Internationaler E-Commerce: Die 10 größten Märkte im Vergleich [Infografik]

International-E-Commerce
Foto: frankieleon
Kunden kaufen nicht nur kanalübergreifend, sondern zunehmend auch über Ländergrenzen hinweg ein. Allein in Deutschland haben fast 60 Prozent der Onlinekäufer bereits in einem nicht-deutschen Onlineshop eingekauft. Und das nicht nur einmal: Über die Hälfte der bei einer Cross-Border-Studie von Fittkau & Maaß befragten Personen gab an, bereits mehrfach in europäischen Shops bestellt zu haben; 41 Prozent shoppen auch über Europas Grenzen hinweg.

Global betrachtet ist die Zahl der Cross-Border-Shopper sogar noch höher: Laut einer Forrester-Studie im Auftrag des US-Logistikers FedEx haben bereits 82 Prozent der Nutzer weltweit außerhalb ihres Heimatlandes online eingekauft. Höchste Zeit also für Onlinehändler, sich in internationale E-Commerce-Gefilde zu wagen.

Doch wo liegen die größten E-Commerce-Märkte und welche Besonderheiten gilt es hier zu beachten? Remarkety hat die wichtigsten Daten, Fakten und Trends zu den Top Ten in einer Infografik zusammengefasst:

Grafik: Remarkety
Grafik: Remarkety

E-Mail-Marketing lohnt sich in China

Mit über 600 Millionen Internetnutzern und einem erwarteten E-Commerce-Umsatz von mehr als 560 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr ist China der größte E-Commerce-Markt der Welt.

Als besonders gewinnbringend erweist sich in China E-Mail-Marketing: 75 Prozent der User sind hier geneigt, ein Produkt zu kaufen, wenn sie dazu eine Werbemail erhalten haben. Auch mobile Optimierung ist ein Muss für Händler, die sich hier etablieren wollen; mehr als 70 Prozent der chinesischen Kunden kaufen über ihr Smartphone ein.

US-Bürger wollen Cross-Channel

191,1 Millionen und damit über die Hälfte der US-Bürger kaufen im Internet ein und sorgen damit in diesem Jahr für einen Onlineumsatz von fast 350 Milliarden Dollar.

98,8 Millionen US-Bürger haben bereits über ein mobiles Endgerät eingekauft. Obwohl mehr US-Amerikaner ein Smartphone als ein Tablet besitzen, ist die Conversion bei Tablet-Usern weitaus höher: Während 80 Prozent der Tablet-Shopper auch tatsächlich über das Gerät bestellen, verwendet nur die Hälfte der Smartphone-Nutzer den mobilen Checkout.

Wer glaubt, dass Internetnutzer in den USA dem Onlinekanal treu bleiben, irrt jedoch gewaltig: Mehr als 80 Prozent der Kunden legen großen Wert auf die Möglichkeit, online die Produktverfügbarkeit in der Filiale zu checken und den Einkauf dort zu beenden.

Briten zahlen am liebsten mit Kreditkarte

Mit einem für 2015 erwarteten E-Commerce-Umsatz von fast 94 Milliarden US-Dollar befindet sich Großbritannien auf Platz 3 der weltweit größten E-Commerce-Märkte.

Die beliebteste Zahlmethode der Briten ist die Kreditkarte; 40 Prozent aller Onlinekäufe werden über dieses Verfahren abgewickelt. Mit 35 Prozent ist die Debitkarte die zweite Wahl der Briten, an dritter Stelle steht PayPal mit 21 Prozent. Über diese drei Zahlverfahren werden so insgesamt 96 Prozent aller Onlinekäufe abgewickelt; andere Payment-Methoden nutzen die Briten kaum.

Grafik: Ecommerce News
Grafik: Ecommerce News

Außerdem lohnt es sich in Großbritannien, Newsletter nachmittags zu versenden: Die Briten reagieren eher auf Werbemails, die sie am späten Nachmittag erhalten, als auf Mails, die früher am Tag verschickt werden. Immerhin werden 33 Prozent aller Onlinekäufe im UK nach 6 Uhr abends getätigt.

Japaner setzen auf Vertrauen

Für Japan wird in diesem Jahr ein E-Commerce-Umsatz von mehr als 79 Milliarden US-Dollar erwartet. Davon entfallen fast genauso viele Anteile auf Käufe via Smartphone (46 Prozent) wie auf Käufe am stationären Rechner (48 Prozent).

80 Prozent der Japaner nutzen das Internet, wobei wiederum 97 Prozent der Internetnutzer auch online shoppen. Onlineshopping ist in Japan nach dem Checken der Mails die zweitbeliebteste Internetaktivität; hier lohnt sich die Investition ins E-Mail-Marketing.

