Native Advertising – Schleichwerbung mal anders

Chameleon
Grafik: Caroline Granycome

Als ein Trend auf der dmexco galt das Native Advertising. Dahinter verbirgt sich Content, der für Sponsoren geschrieben wird. Diese Werbung ist als solche im ersten Moment nicht zu erkennen. Klingt nach der eierlegenden Wollmilchsau in der Werbebranche: Ads, die nicht aufdringlich sind und auch von AdBlockern unberührt bleiben.

 

Den bösen AdBlockern den Garaus machen!

Durch AdBlocker werden Werbebanner und Anzeigen auf Homepages einfach nicht dargestellt. Hier gehen der Werbebranche Milliarden durch die Finger. Eine simple Antwort auf die Browser-Erweiterung könnte das Native Advertising sein. Artikel werden von Unternehmen, Organisationen oder Bewegungen gesponsort. Der Inhalt ist aber nicht direkt werbend und das Produkt wird oft gar nicht genannt. Viel mehr wird unterschwellig auf den Sponsor hingewiesen. Das geschieht beispielsweise mit eingebauten Videos oder Verlinkungen zu den Social-Media-Kanälen. AdBlocker sind bei dieser Art der Werbung machtlos und die Ads tauchen zusätzlich im News-Feed von Facebook, Twitter oder Google+ auf. Die Zukunft der Internetwerbung?

Moralisch fragwürdige Werbung

Native Advertising mag zwar effektiv sein, aber es wirft moralische Fragen auf: Hat es noch etwas mit Journalismus zu tun, wenn Inhalte eines Artikels nicht mehr kritisch, sondern gekauft und werbend sind? Der Komiker John Oliver bringt die Kritik um diese unterschwellige Werbung auf den Punkt.

„We camouflage your ads!“ – Schleichwerbung mal anders. Native Advertising ist eine effiziente aber äußerst fragwürdige Reaktion auf die zunehmende Verwendung von AdBlockern. Buzzfeed zeigt beispielhaft, wie ein vollkommen auf Native Advertising ausgelegtes Portal funktionieren kann. Die journalistische Qualität lässt dadurch allerdings zu wünschen übrig.

(2 Bewertung(en), Schnitt: 5,00 von 5)
Loading...

Eine Reaktion zu “Native Advertising – Schleichwerbung mal anders”

  1. Bin auch der Meinung, dass Native Advertising letztlich Betrug am Leser (und übrigens auch am Grundgedanken des Content Marketings) ist. Wer bei Lesern kein Vertrauen und keine Glaubwürdigkeit mehr hat, verliert sie am Schluss alle und die Qualität des Journalismus leidet ebenfalls darunter.

    Es zahlen also alle einen viel zu hohen Preis: Leser, Journalisten, Marketer und Kunden. Die Trennung von Redaktionellem und Anzeigen, die auch heute noch bei der Presse gilt, hat schon seine Richtigkeit und dies sollte auch für das Online- und Contentmarketing gelten.