Informatik sollte Probleme angehen », die man auch schon ohne Technologie hatte.« Handelskraft-Speaker Johannes Kretzschmar im Interview

Johannes Kretzschmar Handelskraft Konferenz 2018
Johannes Kretzschmar (Grafik: dotSource)

IT-Unterstützung im Alltag konzentriert sich immer stärker auf die kleinen belanglosen Dinge des Lebens – sei es der smarte Kühlschrank oder das vernetzte Katzenklo. Unklar, ob das überhaupt jemand braucht und welche Zeitersparnis die Geräte angesichts der stets unvermeidlichen stundenlangen Bluetooth-Konfiguration eigentlich bringen sollen.

Johannes Kretzschmar von Beetlebum Comicblog versucht sich daher zur Handelskraft Konferenz 2018 darin, eine Rückbesinnung anzustoßen, hin zu den theoretischen Grundlagen der Informatik, um damit die wirklich großen Probleme anzugehen. Seine Keynote »Wie mich die Informatik lehrte Probleme zu lösen, ohne Ahnung von Dingen zu haben« bildet den krönenden Abschluss einer spannenden Konferenz.

Im Interview verrät uns Johannes, was es mit dem doch eher kryptischen Titel seiner Keynote auf sich hat und welche großen Probleme die Informatik seiner Meinung nach eher angehen sollte.

Hier findest du das Interview zum nachlesen:

Johannes, du hältst ja zur Handelskraft 2018 die Abschlusskeynote zum Thema »Wie mich die Informatik lehrte Probleme zu lösen, ohne Ahnung von Dingen zu haben«. Erzähl uns doch kurz etwas über dich!

Mein Name ist Johannes Kretzschmar ich bin Promovend an der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Bereich Softwaretechnik und arbeite derzeit in Forschungsprojekten zum Thema Elektromobilität. Meine eigentliche Arbeit ist aber das Workflowmanagement, also adaptive Workflows, die sich selbst anpassen, in Fehlerfällen zum Beispiel.

Der Titel deiner Keynote ist ja relativ kryptisch: Wie hilft dir die Informatik denn Ahnung von Dingen zu haben und welche Dinge sind das?

Also ich finde den Titel gar nicht so kryptisch, sondern eher generisch, das gebe ich zu. Viele verbinden Informatik ja mit Computern, Handys oder Technologie, aber ich finde es geht eigentlich viel mehr um Probleme. Wenn ich ein Problem habe: Wie kann ich das beschreiben, feststellen, ob dieses Problem lösbar ist? Kann ich das berechnen oder automatisieren? Und wie schnell geht das? Das bedeutet für mich Informatik und das lässt sich auf alle Probleme anwenden. Und deshalb auch dieser generische Titel.

Denkst du heutzutage sollte jeder programmieren können, um auch Ahnung von Dingen zu haben?

Ahnung auf jeden Fall. Das ist ja auch die Lösung der Politik: Wir müssen jetzt allen programmieren beibringen und dann verstehen sie Computer. Aber ich glaube gar nicht, dass das Programmieren an sich so wichtig ist, denn Programmieren kann ja im Grunde jeder, der ein Kochrezept oder ähnliches nachverfolgt. Ich glaube es geht eher um das grundlegende Verständnis dafür, was Algorithmen und Daten sind, wie Daten gespeichert werden und dass man auf Daten immer zugreifen kann. Also dass dieser Wert Information, wenn ich ihn einmal veröffentliche, auch gewisse Folgen mit sich bringt. Und das sollte jeder verstehen. Das reine Programmieren ist ein nützliches Hilfsmittel, gerade heutzutage, weil die Technologie ja auch immer komplizierter wird. Aber ich glaube das grundsätzliche Verständnis muss erstmal da sein.

IT-Unterstützung im Alltag konzentriert sich immer stärker auf die kleinen belanglosen Dinge des Lebens. Welche großen Probleme sollte man deiner Meinung nach eher angehen?

Also ich finde, vor allem Probleme, die man auch schon ohne Technologie hatte. Beim IoT-Flaschenöffner oder dem IoT-Katzenklo gab es vorher kein Problem und plötzlich gibt es dafür einen Use-Case und über den man die Sachen verkaufen kann. Aber ich glaube es gibt Probleme die grundsätzlicher sind. Am Beispiel Mode: Wie kann ich mich korrekt anziehen? Das sind Probleme, bei denen man im ersten Moment gar nicht denkt, dass einem Computer da helfen können. Wenn man aber darüber nachdenkt, kommt dann doch sehr viel darüber zustande. Oder welche Auswirkungen hat die Automatisierung auf die Arbeitswelt? Da kann man schon mit grundlegender Informatik sehr interessante Gedankenspiele ansprechen.

Was erwartet die Handelskraft-Teilnehmer in deiner Keynote?

Ich hoffe den Vortrag mit den meisten Bildern zu halten.

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Handelskraft Konferenz 2018Wer die Session von Johannes zum Thema »Wie mich die Informatik lehrte Probleme zu lösen, ohne Ahnung von Dingen zu haben« sowie viele andere spannende Themen, zum Beispiel von Adrian Hotz oder David Mattin nicht verpassen will, der sollte sich jetzt sein Ticket sichern!

Namhafte Unternehmen wie Würth, MusicStore oder Grohe sind bereits dabei.

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