SAP – Der Zwölfte Mann im Verein

Torhüter Fussball
Quelle: pexels

Fußball und Digitalisierung: Für die meisten ist das der umstrittene Videoschiedsrichter aus Köln oder die Torlinientechnik. Doch die digitale Transformation findet in sehr vielen Bereichen des Fußballs statt, auf dem Rasen und neben dem Platz. Der mitgliederstärkste Sportverein der Welt und der größte europäische Softwarehersteller bilden seit 2014 hier das perfekte Team von der Ladenfront bis unter die Latte. Zusammen mit SAP versucht der FC Bayern München jeden Winkel seines Vereins zu digitalisieren und die Vorteile von „Big-Data“ zu nutzen.

Handbücher sind sowas von out!

Auf dem Platz heißt das Zauberwort: SAP Sports One. Die „eierlegende Wollmilchsau“ unterstützt das Trainergespann und die Spieler und bündelt möglichst alle Daten in einer modernen Benutzeroberfläche. Installiert auf der SAP HANA Cloud Platform nehmen hier mehrere Module ihre Arbeit auf.

Training Management:

Nach dem Training ist vor dem Training. Die Erstellung perfekter Trainingspläne, welche maßgeschneidert auf die Verfügbarkeit, Fähigkeiten oder Positionen einzelner Spieler sind, werden zum Kinderspiel. Passende Informationen zu den Abläufen der Einheit und Auswertung der Kicker stellt das System dann zentral bereit.

Performance Insights:

Eine gründliche Spielvorbereitung mit einer tiefgehenden Gegneranalyse ist schon lange kein Geheimrezept mehr für erfolgreiche Teams. Handbücher mit allen Taktiken des nächsten Gegners gehören der Vergangenheit an. Per Tablet oder Smartphone erhalten die Spieler individuelle Informationen zur nächsten Partie. Vorbereitete Videos geben Einblicke über die Stärken und Schwächen des Gegenspielers. So könnte Joshua Kimmich am Abend vor dem WM Finale gegen die Niederlande seinen Gegenspieler Arjen Robben noch einmal genau unter die Lupe nehmen. Dabei fällt uns gerade auf: die Weltmeisterschaft in Russland findet ja ohne die Niederlande statt. Aber vielleicht gibt es eine Revolution des legendären Spickzettels von Jens Lehmann im nächsten Elfmeterkrimi.

Weitere Module wie Team Management, Player Fitness und Scouting Insights Management greifen den Betreuern, Physiotherapeuten und Scouts unter die Arme. Damit steht einer effizienten Betreuung nichts mehr im Weg.

Wie kommen die Daten in die Cloud?

Durch die Partnerschaft mit Opta Sports hat SAP ein Ass im Ärmel. Mehr als 2000 Daten sammelt das englische Unternehmen in jedem Fußballspiel und das in über 70 Ländern. Auf diesen riesengroßen Pool von Daten können die Vereine über eine Schnittstelle in SAP Sports One zugreifen. Die digitale Transformation stellt auch Mitarbeiter der „alten Schule“ vor neue Herausforderungen. Diese müssen geschult und weitergebildet werden, damit die ausgedienten Notizbücher der Vergangenheit angehören.

Die Fan Journey – Daten sind das neue Öl

Fußballfans erzeugen zahlreiche Daten. Diese Daten helfen Vereine seine Anhänger besser zu verstehen und ihnen das zu geben, was sie sich wünschen. Die ausgeprägte emotionale Bindung der „Kunden“, also die der Fans, kann sich das „Unternehmen“, der Verein, zum Vorteil machen. Doch welche Möglichkeiten hat ein Verein? Wie kann er diese Daten gewinnbringend einsetzen?
Es lohnt sich auch hier ein Blick auf den Global Player FC Bayern München.

