MWC19 – Welche Trends bestimmen die digitale Zukunft? [5 Lesetipps]

Quelle: pixabay

Die MWC 2019 in Barcelona ist längst mehr als nur eine Show der Telco-Industrie. Sie ist eines der weltweit größten Schaufenster für die neusten Trends und Innovationen sowie jede Art von Technologielösungen und Diensten für mobile Nutzer (privat wie geschäftlich).

Dieses Jahr machte die MWC19 unter dem Leitmotiv „Intelligent Connectivity“ die Schnittstelle zwischen „Hyper-Connectivity“, die von 5G und dem Internet der Dinge (IoT) ermöglicht wird, und „Intelligenz“, die durch Künstliche Intelligenz (KI) und Big Data bereitgestellt wirdzum Schwerpunkt. Neben den Kernelementen der intelligenten Konnektivität widmete sich MWC19 den Themen Content, Digital Trust, Digital Wellness und The Future. In diesen Sinne sagte John Hoffman, CEO bei GSMA:

» Die Kombination aus superschnellen 5G-Netzwerken, dem Internet der Dinge und Künstlicher Intelligenz wird Innovationen vorantreiben, die sich auf fast jeden Aspekt unseres Lebens auswirken werden, von hocheffizienten Transportsystemen bis hin zu intelligenter Landwirtschaft und Cloud Gaming «

Im Rückblick auf die interessantesten und heiß diskutierten Aspekte aus Barcelona möchten wir uns heute, unter anderem, folgenden Fragen widmen: Wie soll die Zukunft aussehen? Und wie werden diese technologischen Fortschritte (bereits) in die Praxis übersetzt?

5G – Noch mehr Zukunft als Gegenwart

In diesem Jahr starte die kommerzielle 5G-Einführung. Nur ein Grund, warum der neue Mobilfunkstandard so intensiv auf der WMC zur Debatte stand. Fast alle Smartphone-Hersteller haben neue Modelle vorgestellt, die mit 5G ins Internet gehen sollen. Xiaomi, Huawei, HDM Global, oder LG werden bald ihren ersten Modellen zum Verkauf anbieten. Auch andere Gadgets sollen von dieser rasanten Technologie profitieren. Beispielsweise bringt HTC einen Hotspot auf den Markt, der mehrere Geräte mit zuverlässigen Verbindungen versorgt. Lenovo hat ein Notebook präsentiert, das damit jederzeit online ist.

Der neue Mobilfunkstandard 5G soll es ermöglichen, unterwegs große Datenmengen zu übertragen, schnell und ohne Verzögerung – Grundvoraussetzungen für das Internet der Dinge (IoT). Szenarien wie das Fußballspiel seines Kindes live zu übertragen, so dass die Großeltern live zuschauen können oder eine OP remote zu realisieren, werden so bald Realität.

Das Paradoxe ist jedoch, dass der ultraschnelle Mobilfunk noch nicht installiert ist. Die kommerzielle Einführung beginnt zwar in diesem Jahr, doch der Aufbau der Infrastruktur wird möglicherweise noch einige Jahre dauern, da die Netzbetreiber tausende Basisstationen bauen oder aufrüsten müssen.

Genügend Zeit für die Benutzer, sich mit dieser Technologie anzufreunden können und neue Anwendungsfälle zu kreieren.

Und Deutschland? Weit abgeschlagen! Während in anderen Ländern wie Japan oder den USA der 5G-Aufbau bereits begonnen hat, wird in Deutschland immer noch getestet. Ferner hat die Bundesnetzagentur noch nicht einmal die nötigen Frequenzen versteigert.

Angewandte KI – Daten intelligent handeln

Künstliche Intelligenz ist ein weiteres Jahr Teil aufregender Gespräche. Nicht nur weil sie interne Prozesse innerhalb einer Organisation durchaus optimiert kann, sondern auch weil sie das Leben grundsätzlich wesentlich vereinfacht. Mit dieser Maxime integrieren immer mehr Alltagsobjekte KI-Features, wobei das Smartphone, in Verbindung mit anderen Geräten, als Gesundheits-Datensammler dient. E-Health wird so zum Bereiches mit großem Anwendungspotenzial. Nicht nur Activity-Tracker werden genutzt, auch Zahnbürsten. Oral-B zeigte seinen ersten Apparat mit Assistenten.

Die Genius X liefert mithilfe einiger Sensoren dem Nutzer einen Bericht über sein Reinigungsverhalten. Um dem Besitzer das passende Feedback zu geben, haben Oral-B-Spezialisten das Putzverhalten von tausenden Menschen analysiert. Die Daten wurden anschließend einem Deep-Learning-Algorithmus beigebracht. So soll aus typischen Bewegungsmustern auf den aktuell gereinigten Bereich geschlossen werden. Die Benutzer können bequem via Smartphone erfahren, ob sie tatsächlich alle Zähne gründlich geputzt haben.

