Marketing und IT: Rolling in the deep

Grafik:Martin
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Selten war der Hype-Train mit Zugführern wie Augmented/Virtual Reality, Internet of Things oder der Künstlichen Intelligenz so rasant unterwegs wie in den vergangenen Wochen und Monaten. Keiner kommt daran vorbei, schon gar nicht Marketingabteilungen, die sich emsig mit Gedankenexperimenten hinsichtlich der Möglichkeiten von Marketing Automation und Co. auseinandersetzen. Und auch Vielbesucher von Konferenzen und Messen müssen feststellen: So schnell wie jetzt, wurden noch nie Buzzword-Bingo-Karten ausgefüllt.
 
Aber während alle komplett ausflippen, sitzen die stillen Wächter der Systeme, die Helden der IT, kopfschüttelnd über den Marketing-Anforderungen und denken sich: What the fuck? Selbst „Marketing-fähige“ Begriffe wie Microservices lösen die Schmerzen der Techniker nicht auf. Die IT versteht das Marketing nicht und das Marketing die IT nicht – alles wie immer könnte man meinen. Muss das sein?

Ein gemeinsames Verständnis aufbauen

Natürlich nicht! Zwar sind die kommenden Technologien hinsichtlich der Customer Experience durchweg von der Marketing-Sicht her getrieben, doch letztendlich entscheidet die IT darüber, was technisch möglich ist. Erfahrungen zeigen, dass die Beziehungen zwischen Marketing und IT selten innig und herzlich sind und die Abteilungen sich gegenseitig bei wichtigen Entscheidungen „vergessen“.

Ziel sollte es aber sein, dass Mitarbeiter in Grundzügen die Strategie der jeweils anderen Abteilung kennen. Was bei KMUs noch relativ leicht zu bewerkstelligen ist, wird bei Großkonzernen schon komplexer. Ein erster Schritt ist daher immer die Definition von Begriffen auf einer gemeinsamen Basis. Beispielsweise der Begriff „Marketing Automation“: Während das Marketing an optimierte Workflows und qualifizierte Daten denkt, grübelt der ITler über Schnittstellen und die notwendige Datenmodellierung.

Zusammen sind wir stark

Nein, es ist nicht notwendig, dass der Systemadministrator die Marketing-Strategie samt aller Personas und Customer Journeys auswendig im Schlaf aufsagen kann. Viel mehr müssen die Kernpunkte der IT- und Marketing-Strategie herausgearbeitet und „gematcht“ werden. Zurück zum Thema Marketing Automation: Je konkreter das Marketing die funktionalen Anforderungen definiert hat, desto genauer können die ITler die technischen Anforderungen artikulieren. Das kommt auch einem möglichen Lastenheft auf Use-Case-Basis zu Gute.

Prinzipiell kristallisiert sich aber heraus, dass das Vergraben in der eigenen Abteilung auf kurz oder lang einzelnen Projekten schadet. Nach dem Motto „Jeder muss ein wenig von allem können“ sollten Mitarbeiter jeglicher Abteilungen im regen Austausch untereinander stehen. Ein gemeinsames Wiki, regelmäßige Schulungen im kleinen Rahmen oder schlichtweg abteilungsübergreifende Events können dabei helfen.

Agile Teams als Matchmaker

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