Kaffeespezialitäten in Sekundenschnelle vom Roboter serviert [5 Lesetipps]

Quelle: Cafe X
Quelle: Cafe X
Schon in Zeiten von Star Wars ließen die Rollen von C3PO und R2D2 erahnen, dass Menschen und Robotern die enge Zusammenarbeit und Verständigung vorherbestimmt war. Durch die Verbreitung des Internets, den kontinuierlichen Fortschritt hochentwickelter Technologien und deren zahllose Anwendungen für jeden Aspekt des menschlichen Alltags und des Geschäftslebens wird diese Fiktion nun wahr.
 
Für die Öffentlichkeit treten Roboter in unglaublichen Gestalten in Erscheinung. Der neuste Ausdruck dieses Ökosystems heißt Gordon. Er soll die Art, wie wir Kaffee bestellen und konsumieren, revolutionieren und so das Starbucks-Imperium ins Wanken bringen.

Automatisierung vs. menschliche Komponente

Das Lächeln eines Barista, das intensive Kaffeearoma, das Klappern von Geschirr auf dem Tresen, die typische Betriebsamkeit eines Cafés und die liebevollen Verzierungen auf dem Milchschaum, die einem den Tag retten können, könnten schon bald eher Luxus als Normalität sein. Eine Reihe neuer Roboter, die solche Prozesse zuverlässiger erledigen sollen, als es die unvollkommene menschliche Hand vermag, ist bereits auf dem Markt.

Die Automation jeder mechanischen Bewegung ist nicht neu. Klassische und alte Industrien wie die Automobilbranche setzen schon seit Jahren Roboter ein, um Fahrzeuge herzustellen. Diese blieben dem Endverbraucher jedoch verborgen, der nun verblüfft beobachtet, wie Roboter langsam Teil seines Alltags werden.

Automatisierung scheint der Schlüssel zur “Business-Excellence”. Vor allem, weil das Eiltempo wohl zum Erkennungsmerkmal unserer digitalen Welt geworden ist. Durch Automatisierung können Kosten reduziert, Fehler vermieden, Effizienz und Effektivität erhöht und hohe Nachfragen bedient werden.

Letzte Woche launchte das Startup Café X in San Francisco ein neues, auf Automatisierung und Mobile basierendes Cafékonzept. Nahm man die tägliche Tasse Kaffee früher von einem freundlichen Barista in Empfang, wird sie nun von einem Roboter serviert. Anstatt sich mit Missverständnissen, schlechtem Kaffee und langen Wartezeiten herumzuschlagen, hält man nun die eigene Tasse Spitzenkaffee binnen Sekunden in den Händen.

Wie das funktioniert? Die Kaffeebestellung wird einfach von unterwegs über die Café-X-App auf dem Smartphone oder im Café per iPad ausgelöst. In weniger als einer Minute bereitet der Roboter Gordon, der bis zu 120 Tassen Kaffee pro Stunde schafft, den Kaffee zu und schickt per SMS einen vierstelligen Code. Sobald dieser Code an der Kaffeebar eingegeben wird, nimmt der Roboter das Getränk von einer der acht Warmhaltestationen und stellt ihn abholbereit auf eine schmale Theke. Digital gesagt und getan.

Erwähnenswert ist, dass es im Café trotzdem eine Servicekraft gibt, die für ein persönlicheres Erlebnis sorgen soll, das Marketing übernimmt und Kunden beim Bedienen der Maschine hilft, wenn sie damit Schwierigkeiten haben.

Der Gigant Starbucks bleibt sich hingegen auch weiterhin treu. Kevin Johnson, COO bei Starbucks, ließ kürzlich verlauten, er könne sich Starbucks nicht ohne die passionierten Baristas vorstellen, der menschliche Kontakt sei schließlich ihr Geschäft. Obwohl das Unternehmen auch auf neue Technologien und insbesondere die eigene mobile App setzt, definiert es sich weiterhin über sein Humankapital und einladende Filialen – ein Geschäftsmodell, das in Zukunft vielleicht nur noch besonderen Gelegenheiten vorbehalten bleibt.

Roboter als Kollegen und Vieles mehr

Die menschliche Note ist einzigartig. Sie gibt der Kaffeepause, die für viele Liebhaber des Muntermachers unbezahlbar ist, ein wenig Unvollkommenheit und Emotion. Noch kann Gordon den Milchschaum nicht kunstvoll verzieren oder einen Smiley neben den Namen auf dem Kaffeebecher malen.

Das ständige Streben nach Perfektion und Zeitgewinn endet im Verzicht auf die menschliche Komponente. Dadurch hält die Automatisierung (in Form von Roboter-Technologien) Einzug in viele Aktiviäten unseres Alltags. So werden Roboter nicht nur zum Lieblingsbarista, sondern auch zur neuen Reinigungskraft, zum nächsten Kollegen, zum treuen Gefährten oder zur perfekten Shopping-Begleitung. Sind Händler und vor allem Kunden bereit dafür?

Unsere 5 Lesetipps der Woche

FedEx Bets on Automation as It Prepares to Fend Off Uber and Amazon [MIT Technology Review]

Mensch und Roboter arbeiten Hand in Hand [Maschinenmarkt.ch]

Robot Baristas Serve Up the Future of Coffee at Cafe X [Wall Street Journal]

Japan’s robot chefs aim to show how far automation can go [Financial Times]

Is This Sewing Robot The Future Of Fashion? [Fast Company]

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