»Eine modulare Architektur ist vor allem erstrebenswert, weil dadurch Komplexität entflochten wird« – Handelskraft-Speaker Carl Heinze im Interview

Carl Heinze vom Verlag C.H. Beck (Grafik: dotSource)
Carl Heinze vom Verlag C.H.Beck (Grafik: dotSource)
Hinter einem Webshop, einem Produkt-Feed und sogar einem Checkout gibt es ein komplexes Netzwerk von Komponenten und Softwarelösungen, die zu bestimmten Systemlandschaften gehören. Durch die ständige Weiterentwicklung im E-Commerce sind die Kunden anspruchsvoller geworden und folglich muss auch die Softwarearchitektur an diese Anforderungen angepasst werden.

In diesem Zusammenhang gewinnt die Microservices-Softwarearchitektur an Bedeutung, weil sie heutzutage die besten Antworten auf diese Herausforderungen liefert. In diesen Sinn setzen Unternehmen wie unser Kunde, der Verlag C.H.Beck, der sich bisher auf Monolithen verlassen hat, in Zukunft auf Microservices, um ihre E-Commerce-Plattform zu erneuern.

Zu den Vorteilen zählen die Möglichkeit ein nahtloses und personalisiertes Omnichannel-Erlebnis anzubieten und die Softwarearchitektur jederzeit zu erweitern und zu skalieren. Das Ziel: Den digitalen Wandel erfolgreich bewältigen.

Im Interview mit Handelskraft spricht Carl Heinze (Verlag C.H.Beck) über die größten Vorteile der Microservices-Softwarearchitektur im E-Commerce. Außerdem erklärt er aus erster Hand, wie der Verlag mit Komplexität umgeht und wie wichtig es für ein gelungenes Migrationsprojekt ist, mit kompetenten externen Dienstleistern zusammenzuarbeiten. Bei der Handelskraft 2018 am 20. Februar hält Carl Heinze einen konkreten und praktischen Vortrag zum Thema »Den Monolithen abbauen. Wie wir mit einer modularen Architektur, Microservices und commercetools unsere E-Commerce-Plattform erneuern«.

1. Warum erneuert der Verlag C.H.Beck seine E-Commerce-Plattform?

Nach rund 15 Jahren Entwicklung ist unsere E-Commerce-Plattform etwas in die Jahre gekommen und Weiterentwicklungen stellen sich zunehmend als langwierig und kostenintensiv dar. Außerdem wollen wir vermehrt Standardtechnologien einsetzen um von Marktentwicklungen stärker profitieren zu können.

2. Welche Rolle hat die Softwarearchitektur bei der Systemauswahl gespielt?

Systeme passen zu unserer Architektur, wenn sie uns ihre technische Idee einleuchtet, wenn sie uns funktional weiterhelfen, wenn sie über möglichst generische Kommunikationsmöglichkeiten zu anderen System verfügen und wenn auch der dahinterstehende Anbieter überzeugt.

3. Welche Vorteile verspricht der Verlag C.H.Beck sich von Microservices und der modularen Architektur im Vergleich zur monolithischen?

Eine modulare Architektur ist aus unserer Sicht vor allem deshalb erstrebenswert, weil dadurch Komplexität entflochten wird. Außerdem vermeiden wir so mittelfristig ein Lock-in, d.h. wir bleiben in der Lage, Dienstleister oder Systeme auch mal auszutauschen.

4. Wie komplex ist die Migration und wie geht der Verlag C.H.Beck damit um?

Da wir quasi bei laufendem Betrieb eine Anwendung mit vielen Funktionen migrieren, ist das Projekt schon fordernd. Die Komplexität bekommen wir aber dadurch in den Griff, dass wir schon vor 2 Jahren damit begonnen haben, die ersten Komponenten umzuziehen. Teile unseres aktuellen Live-Systems werden also bereits durch migrierte Komponenten bespielt – das funktioniert bisher sehr gut und dieses Vorgehen gibt natürlich viel Sicherheit.

5. Der Verlag C.H.Beck arbeitet für die Migration der E-Commerce-Plattform in erster Linie mit externen Dienstleistern. Ist das eine Herausforderung und wie stellt ihr sicher, dass eure Ideen, Anforderungen und Prozesse auch umgesetzt werden?

Gute Dienstleister zu finden und diese dann gut zu managen, ist natürlich eine Herausforderung. Wenn die grundsätzliche Art der Zusammenarbeit (auch vertraglich) gut geregelt ist und alle Parteien ihre Rolle im Projekt kennen, dann hat man schon mal eine gute Grundlage geschaffen. Wie in jeder Beziehung gilt es dann, anspruchsvoll, transparent und kritisch im Gespräch zu sein und jegliche Ebene der Zusammenarbeit (technisch, fachlich, kaufmännisch, sozial usw.) im Blick zu behalten.

6. Was erwarten Sie von der Handelskraft Konferenz 2018? Welche Erwartungen sollten die Teilnehmer an Ihre Session haben?

Interessante Themen und freundliche Leute! In meinem Vortrag will ich versuchen, möglichst praktisch und konkret zu erzählen, was wir bei unserem Migrationsprojekt gelernt haben und immer noch lernen.

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Handelskraft Konferenz 2018Wer die Session von Carl Heinze zum Thema  »Den Monolithen abbauen. Wie wir mit einer modularen Architektur, Microservices und commercetools unsere E-Commerce-Plattform erneuern« sowie viele andere spannende Themen, zum Beispiel von Adrian Hotz, David Mattin oder Vincent Kittmann nicht verpassen will, der sollte sich jetzt sein Ticket sichern!

Dieses Jahr wir es zum ersten Mal die Simultanübersetzung in englischer Sprache geben! Als gebt euren internationalen Kollegen Bescheid ;)

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