Intershops Genesung in schweren Zeiten

intershopGestern legte der Jenaer E-Commerce-Software-Hersteller Intershop seinen Halbjahresbericht vor. Mit diesen Quartalszahlen schreibt Intershop zum achten Mal in Folge, trotz eines Umsatzrückganges von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr, schwarze Zahlen. Knapp 13,6 Millionen Euro Nettoumsatz erwirtschaftete das Unternehmen in den ersten sechs Monaten.

Konnte man im Vorjahreszeitraum noch einen Nettogewinn von 585.000 Euro verzeichnen, beträgt er dieses Jahr lediglich 440.000 Euro. Dieses Minus ist jedoch auch damit zu begründen, da noch Zahlungen der insolventen Arcandor-Tochtergesellschaften in Höhe von 268.000 Euro ausstehen, auf die Intershop derzeit noch hoffen kann.

Sollten diese Zahlungen nicht mehr getätigt werden können, sollte jenes dem Intershop-Vorstand dennoch keine Bauchschmerzen bereiten. Auch das neue Vorstandsmitglied Peter Mark Droste blickt zu Recht optimistisch nach vorne:

» Die Entwicklung im ersten Halbjahr macht deutlich, dass wir sowohl beim Lizenz- als auch beim Service-Geschäft trotz Wirtschaftskrise stabil sind. In einem äußerst herausfordernden Umfeld haben wir zwei weitere Quartale mit Gewinn abgeschlossen. […] So halten wir auch an unserer Prognose fest, im Gesamtjahr eine Nettoumsatzsteigerung von 7% bis 9% auf über 30 Mio. EUR zu erreichen. «

Das heißt, der Gewinn soll am Jahresende in etwa auf Vorjahresniveau liegen: 1,5 Millionen Euro Gewinn.

Die Aussichten dieses Ziel zu erreichen, stehen gut. Trotz des wirtschaftlich schwerer gewordenen Umfeldes, ist die Auftragslage sehenswert:

  1. Verteilt über fünf Jahre, hat Intershop einen Full-Service-E-Commerce-Großauftrag unter Dach und Fach gebracht, der ein Gesamtvolumen von bis zu sechs Millionen aufweißt. Kunde ist das internationale Modeunternehmen Mexx.

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  2. Neu als Kunde, ist die Messe München International (MMI), für die Intershop „eine einheitliche Internet-Plattform [auf Basis von Enfinity Suite 6] für alle Fachmessen der MMI“ aufbaut.
  3. Weitere Neukunden: Tabakgroßkonzern Imperial Tobacco, die belgische Verlagsgruppe Lannoo und die Franchise-Kette für Baby- und Kleinkinderbedarf BabyOne.
  4. Des Weiteren konnte Intershop Ende Juni einen Service-Großauftrag verbuchen. Kunde ist, wie auch aus der Pressemeldung hervorgeht, das australische Telekommunikationsunternehmen Telstra, dessen Auftrag ein Gesamtvolumen von knapp 13 Millionen Euro und einen Zeitraum von drei Jahren umfasst. Intershop übernimmt die Betriebsunterstützung, das Testing und den Support.

Im Großen und Ganzen, stimmen nicht nur die Zahlen, sondern auch die Richtung. Es bleibt ein positives Gefühl übrig, dass Intershop in diesen schwierigen Zeiten allmählich gesund wird. Wir gratulieren in jedem Fall zu zwei Jahren schwarzer Zahlen und hoffen weiterhin, dass man sich den Herausforderungen mutig stellt und öffnet.

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