Myspace kommt zurück. Wieder ohne E-Commerce Ansatz?

Myspace, oft belächelt und für tot erklärt, macht ernst. Diese Woche ging das Video des neuen, zugegebenermaßen großartig aussehenden Designs durchs Web. Wer es noch nicht gesehen hat, kann das hier nachholen:

Was es da zu sehen gibt, heißt vor allem eins: Myspace ist erwachsen geworden und auf der Höhe der Zeit angekommen. Specific Media und Justin Timberlake stellen eine attraktive Plattform für Musiker, Fotografen, Filmemacher, Designer und deren Fans in Aussicht. Myspace kehrt damit zu seiner ursprünglichen Strategie zurück.

Dank der Offenheit der Plattform dürfte es nicht schwierig sein, Mitglieder anzulocken, schließlich können sich diese über Twitter und Facebook anmelden. Überhaupt zeigte sich Myspace in der Vergangenheit entgegen des allgemeinen Trends erstaunlich offen, ließ das Einbinden von Twitterstreams, Facebook Likes und Youtube Videos zu.

Myspace ist wieder da, jetzt Trailer anschauen
So präsentiert sich Myspace im neuen Image Video.

Comeback mit E-Commerce Ansatz?

Was im Video nicht erkennbar ist, ist die künftige Finanzierungs- und Vermarktungsstrategie. Wird sich Myspace erneut als „all free“ Plattform präsentieren oder Downloads und Social Commerce integrieren?

Potenzial ist jedenfalls vorhanden, immerhin sitzt Myspace auf einem Schatz von 42 Millionen Songs und hat damit noch immer den größten Musikkatalog aller Onlinedienste. Zum Vergleich: Dienste wie Spotify und Rdio haben weniger als 20 Millionen verfügbare Songs in petto. Myspace ist daher als soziales Netzwerk gescheitert, jedoch nicht zwingend als Musikplattform. Zudem dürfte der Dienst vielen Künstlern aus der Vergangenheit in positiver Erinnerung geblieben sein. Schlummert hier nicht die Gelegenheit, ein Ort zu werden, an dem Künstler ihre Songs nicht nur streamen, sondern auch zum Kauf anbieten können?

Überträgt man den für Amazon typischen Anspruch, alle möglichen Kanäle gleich selbst zu bedienen, anstatt zu verlinken, könnte Myspace versuchen, nicht nur Plattform für die Präsentation, sondern auch für die Vermarktung zu werden. Bestrebungen in diese Richtung gab es mit dem hauseigenen Label „Myspace Records“ und eigenen Events („Myspace Events“) ja bereits. Dazu, wie es mit solchen Projekten weitergehen soll, wurde sich noch nicht geäußert.

Ebenso vage ist auch der Starttermin des „New Myspace“. Wer neugierig geworden ist, kann sich registrieren und sofort dabei sein, wenn der Social Media Veteran erneut an den Start gehrt.

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