Intershop 7.6 – Klappt die Verschmelzung von B2B & B2C?

SteFou!
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„B2B-Kunden wünschen sich ein privates Kauferlebnis“ – so die Quintessenz des Consumerization-Trends. Mit der Commerce Suite 7.6 versucht Intershop genau diesen Trend zu bedienen und verspricht „Mehr B2B. Mehr B2C. Mehr Integration“. Das am 26.11.2015 veröffentlichte Software-Update bietet Shopanbietern beispielsweise ein neues Rahmenvertragsmanagement. Gelingt Intershop 7.6 die Zusammenführung der B2B- und B2C-Welt?

 

Wie im Privaten einkaufen

Dass B2B-Käufer immer mehr den Standard ihrer privaten Einkaufserlebnisse einfordern, geht nicht nur aus einer Studie von Intershop selbst hervor. Auch Gartner, InternetWorld und Experten, wie beispielsweise David Edelman von McKinsey, sehen den B2B-Handel im Zugzwang. Die Krux dabei: B2C-Luxus soll mit den Anforderungen der B2B-Branche verknüpft werden.

Intershop E-Commerce ReportIntershop E-Commerce Report 

Intershop ist dabei nicht der einzige Shopsystemanbieter, der sich an dieser Schwierigkeit versucht. Oxid bietet mit der eShop Enterprise B2B Edition ebenfalls eine eigene Version für den Geschäftskundenbereich. Spricht man von Nutzerfreundlichkeit und Personalisierung, scheint auch Shopware für die „neue“ B2B-Welt prädestiniert zu sein. Zwar fokussiert man mit Shopware 5 nicht den B2B-Markt, doch bringt die Software die passenden B2C-Werkzeuge mit. Hier gibt es mehr zur Shopsystem-Welt im B2B-Bereich – u.a. mit Magento und Spryker.

Das bringt Intershop 7.6

Hat man sich mit der Version 7.5 eher um den Maschinenraum gekümmert, sollen mit Intershop Commerce Management 7.6 die Funktionen der Commerce Suite erweitert werden und zwar – genau – in Richtung B2B-Standard. Dafür steht ab sofort neben der B2C-Edition die B2X-Edition bereit.

Was ist neu?

  • Rahmenvertragsmanagement
  • Kostenstellen- und Budgetmanagement mit integriertem Freigabeprozess
  • Quick Navigation und verbesserter Preislistenimport
  • Standard-Payment-Schnittstelle
  • Überarbeitetes Payment-Framework
  • Responsive Blue Print Store
  • Rich Snippets
  • Openstack-Unterstützung
  • Java-8-Update
  • Öffentlicher Nexus-Server

Mit der Standard-Payment-Schnittstelle will Intershop sicherstellen, dass Shopbetreiber in Zukunft besser auf Änderungen im Payment-Bereich reagieren können. Als Basis dient dabei das überarbeitete Payment-Framework, womit der Entwicklungsaufwand neuer Payment-Konnektoren verringert werden soll. Um das mobile Erlebnis zu verbessern, wird der Blue Print Store mit der Version 7.6 responsive und somit auf unterschiedlichen Bildschirmgrößen darstellbar.

Shopbetreiber, die sich nicht von konventionellem Hosting oder einer eigenen Infrastruktur abhängig machen wollen, können zukünftig auf die Openstack-Unterstützung setzen – Stichwort: Skalierung, auch bei Spitzenlast. Dank Java 8 wird die Version 7.6 noch performanter als die Vorgängerversionen. Ausgeliefert wird die Software schlussendlich über einen öffentlichen Nexus-Server.

Zwar versucht Intershop mit neuen Features vor allem B2B-Kunden anzusprechen, doch fraglich ist, ob ein verbessertes Rahmenvertragsmanagement oder ein Kostenstellen- & Budgetmanagement die ausschlaggebenden Faktoren für eine Wahl der Intershop Commerce Suite 7.6 sind. Nichtsdestotrotz baut Intershop die eigenen Kompetenzen im Geschäftskundenbereich weiter aus.

E-Commerce-Software Whitepaper resizeNun sind die Konkurrenten wieder am Zug: Vor allem Shopware gilt es zu beobachten. Aber auch cloud-basierte Systeme wie Commercetools könnten in Zukunft Einzug im B2B halten – solange der Kunde weiß, was genau er möchte. In unserem Shopsystem-Whitepaper findet man Hilfe bei der Auswahl des richtigen Shopsystems: Intershop, Hybris oder doch Magento? Die Entscheidungshilfe kann hier heruntergeladen werden.

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