Jenseits des Hypes ist eine der häufigsten Fragen bezüglich KI tatsächlich – wie man sie effizient umsetzten und anwenden kann. In diesen Zusammenhang hat Accenture ihre Applied Intelligence Platform vorgestellt, mit der Unternehmen ohne die Hilfe von Datenexperten vorkonfigurierte, selbstlernende Branchenlösungen selbst einsetzen und neue Lösungen entwickeln können.

Zudem hat Accenture ebenfalls das AI Fairness Tool im Portfolio. Dieses Toll soll vermeiden, dass die KI-Lösung diskriminierende Verhaltensmuster aufweist.

Die Interaktion Mensch-Maschine wird natürlicher

Ein der größten Fragen ist auch, wie Menschen mit der digitalen Welt umgehen und wie sie mit Maschinen interagieren. Hier gibt es zwei große Trends. Auf der einen Seite steht das Interface der Zukunft im Mittelpunkt. Stichwort: Conversational Plattformen. Auf der anderen Seite sind VR, AR und Mixed Reality wieder auf dem Radar.

Voice Search und Conversational Commerce liegen im Trend und sind für Kundenservice und einfache Bedienung bereits im Einsatz. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig, betrachtet man die Verbreitung der virtuellen Assistenten zu Hause, am Arbeitsplatz, im Auto oder auf dem Smartphone.

Das Ziel ist klar: Die Interaktion mit Maschinen muss so human wie möglich sein. Und daran nähern sich die Unternehmen immer mehr an.

Samsungs virtueller Assistent Bixby spricht bereits Spanisch und zwar nicht nur die ordentliche und korrekte Version, sondern auch die Umgangssprache. Google hat zudem auf der Messe angekündigt , dass es den Direktzugriffsknopf auf seinen Sprachassistenten (Google Assistant), der im vergangenen Jahr erstmals eingesetzt wurde, auf weitere Geräte legen wird. Sein Assistent ist jetzt auf mehr als 500 Millionen Geräten verfügbar (einschließlich Lautsprechern wie Google Home, Android-Handys und -Tablets, iPhones, Fernsehern und Uhren).

Auch dieses Jahr sind VR, AR und Mixed Reality auf dem Gartner-Radar. Der Fokus liegt auf Conversational Plattformen, die die Art und Weise verändern, wie Menschen mit der digitalen Welt umgehen.

Hologramme stehen im Fokus und werden dank des technischen Fortschritts bald Realität. Qualcomm CEO hat sogar vorausgesagt, dass virtuelle Live-Präsenz die Zukunft der sozialen Netzwerke sein wird. Die Zeit wird es zeigen.

Microsoft will sich eine Spitzenposition sichern und mit seinen Neuerungen den Markt revolutionieren. Der Software- und Hardwarehersteller hat in Barcelona zwei neue Cloud-Dienste aus dem Bereich Mixed Reality vorgestellt. Zusätzlich hat Microsoft die Hololens 2 am Stand präsentiert.

Trends als Zukunftsaussicht

Faltbare Smartphonedisplays und noch vernetztere und intelligentere Autos wurden auch vorgestellt. Aber wer weiß, ob diese Entwicklungen und Prototypen am Ende auch durchgesetzt werden oder im Innovationsmeer verloren gehen.

Im Januar 2006 wurde in einem TED-Talk ein Touchscreen an einem Tisch präsentiert und erhielt große Ovationen. Ein Jahr später machte Apple diesen Tisch zum Bildschirm eines Mobiltelefons. Das gleiche kann mit den Hologrammen-Datenbrille oder mit jedem anderen vorgestellten Produkt und Dienst passieren.

Ihr wollt keine Trends, Updates und Termine mehr verpassen? Dann abonniert den kostenlosen Handelskraft WhatsApp Newsletter.

Unsere 5 Lesetipps der Woche

This Week In XR: MWC Ushers In 5G, Foldables, And HoloLens 2.0 [Forbes]

Tag 1 des MWC 19: Wie der Spagat zwischen Hyperspeed und menschlichen Bedürfnissen gelingt [absatzwirtschaft.de]

BDI fordert EU-Regeln zum 5G-Ausbau [Handelsblatt]

5G in Europa: „Wir hängen hinterher“ [Heise.de]

How Artificial Intelligence is Transforming Employee Productivity [Entrepreneur]

(12 Bewertung(en), Schnitt: 4,92 von 5)
Loading...