Vertrauen wird in der japanischen Geschäftskultur großgeschrieben – ähnlich funktioniert es hier auch im E-Commerce: Ein Großteil der japanischen Kunden kauft vorzugsweise in glaubwürdigen und gut bewerteten Shops mit renommierten Produkten.

In Deutschland fängt der frühe Vogel den Wurm

Auf Platz fünf der größten E-Commerce-Märkte landet Deutschland mit einem für 2015 prognostizierten Onlineumsatz von fast 75 Milliarden US-Dollar. Die Platzhirsche am deutschen E-Commerce-Markt sind Amazon und Otto und die beliebteste Produktkategorie der Deutschen ist Mode.

Während die Briten das Lesen ihrer Mails gern auf den späten Nachmittag verschieben, kann es den Deutschen kaum früh genug sein: Für mehr als 70 Prozent der User sind die E-Mails das Erste, was sie online checken.

Mobile in Frankreich auf dem Vormarsch

Der weltweit sechstgrößte und im europäischen Vergleich drittgrößte E-Commerce-Markt ist Frankreich. Nur 68 Prozent der Franzosen nutzen das Internet – ein weitaus geringerer Anteil der Bevölkerung als in China, den USA, UK, Japan, oder Deutschland. Dennoch kaufen fast 90 Prozent der französischen User auch online ein.

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der mobilen Verkäufe 2014 über 50 Prozent an – Tendenz steigend. Ein Grund mehr also, auch für den französischen Markt auf mobile Optimierung zu setzen.

Nächtliches Shopping in Südkorea

Auf Platz sieben der größten E-Commerce-Märkte liegt Südkorea mit einem erwarteten E-Commerce-Umsatz von fast 37 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr. 50 Prozent des Onlineumsatzes werden hier über Smartphones generiert; immerhin ein Prozent mehr als über den PC.

Südkorea hat das schnellste Internet der Welt – vielleicht auch ein Grund dafür, dass Rabatte und Angebote hier schnell viral gehen. Ihre Onlineeinkäufe erledigen die Südkoreaner am liebsten zu später Stunde: Zwischen 22 und 24 Uhr sind sie besonders aktiv.

Grafik: Borderfree
Grafik: Borderfree

Kanadier kaufen preisbewusst ein

Mit einem E-Commerce-Umsatz von fast 29 Milliarden US-Dollar ist Kanada der achtgrößte E-Commerce-Markt der Welt. Besonders im Bereich Cross Border Shopping sind die Kanadier aktiv: Ein großer Teil der Onlineausgaben entfällt auf Käufe außerhalb des Landes.

Grund dafür sind vor allem die günstigeren Preise in den USA und China; selbst die Versandkosten sind in Kanada dreimal so hoch wie in den USA. Auch bei der Produktrecherche zeigt sich das Preisbewusstsein der Kanadier: 81 Prozent der Kunden nutzen Suchmaschinen zum Preisvergleich.

In Russland zählt Bares

Der weltweit neuntgrößte E-Commerce-Markt ist Russland. Der Onlineumsatz wird 2015 auf über 20 Milliarden US-Dollar geschätzt. Mehr als ein Drittel der Onlinekäufe wird hier per Smartphone getätigt. Auch hier lohnt sich also die mobile Optimierung des Onlineauftritts.

Die online meistgekaufte Produktkategorie ist Technik, danach kommen Fashion und Schuhe. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern ist die Zahlung per Nachnahme in Russland noch sehr verbreitet – das sollte beim Angebot der Payment-Methoden auf jeden Fall berücksichtigt werden.

In Brasilien auf Social Media Marketing setzen

Das Schlusslicht der Top-10-E-Commerce-Märkte ist Brasilien mit einem geschätzten E-Commerce-Umsatz von fast 19 Millionen US-Dollar. Mehr als die Hälfte der Einwohner nutzt das Internet, etwa ein Drittel auch zum Shoppen. Obwohl etwa ein Viertel der Brasilianer ein Smartphone besitzt, werden nur 7 Prozent der Onlineeinkäufe auf diesem Weg getätigt.

Aktuell nutzen etwa 86 Millionen Brasilianer soziale Netzwerke – Facebook hat hier klar die Nase vorn. Im Schnitt verbringen die brasilianischen User 3,8 Stunden täglich auf Facebook, Twitter & Co. und machen so 10 Prozent der weltweit in sozialen Netzwerken verbrachten Zeit aus. Hier lohnt sich also die Investition in Social-Media-Kampagnen.

Grafik: Statista
Grafik: Statista

Den kompletten Artikel zur Infografik und weitere Infos zu den aufstrebenden E-Commerce-Märkten findet ihr bei Remarkety.

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