Keine Frage der Fairness – Amazons Sonderkonditionen für Hersteller [5 Lesetipps]

Amazon Hersteller
Grafik: Jimmy Brown
Eine Untersuchung des Markt-forschungsinstituts L2 hat nach Angaben von Bloomberg ans Licht gebracht, dass Amazon ausgewählte Markenhersteller bevorzugt behandelt. Auf dem Amazon Watchblog wird dies als neuer Skandal gesehen, Fairness sehe anders aus. Dabei zeigen derzeit nicht nur die Machtspiele mit den Verlagen deutlich, wie hart und jenseits von fair Amazon verhandelt. Auch gegenüber Verdi zieht man nun die Schrauben an und lässt einfach von Osteuropa aus liefern.

Losgelöst davon ist diese Schaffung von Privilegien für Hersteller vor allem im Kontext zur generellen Diskussion um Hersteller im E-Commerce zu sehen. Diese fahren häufig noch immer E-Commerce mit angezogener Handbremse, um Handelspartner nicht gegen sich aufzubringen. Doch wie lange noch? Das erste Aufbegehren der Hersteller, die ihre Waren auf Marktplätzen nicht mehr über Drittanbieter verkauft sehen wollen, wird aktuell durch mehrere Gerichtsurteile wieder abgewiegelt. Erst vergangene Woche stellte das Landgericht Frankfurt das selektive Vertriebssystem von Deuter infrage, mit dem der Rucksackhersteller den Vertrieb über Marktplätze untersagen wollte.

Klar, dass Amazon hier zur Stelle ist und den Herstellern die Hand reicht. Wenn diese den Wettbewerb nicht beschränken dürfen, verbünden sie sich eben mit dem ehemaligen Feind. Auf diese Weise können sie den Vertrieb über Marktplätze zumindest kontrollieren und erhalten mehr Freiheit bei der Gestaltung des Markenauftritts.

Unsere Lesetipps der Woche:

(4 Bewertung(en), Schnitt: 4,75 von 5)
Loading...