QR-Codes auf Rechnungen = Chance für Mobile Payment?

QR-Codes auf Rechnungen = Chance für Mobile Payment?
Foto: Video-Screenshot
Bekanntlich ist die klassische Rechnung nicht tot zu kriegen und führt immer wieder die Liste der beliebtesten Bezahlmethoden an. Die gotomaxx GmbH aus der Oberpfalz hat nun eine Lösung vorgestellt, mit der zumindest weniger Zeit zwischen der Lieferung und der Überweisung verstreicht.

Die Idee ist einfach: Ist der Kunde mit der gelieferten Ware zufrieden, kann er direkt über einen auf der Rechnung befindlichen QR-Code zahlen.

Wird der Code gescannt, erfolgt eine direkte Express-Zahlung, über einen vorausgewählten Paymentanbieter wie Paypal. Der gesamte Zahlprozess wird sozusagen auf einen Fingerstreich zusammengekürzt.

Für E-Commerce Ohren klingt das Prozedere im ersten Moment absurd, schließlich wird hier vorausgesetzt, dass jemand, der auf eine Papierrechnung besteht, gern mobil und per QR-Code zahlen möchte.

Andererseits ist das gar nicht so weit hergeholt, schließlich denken Kunden nicht in getrennten Kanälen, sondern möchten verschiedene Optionen nutzen, je nach persönlicher Vorliebe und Situation. Kanal-Hopping ist immerhin für 65% der Onlineshopper die Regel. Die Direktzahlung scheint ideal für Kunden, die gerade eine Lieferung erhalten haben, die genau ihren Vorstellungen entspricht. Dass diese eine klassische Überweisung umgehen und direkt zahlen wollen, klingt plausibel.

Bei genauerer Überlegung ist die Kombination aus klassischer Rechnung und modernen Zahlungsmethoden außerdem eine Chance für Mobile Payment, eine breitere Akzeptanz zu erreichen. Wenn ein Kunde den Dienst nutzen will, kommt er wahrscheinlich das erste Mal mit QR-Codes und alternativen Bezahlverfahren in Kontakt, wird die Schnelligkeit und Direktheit genießen und möglicherweise seine Skepsis verlieren.

Die Rechnung mit QR-Code könnte also eine Brücke zum eigentlichen Mobile Payment schlagen. Nutzer werden über das Bekannte – die Papierrechnung – mit neuen Möglichkeiten vertraut gemacht.

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5 Reaktionen zu “QR-Codes auf Rechnungen = Chance für Mobile Payment?”

  1. Hmmm, klingt auf den ersten Blick absurd, auf den zweiten immerhin wie eine nette Idee, aber bei genauem Hinsehen glaube ich dann doch, dass die hier zusammengebrachten Kanäle nicht so recht zusammenpassen. Meiner Meinung nach sind die klassischen Rechnungskunden solche, die eben NICHT via PayPal zahlen, weil sie sich damit nicht auskennen, Sorgen haben, ob das alles mit rechten Dingen zugeht etc. Mit PayPal (oder anderen Online-Zahlungsanbietern) vertraute Kunden werden meiner Einschätzung nach in der Regel direkt bei der Bestellung per PayPal zahlen. Und ein QR-Code auf der Rechnung wird die Skeptischen wohl auch nur in den wenigsten Fällen überzeugen können, dass sie jetzt doch noch einen völlig neuen Weg ausprobieren sollen…

    Aber wer weiß, „der Kunde“ ist ein komplexes Wesen :-). Da die Kosten für die Implementierung einer solchen Lösung im Rahmen bleiben dürften, mag es einen Versuch wert sein…

  2. Das ist natürlich die andere Möglichkeit, sehr gut möglich, dass Du recht hast. Es ist völlig offen, ob es sich durchsetzen wird, wie so häufig im Multichannel-Kontext. Da hilft nur abwarten und beobachten, was passiert :D

    Bei erneutem darüber Nachdenken fällt mir auf, dass die Technologie im Video für B2C beworben wird. Für die Beziehung Kleinunternehmer + Zulieferer hätte ich es plausibler gefunden. Für deren Logistik wäre der Einsatz von QR-Codes sicher kein Rückschritt. Aber vielleicht kommt das noch.

  3. Nutze auch QR-Codes, sind praktisch.
    Habe aber noch ein gesundes Misstrauen, im Code können ja andere Daten wie in der Rechnung angeben sein (unabsichtlich oder vorsätzlich).

    Also muss man alles immer genau überprüfen.
    Empfehle den QRDroid als QR Leser, da werden vor einer Aktion erst die im QR-Code enthaltenen Daten angezeigt und man startet dann erst nach der Prüfung eine Aktion.