Social Commerce im Aufschwung – Von sozialen Netzwerken zu Shoppingplattformen [5 Lesetipps]

Social Commerce auf Instagram, Pinterest und Facebook
Instagrams neue Check-Out-Funktion (Quelle: Instagram)

Suche, Inspiration, Beratung und Interaktion sind die Handlungen, die Nutzer normalerweise in sozialen Netzwerken durchführen. Und Shoppen? Ebenso. Es gibt immer mehr und leichtere Möglichkeiten, Produkte mit nur wenigen Klicks zu bestellen und somit die Customer Journey zu vereinfachen. Tatsächlich tippen jeden Monat rund 130 Millionen Instagrammer auf Produktmarkierungen in Shopping-Posts.

In den letzten Monaten bemühen sich sie sozialen Plattformen sehr darum, bequeme E-Commerce-Funktionen in ihre Netzwerke zu integrieren. Instagram, Facebook und auch Pinterest haben kürzlich neue Werbeformate sowie neue Kauffunktionen gelauncht, um Nutzer und Marken davon zu überzeugen, auf ihren Plattformen jeweils zu kaufen und zu verkaufen.

Das wirft die Frage auf: Wird sich Social Commerce endlich auch in der westlichen Welt etablieren – genauso wie in Asien?

Social Commerce – Instagram und Pinterest setzten auf Shoppable Ads

Auf dem Weg hin zu einer sozialen Einkaufsplattform, hat Instagram schon im März seine neue Checkout-Funktion in den USA vorgestellt. Dadurch wird das Einkaufserlebnis innerhalb der App nicht nur einfacher und schneller, sondern auch sicherer. Da die Zahlungsdaten zentral hinterlegt sind, können Nutzer shoppen, ohne sich anmelden und ihre Daten mehrmals eingeben zu müssen. Darüber hinaus eröffnet es auch die Möglichkeit für Unternehmen sich direkt einzubinden oder mit Shopify, BigCommerce, ChannelAdvisor, CommerceHub und weiteren Partnern zusammenzuarbeiten. Diese Option wurde von der Mode- und Kosmetikbranche sehr gut angenommen. Marken wie Nike, Zara oder Kyle Cosmetics bieten ihren Followern diese Möglichkeit bereits an.

Auch Pinterest entwickelt sich in puncto Social Commerce und hat in Deutschland und drei anderen europäischen Länder eine Funktion gestartet, mit der Unternehmen ihren gesamten Produktkatalog hochladen und daraus Shopping-Ads erstellen können. Bislang nutzen jedoch nur ausgewählte Marken und Händler, wie OTTO, Home24 und Fossil, dieses Feature in Deutschland. In den USA hat Pinterest zudem bereits Shop-the-look-Ads eingeführt. Damit können Händler bis zu 25 Artikel in einer einzigen Anzeige präsentieren.

Zusätzlich wurde auch das Unternehmensprofil auf Pinterest überarbeitet. So wurde zum Beispiel das neue Feld »Shop« hinzugefügt, über welches Nutzer die Produkte des Unternehmens kaufen können. Zusätzlich kann das Profil mit Videos oder Bildern angereichert werden, um Pinner anzulocken und somit Traffic für den eigenen Onlineshop zu generieren.

Social Commerce – Engagement vs. Reichweite

Angesichts der Tatsache, dass es immer schwieriger wird, die Nutzer mit organischen Posts zu erreichen und dass Quantität und Reichweite (Facebook testet ohne Likes) zugunsten anderer Werte wie Authentizität, Vertrauen und Interaktion an Bedeutung verlieren, ist es kein Wunder, dass Facebook versucht, Werbetreibende mit drei neuen interaktiven mobilorientierten Werbeformaten anzusprechen.

Die sogenannte Video-Umfrageanzeige, die Marken schon im Story-Bereich auf Instagram verwenden, kann nun in den Facebook-Newsfeed integriert werden. Die Idee dahinter ist, die Nutzer dazu zu bewegen, mit der Ad zu interagieren. Interessant ist auch, dass je nach Antwort, der Nutzer auf eine andere Webseite weitergeleitet wird.

Außerdem hat Facebook sich dafür entschieden, Stories mit AR-Effekten als Werbeformat in den mobilen Newsfeed zu bringen. Damit können Verbraucher diverse Produkte wie Lippenstifte oder Brillen virtuell anprobieren, bevor sie sie kaufen – dies trägt dazu bei, die Kundenbindung zu steigern sowie Retouren zu minimieren.

Der dritte neue Anzeigetyp sind die Playable Ads. Marken haben hierbei die Möglichkeit, ein kurzweiliges Spiel in ihre Anzeigen im mobilen Facebook-Newsfeed zu integrieren. Der Schuhhersteller Vans zeigt in diesem Video wie das genau funktioniert:

Social Commerce – Wird die Offensive Früchte tragen?

Für den Erfolg im Social Commerce ist es unerlässlich, das mobile Umfeld zu beherrschen. Im Gegensatz zu asiatischen Internetnutzern, die mehrheitlich sehr mobile-affin sind und für die mobile Payments zum Alltag gehören, bewegen sich ihre westlichen Pendants noch zwischen traditionellen und neuen Territorien. Zwischen Desktop und Smartphones. Zwischen Bargeld und PayPal. Diese unentschlossene Haltung könnte erklären, warum sich Social Commerce hierzulande noch nicht durchgesetzt hat. Es bleibt also abzuwarten, ob die Offensive der größten Social-Plattformen auch im Westen Früchte tragen wird.

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