KI und Automatisierung: Wo liegt die Zukunft der Arbeitswelt? [5 Lesetipps]

Photo by Samuel Zeller on Unsplash
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Der Traum eine gleichwertige oder sogar höhere Intelligenz als die menschliche zu schaffen, ist ein immer wiederkehrendes Thema in der Literatur und im Kino. In der letzten Zeit sieht es aber so aus, als würde dieser Moment durch die »heilige« Automatisierung immer näher kommen.

Die Schlagworte sind in aller Munde: KI, Algorithmen, Machine-Learning. Immer intelligentere Software sorgt dafür. Daraus ergibt sich die große Sorge: Wird KI unsere Arbeit übernehmen? Aber ich frage mich: Ist diese Angst begründet? Was ist der Status quo und worauf müssen Händler und Hersteller achten?

Entmystifizierung der »Künstlichen Intelligenz«

Trotz des Sieges von KI-Software gegen den besten Spieler der Welt, wie diesen von AlphaGo, ist KI noch weit entfernt von einer menschlichen Wahrnehmung. Der Mensch kann sich einem Problem stellen, das ihm noch nie zuvor gestellt wurde und es lösen. Der Computer ist nicht in der Lage, mit dem Unbekannten umzugehen, sondern nur die ihm übermittelten Informationen zu verarbeiten.

Doch Maschinen haben bewiesen, dass ihre Leistung bei sich wiederholenden Prozessen ohne menschliches Zutun erstklassig ist. Und durch Machine-Learning können sie bereits sehen und hören. Und das ist wichtig, um Probleme, bei denen es darum geht, Objekte in Bildern zu erkennen, zu lösen. Beispielweise in autonomen Fahrzeugen, im Bereich digital Farming oder im Healthcare-Sektor. Außerdem können Maschinen Text in Audio konvertieren und automatisch Übersetzungen generieren.

Das ist zwar schlau, aber nicht intelligent.

2017 war das Jahr, in dem die Macht der KI nicht mehr länger überschätzt wurde. Ian Bogost schrieb für The Atlantic einen Artikel mit der verheerenden Überschrift: Künstliche Intelligenz hat ihre Bedeutung verloren.

Auf ähnliche Weise äußerte sich auch Jerry Kaplan:

» We should stop describing these modern marvels as proto-humans and instead talk about them as a new generation of flexible and powerful machines. We should be careful about how we deploy and use AI, but not because we are summoning some mythical demon that may turn against us. Rather, we should resist our predisposition to attribute human traits to our creations and accept these remarkable inventions for what they really are—potent tools that promise a more prosperous and comfortable future. «

Engere Kooperation von Mensch und Maschine und kluge Weiterbildung

Nachdem wir die Macht der KI relativiert haben, ist es auch fair zu sagen, dass diese Technologie sich direkt auf die Arbeit auswirkt. Und das ist für manche spannend, aber für anderen schauerlich. Laut Bitkom sind die Deutschen zweigeteilt: Eine Hälfte sieht KI als Gefahr, während die andere sie eher als Chance sieht.

Es gibt viel Literatur diesbezüglich und viele dramatische Prognosen. Aber es gibt einige gemeinsamen Fakten, die von Unternehmen berücksichtigt werden sollten, um potenzielle Probleme rechtzeitig zu erkennen:

  1. Händler und Hersteller müssen ab sofort verstehen, dass KI die Arbeitsabläufe grundlegend ändert und auch dass Menschen immer häufiger mit Algorithmen zusammenarbeiten werden.
  2. Alles, was ersetzbar ist, wird von Maschinen übernommen. Das bedeutet, dass Menschen mehr Zeit gewinnen, um sinnvollere und anspruchsvollere Aufgaben zu bewältigen. Gespräche führen statt Buchhaltung zu führen oder eine neue Strategie gestalten statt Preise zu optimieren. Daraus ergeben sich zwei direkte Folgen. Auf der einen Seite führt das zu einer Arbeitslosigkeit, die vielleicht mithilfe von Robotersteurung oder eines bedingungslosen Grundeinkommens angesprochen werden sollte. Auf der anderen Seite werden in Zukunft neue Jobprofile benötigt werden.
  3. Die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschinen ist die Gewinnkombination. Aber dafür sind neue Fähigkeiten erforderlich. Unternehmen, die solche Herausforderungen erkannt haben, setzten auf Weiterbildung. Aber um hier erfolgreich zu sein, „sollten Jobs gefunden werden, die die KI nicht erledigen kann und die Leute dazu ausgebildet werden“, so auch Kaplan.

Laut PwC sollten Unternehmen auch versuchen, KI und Robotik verantwortungsbewusst einzusetzen. Dazu gehört die Förderung von Innovation und Forschung, die Entwicklung von Strategien zum Schutz von Kundendaten und die Unterstützung von Arbeitnehmern und Institutionen bei der Anpassung an die neuen Anforderungen dieser Technologien sowie die Neukonfigurierung von Schulungsprogrammen.

Also arbeitet KI für dein Unternehmen oder lässt du die KI für dich arbeiten? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare oder per WhatsApp!

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