Ziel ist es mit SAP Hybris Commerce and Marketing nicht nur die zahlreichen Fans im Stadion zu erreichen, sondern auch die Vielzahl in den internationalen Wohnzimmern. 120 passgenaue Zielgruppen wurden erstellt, die mit zielorientierten personalisierten Kampagnen bespielt werden. Ein internationaler Fanshop, welcher in über 50 Ländern aktiv ist und mehr als 1200 Artikel umfasst, reagiert auf Trends und zeigt personalisierte Ergebnisse. Durch die Umstellung auf SAP Hybris konnten sehenswerte Zahlen erreicht werden: 16 Prozent mehr Umsatz pro Bestellung, 36 Prozent mehr Umsatz über mobile Endgeräte, 80 Prozent mehr Umsatz durch neue Besucher. Auch der persönliche Kontakt über die sozialen Medien darf nicht fehlen. Hier erreicht der FC Bayern über 72 Millionen Fans über Posts, Tweets und Videos auf allen gängigen Kanälen.

Doch wie viel personalisierte Informationen verträgt der klassische Fan? Ab wann rückt der Sport zu weit in den Hintergrund? Diese Fragen müssen sich die Vereine stellen. Hat der Fan diese Frage einmal beantwortet, ist es eventuell schon zu spät.

Weniger ist mehr!

Der deutsche Fußballrekordmeister hat über 650 Millionen Fans weltweit. Eine unglaubliche Zahl an Daten können hier generiert werden. Um dieser Zahl Herr zu werden, greift auch hier der FC Bayern auf das Know-how des weltgrößten Softwareanbieters, SAP, zurück. Von 52 Systemen wurde die Systemstruktur auf 2 Systeme verschlankt und die IT-Landschaft vereinfacht. Auf bis zu 900.000 Interaktionen pro Stunde müssen die SAP-Systeme reagieren.

Stadionmanagement 2.0

75.000 Fans, 11.000 Autos und 350 Busse müssen Spieltag für Spieltag intelligent durch und um die Allianz Arena gelotst werden. Um den Verkehrsfluss optimal zu organisieren wurde eine eigene App entwickelt, die Mitarbeitern dabei hilft, Engpässe zu erkennen oder sogar zu vermeiden, bevor sie entstehen. Wartezeiten am Bratwurststand oder das Management bei Abreise können durch effizientes Einsatz der Mittel optimiert werden und so das Erlebnis des Spieltagbesuchs für den Fan positiv verstärkt werden.

FC Bayern HackDays

Auch in Zukunft soll es neue praktische Möglichkeiten für den Einsatz von intelligenter Software geben. Dazu brauch es kreative Ideen. In einem eigenen Hackathon mobilisierte der FC Bayern über 220 Digital Natives. Mit sechs Sponsoren, unter anderem die SAP, wurde vier Tage lang nach neuen technischen Lösungen für Fans und den Klub gesucht. Gewonnen hat die App „Generation Z“, welche dazu dient, durch sportliche Wettbewerbe einen Rabatt für den nächsten Einkauf zu erspielen oder durch Faninteraktion wie das Anfeuern der Spieler über die Videowand der Allianz Arena, den Spieltagbesuch noch erlebnisreicher zumachen. Wie ernst es der FC Bayern mit diesen „HackDays“ meint, zeigt sich bei der Siegerehrung: Hier gaben sich unter anderem Karl-Heinz Rummenigge, Giovane Elber, Jérôme Boateng und Sven Ulreich die Ehre.

Schießt moderne Software jetzt Tore?

Holt das Phrasenschwein raus:

» „Grau is‘ im Leben alle Theorie – aber entscheidend is‘ auf’m Platz.“
Alfred Preißler «

Moderne Verarbeitung und Auswertung von Daten schießt selbstverständlich keine Tore. Fußballspiele werden in Zukunft immer noch auf dem Spielfeld entschieden und nicht am Tablet. Doch eine effiziente Vorbereitung spart Zeit und die Akteure können sich auf das wesentliche konzentrieren:
Das elf gegen elf auf dem grünen Rasen.

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