Progressive Web Apps: Mobile Commerce der Zukunft

Quelle: pexels
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Über 90 Prozent aller Käufe werden heute durch ein Mobile Device beeinflusst: Egal, ob wir zuhause auf dem Sofa liegen und uns auf dem Tablet Urlaubsangebote ansehen oder in einer Umkleidekabine die Preise für das übergestreifte Kleidungsstück via Smartphone im Netz vergleichen: Mobile Commerce ist omnipräsent.

Um den Kunden mobil zu erreichen, stellten sich in den letzten Jahren zwei Fragen: Wie muss man Webseiten mobil optimieren, um erfolgreich zu sein? Oder sollte man gar in eine hauseigene App investieren?

Bald gibt es keine Apps mehr

Was aber, wenn die Antwort auf beide Fragen bald nur noch lautete: Machen wir doch eine PWA! PWA steht für Progressive Web App und der Begriff ist derzeit in aller Munde.

In einer PWA verschmelzen die Eigenheiten von Mobilen Websites und Apps. In der Tech-Branche denkt man über Hybride schon beinahe ein Jahrzehnt nach und dem, was heute als PWA firmiert, gingen zahlreiche Mischformen voraus. Seit etwa drei Jahren aber pusht insbesondere Google das PWA-Konzept, auch große Browserfirmen wie Mozilla (Firefox) stehen dahinter.

Das US-Tech-Marktforschungsinstitut Gartner prognostizierte jüngst sogar, dass bis 2020 die Hälfte aller herkömmlichen Apps von PWAs abgelöst sein werden. Das wirkt angesichts einer Tatsache allerdings sehr vollmundig: Apple steht PWAs zögerlich gegenüber – kein Wunder angesichts der Mega-Umsätze des AppStores. Apple-Produkte unterstützen den sogenannten „Service Worker“ der PWA nur teilweise und geben so nur eine abgespeckte Version wider. Aber was zum Kuckuck ist ein „Service Worker“? Mit dem Begriff sind wir mittendrin im Coding-Geheimnis der PWA.

Der Service Worker als goldene Schnittstelle

Als Mischform zwischen App und mobiler Website fühlen sich PWAs an wie eine echte App, obwohl man sie mobil ansteuert und nichts runterladen, installieren muss: Sie verfügen über ein Homescreen Icon, einen Offline-Modus und versenden Push-Nachrichten. Auch Kamera, NFC und GPS sind ansteuerbar. Da PWAs aber eben auch eine Website sind, lassen sie sich gut warten, aktualisieren und vor allem: Sie werden von Suchmaschinen gefunden (was ja bei Apps bekanntlich nicht der Fall ist).

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So funktioniert eine PWA. Mehr Infos hier

Technisch möglich wird das alles, weil PWAs nach dem Prinzip des Progressive Enhancement gebaut sind: Inhalte werden vom Design, Markup von CSS und JavaScript von allem getrennt. Die Idee ist eine Art pragmatischer Minimalismus – wie gemacht für das Zeitalter des Mobile First: Selbst bei schlechter Datenverbindung zeigen PWAs Inhalte an, weil sie, wenn man sie erstmals aufruft, im Cache des Smartphones, Tablets oder PCs eine sogenannte »App Shell« speichern. Diese Hülle wird dann später immer wieder abgerufen und sorgt für das App-Feeling. Und die Service-Worker entscheiden, was schon im Cache ist und direkt geladen wird – und was noch nachgeladen werden muss.

Content auch bei schlechtem Empfang

PWAs erfinden also das Rad nicht neu, sie kombinieren intelligent Features von nativen Apps und responsivem Webdesign. So ermöglichen sie es, auch bei schlechtem Empfang, mobil Content zu erleben. Zudem lässt sich die Benutzungserfahrung personalisieren – und das mögen Nutzer auf der ganzen Welt. Nach dem Launch seiner PWA konnte etwa der vor allem in Asien erfolgreiche Online-Retail-Gigant Alibaba ein Plus an Conversions von erstaunlichen 104 Prozent unter neuen Nutzern verbuchen.

Der nächste Schritt in die Zukunft des Mobile Commerce mit PWAs scheint logisch: Entwickler arbeiten gerade an erweiterten Funktionalitäten, um mobile Bezahlmethoden zu integrieren, die alles noch viel entspannter machen. Stichwort: frictionless payment.

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Eine Reaktion zu “Progressive Web Apps: Mobile Commerce der Zukunft”

  1. Im Vergleich zu einer nativen App sind Progressive Web Apps noch unterlegen hinsichtlich User-Flow. Wie von Ihnen im Artikel nachzulesen, punkten PWA’s bei schlechter Konnektivität (ich denke etwa an Pendler).
    Vom Verzicht einer nativen App würde ich heute noch abraten.