Grenzüberschreitender E-Commerce: Lust auf Internationalisierung? [5 Lesetipps]

Quelle: pexels.com (bearbeitet von dotSource)
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E-Commerce floriert auf dem europäischen Markt, auch wenn die Wachstumsraten von Land zu Land unterschiedlich sind. Laut dem European Ecommerce Report 2017 wird der Umsatz die 600 Milliarden-Marke am Ende des Jahres überschreiten, was einer Wachstumsrate von fast 14 Prozent im Vergleich zu 2016 entspricht. Und das öffnet die Tür zu neuen internationalen Absatzmärkten.

Fakt ist, dass die Europäer von Jahr zu Jahr öfter online einkaufen und dabei auch immer mehr Geld ausgeben.

Mit 19,7 Milliarden, 86 Milliarden beziehungsweise 82 Milliarden Euro Umsatz führen die drei Wirtschaftsmächte Großbritannien, Deutschland und Frankreich weiterhin die Onlineverkäufe an.

Parallel zur steigenden Zahl der Onlinekäufer wächst auch die Zahl der Unternehmen, die den Schritt ins Internet wagen wollen. Tatsächlich sind 77 Prozent bereits mit einer Homepage online präsent. Jedoch verkaufen bis jetzt nur 18 Prozent auch ihre Produkte und Dienstleistungen online.

Der Aufstieg des Cross-Border-E-Commerce

Diese positiven Aspekte begünstigen auch den Cross-Border-E-Commerce. Letztes Jahr haben 33 Prozent der europäischen Onlinekäufer im Ausland bestellt. Die drei führenden Länder waren hier Luxemburg, Russland und die Schweiz.

Die europäische Kommission hat sich dank der überzeugenden Arbeit von EMOTA (European eCommerce and Omni-channel Trade Association) in den letzten Jahren dazu verpflichtet, Transaktionen und Prozesse zwischen verschiedenen Ländern zu fördern, zu vereinheitlichen und zu vereinfachen, besonders hinsichtlich Lieferung und Zahlungen. Daher wird erwartet, dass die internationalen Versandkosten sinken, dass die Schaffung einer einheitlichen, bargeldlosen Flächenzahlung weitverbreitet sein wird (SEPA) und dass Transparenz, Effizienz und Qualität von grenzüberschreitenden Lieferdiensten in den kommenden Jahren Realität werden.

Vor diesem vielversprechenden und rosigen Aussichten sollten Händler und Hersteller die Internationalisierung ihrer Unternehmen ernsthaft in Betracht ziehen. Aber bevor man sich in neue Märkte vorwagt, empfehlen wir, zwei Kernfragen zu beantworten: Welche Kanäle lohnen sich und welche lokalen Besonderheiten gilt es zu beachten?

  1. Welchen Kanal sollte ich nutzen, um meine Ziele zu erreichen?

    Normalerweise liegt das Dilemma in der Entscheidung zwischen einem eigenen Onlineshop oder einem Marktplatz. Laut einer Studie von Arvato haben mehr als 80 Prozent der befragten US-amerikanischen Unternehmen ihren Ansatz der Kanalauswahl so differenziert, dass sie in den drei größten europäischen Märkten beides nutzen, sowohl Marktplätze wie auch den eigenen Onlineshop, während sie in kleineren Märkten ihre Onlinepräsenz ausschließlich durch Marktplätze fördern.

    Die größten Vorteile eines eigenen Onlineshops (B2B oder B2C) sind:

    • Die volle Kontrolle über alle Kernpunkte des Geschäfts: Marke, Benutzererfahrung und Preise
    • Vollständiger Zugriff auf eine große Bandbreite wertvoller Kundendaten

    Auf der anderen Seite ist der Hauptvorteil beim Verkauf über einen Marktplatz wie zum Beispiel Amazon oder Zalando, dass diese einen wesentlich flexibleren, einfacheren und billigeren Einstieg in einen neuen (unbekannten) Markt bieten.

  2. Welche lokalen Funktionen muss ich priorisieren?

    Beim Eintreten in einen neuen Markt ist es für den Erfolg jedes Internationalisierunsprojektes grundlegend, sich an lokale Standards anzupassen. Same here…

    Sprache

    Ein Onlineshop in der jeweiligen Landessprache öffnet die Tür zu vielen neuen potentiellen Kunden. Allerdings gibt es verschiedene Ansätze, um das zu erreichen. Eine Kopie des Shops in der Landessprache kann als Testumgebung dienen, um einen ersten Kontakt mit den neuen Kunden via Onlinemarketing herzustellen und die Konditionen zu prüfen, bevor weitere Schritte unternommen werden. Auf lange Sicht sind stärkere Anpassungen des Shops an lokale Standards, wie die weiter oben beschriebenen, natürlich unausweichlich. Cross-Border-E-Commerce-Profis setzen außerdem auf Kundensupport in Landessprache.

    Zahlungsmethoden

    Es ist wichtig, die örtlichen Zahlungspräferenzen gut zu kennen. Obwohl Kartenzahlungen über die Ländergrenzen hinweg sehr beliebt sind, gibt es auch andere, die nur lokal genutzt werden. In Deutschland erfolgt die Zahlung bevorzugt auf Rechnung, während in Finnland das Lastschriftverfahren Standard ist. Außerdem sollten Preise und Zahlung in der lokalen Währung angeboten werden, um das Vertrauen in die Marke zu steigern und die eine bequeme Nutzererfahrung zu bieten.

    In der DACH-Region unterscheiden sich zum Beispiel die präferierten Zahlungsmethoden je nach Land (ECC Payment Study)
    In der DACH-Region unterscheiden sich zum Beispiel die präferierten Zahlungsmethoden je nach Land (ECC Payment Study)

    E-Wallets (wie Apple Pay oder Samsung Pay) werden immer öfter von Onlinehändlern angeboten und das ist ein Trend, den gerade Neueinsteiger kennen sollten.

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