Rückblick auf die IT@Commerce 2012

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Der Versandhandel hat viele Gesichter, das wird mit einem Blick auf das Programm der IT@Commerce, die am 22. Mai 2012 in Berlin stattfand, schnell klar. Der Handel mit Mode, Lebensmitteln, Wintersportgeräten, Brillen und Möbeln hat scheinbar wenig miteinander zu tun, steht doch jedes Produkt, jede Branche und jedes einzelne Unternehmen vor eigenen Herausforderungen.
Verbindendes Element aller Teilnehmer war die IT, thematisch konzentrierte man sich dementsprechend auf die Prozesse hinter dem E-Commerce.

Auch wir waren dabei und möchten die Veranstaltung noch einmal Revue passieren lassen und unsere Eindrücke mit euch teilen.

Multichannel und Amazon allgegenwärtig

Das große Thema, dass immer wieder aufgegriffen wurde, war mit Sicherheit Multi-Channel. Ebenso allgegenwärtig war die Bedrohung durch Amazon, als der Riese, der bestehende Geschäftsmodelle in naher Zukunft obsolet machen könnte.

Am Vormittag lag der Schwerpunkt auf Praxisberichten und Case Studies. Spannend war dabei das Vorhaben von Otto, die Prozesse zu verschlanken, indem man bereits vorhandene Strukturen und Know How aus anderen Unternehmen der Otto Group nutzt.

Querdenker in Aktion bei der Keynote

Der Mittag hielt das Veranstaltungs-Highlight bereit, das mit Sicherheit allen in Erinnerung geblieben ist: Die Keynote von Gunter Dueck riss zum Thema Innovation mit genialem Humor und seiner Zukunftsvision vom gelebten Internet der Dinge alle im Raum mit.

In seinem Vortrag dachte er konsequent zu Ende, was passiert, wenn sich das Internet und die entsprechende Art zu denken auf alle anderen Lebensbereiche wie Medizin, Finanzen oder Verkehr ausweitet. Was humoristisch anmutete, ist für Dueck nur eine Frage der Zeit.

Le Shop gibt Einblick in den Lebensmittelhandel

Sehr gut gefallen hat uns auch der Beitrag von Migros, dem Supermarkt aus der Schweiz, wo der Online Lebensmittelkauf längst zum Alltag gehört. Klar, dass da auch die Frage diskutiert wurde, warum das hierzulande so schleppend verläuft und welche Rolle Amazon zukünftig in diesem Markt spielen wird.

Etwas enttäuscht haben dagegen die Elevator Pitches, die nur selten über Eigenwerbung hinaus kamen.

Möbelhändler lassen es ruhig angehen

Geht man von der Case Study von WEKO Wohnen aus, wird man im Internet von den großen Möbelhändlern wohl nicht so schnell etwas zu sehen bekommen. Momentan wird nur etwa 2-3% des Umsatzes online erwirtschaftet und dementsprechend gering ist der Anreiz, sich online zu etablieren.

Anders sieht es bei Nischenanbietern von Designermöbeln aus, diese sehen sich einer großen Nachfrage gegenüber. Großes Problem für alle Beteiligten bleiben Retouren und die Logistik im Allgemeinen.

Die Rolle von Mobile wächst – auch crossmedial

Wie sich ein gut platzierter Werbespot auf den Traffic und damit auf die IT dahinter auswirkt, zeigten Mister Spex: Kurz nachdem der TV Spot im Fernsehen zu sehen war, schnellen die Zugriffszahlen stark nach oben.
Das beweist auch, wie viele Zuschauer inzwischen mit dem Laptop auf den Knien oder dem Tablet bzw. Smartphone in Griffweite fernsehen.

Diese Beobachtung kann Conrad Wrobel von emgress nur bestätigen. Sein Beitrag vertiefte das Thema Mobile und ging auf die Besonderheiten des Marktes und der Systeme ein. Beispielsweise stellt sich für Unternehmen, die ins M-Commerce einsteigen wollen, häufig die Frage, ob man eine mobile Webseite und eine App braucht.
Die Antwort auf diese Frage kann je nach Unternehmen, Branche und anvisierter Zielgruppe unterschiedlich ausfallen und ist somit ein spannendes, neues Feld für Beratung.

Fazit: Wir kommen gerne wieder

Mit ca. 60 Teilnehmern war die IT@Commerce noch eine eher überschaubare Veranstaltung, was sich in Zukunft sicher ändern wird. Wir haben von den Erfahrungen und Lösungsansätzen der Referenten viel mitgenommen und freuen uns darauf, bei der 5. IT@Commerce im kommenden Jahr dabei zu sein.

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