Google Page Experience Update 2021 – Nutzerfreundlichkeit zählt

Google Page Experience Update 2021
Quelle: Pexels / Jessica Lewis

Im Mai kündigte Google seinen neuen Ranking-Algorithmus an, der Webseiten anhand der Wahrnehmung der interagierenden Nutzer beurteilt und User Experience messbar machen soll. Heißt, wenn Google glaubt, dass dem Webseiten-Nutzer eine schlechte Erfahrung bevorsteht – gemessen an einer Reihe von Metriken, die als »Core Web Vitals« bezeichnet werden – bewertet Google diese Seiten möglicherweise nicht mehr so hoch, wie es jetzt noch der Fall ist.

Bezeichnet wird das Update als »Page Experience Update« und wird uns voraussichtlich 2021 ereilen. Das Rollout wird nochmal sechs Monate vor dem eigentlichen Livegang angekündigt. Und obwohl die Metriken heute noch keine Rolle spielen, habt ihr bereits die Möglichkeit sie zu analysieren und euch darauf vorzubereiten – circa ein Jahr vor Livegang.

Google Page Experience Update 2021: Was ist User Experience?

Google liefert mit einem detaillierten Entwicklerdokument die wichtigsten Kriterien für eine ausgefeilte User Experience. Die Metriken, die dafür herangezogen werden, zielen darauf ab, zu verstehen, wie ein User mit einer Webseite interagiert und Erfahrungen mit ihr macht. Wie schnell muss eine Seite laden, wenn wir sie mit unseren Smartphones aufsuchen? Springen einem sofort aufdringliche Full Screen Anzeigen auf die Touch-Oberfläche, auf die wir aus Versehen direkt klicken? Springen Inhalte lustig umher, wenn die Seite geladen wird und hinterlassen damit einen wirren Eindruck beim User? All das sind Fragen, denen sich Google nur zu gern widmet.

So besteht die User Experience aus verschiedenen Ranking-Faktoren, wie die Optimierung für Mobilgeräte, das Page Speed Update, HTTPS-Sicherheit, Strafen für aufdringliche Interstitials oder Safe Browsing, sowie verfeinerte Metriken in Bezug auf Ladezeit und Nutzerfreundlichkeit. Diese verfeinerten Metriken werden von Google als Core Web Vitals bezeichnet.

Search Signals for Page Experience

Google Page Experience Update 2021: Die wichtigsten Core Web Vitals im Überblick

Zu den wichtigsten ihrer Art zählen reale, benutzerzentrierte Metriken, mit denen Webseiten bewertet werden können einschließlich der Ladezeit, Interaktion und Stabilität der Inhalte beim Laden der Seite.

Largest Contentful Paint (kurz LCP)

Die LCP-Metrik befasst sich mit dem Critical Rendering Path einer Seite. Dabei wird die Renderzeit des Hauptcontents einer Website gemessen, bis dieser im Ansichtsfenster sichtbar ist. Um eine gute User Experience zu gewährleisten, empfiehlt Google, dass ein solcher Text- oder Bildblock innerhalb der ersten 2,5 Sekunden nach Aufrufen der Webseite geladen ist.

First Input Delay (kurz FID)

Diese Metrik misst die Interaktion des Users. Heißt im Klartext, es wird die Zeit von der ersten Aktion eines Nutzers, z. B. wenn er auf einen Link oder Button klickt, ein Formular ausfüllt oder ein benutzerdefiniertes JavaScript-Steuerelement verwendet, bis zu dem Moment, wo der Browser tatsächlich mit der Verarbeitung der Interaktion beginnt, um den User auf seine Aktion zu antworten, gemessen. Google empfiehlt eine Verzögerung von maximal 100 Millisekunden. Wichtig ist, dass es einen kleinen Fallstrick gibt, denn die FID-Metrik misst nur die »Verzögerung« bei der Ereignisverarbeitung. Was sie nicht ermittelt, sind Verarbeitungszeit an sich oder die Zeit, die der Browser wiederum benötigt, um die Benutzeroberfläche zu aktualisieren. Beides sind aber ebenfalls wichtige Stellschrauben bei der User Experience.

Cumulative Layout Shift (kurz CLS)

Man stelle sich vor, man liest gerade online genüsslich einen Artikel und plötzlich verschiebt sich etwas auf der Seite – ohne Vorwarnung oder eigenes Verschulden. Oder gerade wolltet ihr einen Button anklicken, doch in diesem Moment ist er plötzlich verschwunden. Einfach ärgerlich. 

Dafür gibt es die CLS-Metrik. Der CLS ermittelt die Gesamtsumme aller einzelnen Verschiebungswerte für jede unerwartete Layoutverschiebung, die während der gesamten Lebensdauer einer Seite auftritt. Sie trägt zur visuellen Stabilität bei und quantifiziert, wie oft einem Nutzer eine solche Verschiebung oder Veränderung des Seitenlayouts bevorsteht. Webseiten, die eine gute User Experience bieten wollen, sollten einen CLS-Wert von weniger als 0,1 anstreben. 

Kurz und knapp hier nochmal zusammengefasst:

Zusammenfassung Core Web Vitals

Google Page Experience Update 2021: Vorbereitung ist alles

Google setzt die neuen Ranking-Faktoren glücklicherweise nicht Knall auf Fall um. Versprochen hat der Internet-Riese, dass es sechs Monate vor Livegang eine Ankündigung geben wird. Das ist DIE Möglichkeit sich ausgiebig auf das Update vorzubereiten und die eigene Webseite ausreichend zu checken und gegebenenfalls Inhalte anzupassen. Bereits heute können alle Metriken zum eigenen Page Speed in der Google Search Console eingesehen werden. Zudem spuckt Google direkt Verbesserungshinweise aus, die ihr als Grundlage für Anpassungen nehmen könnt. Auch die PageSpeed Insights geben dahingehend Auskunft und sind ein praktisches Helferlein, um die eigene UX auf einen neuen Standard zu heben.

Hier nochmal die wichtigsten Tools im Überblick:

Überblick Google Ranking Tools

Google Page Experience Update 2021: Auf UX kommt es an

User Experience Design Whitepaper CTA

Unternehmen, die ihren Kunden nicht die beste Nutzererfahrung bieten, werden durch das neue Update abgestraft und büßen so ein möglicherweise gutes Ranking ein. Zeit also, die eigene Webseite noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen. In unserem Whitepaper »User Experience Design« veranschaulichen wir anhand einer Vielzahl von Beispielen, wie gutes Design den Unternehmenserfolg garantiert.

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