Spielwarenhandel goes Multichannel [5 Lesetipps]

Quelle: © Fotolia.com
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Oh, my God! Ja, es gibt sie jetzt, die sprechende Barbie. War die blonde Biegepuppe einst Feministinnen ein Dorn im Auge, bringt sie nun in den USA die Gemüter besorgter Datenschützer in Rage. Dass es einen Unterschied zwischen „smart toys“ (wie der sprechenden Barbie) und schlauem Spielzeug gibt, wissen alle Eltern, die einer Omnipräsenz von Disney und batteriebetriebenem Gebimmel im Kinderzimmer die Stirn bieten wollen. Logisch, was fetzt, ist oft weder pädagogisch wertvoll noch gut fürs ökologische Gewissen. Und so klaffen alle Jahre wieder, spätestens vor Weihnachten, Kinderwunsch und Elternvorstellung auseinander wie zwei unterschiedlich gepolte Magnete.

Helfen kann da nur der kompetente Spielwarenfachhändler „ums Eck“. Doch der ewig junge Spielefreund im besten Alter, an dessen Ladenfenster sich Generationen von Kindern die Nase platt drücken, scheint eine vom Aussterben bedrohte Spezies. Immer mehr Traditionsspielwarenläden schließen, alle summen sie das gleiche Mantra: die Margen zu gering, die Mieten zu teuer, die Online-Konkurrenz zu allmächtig. Klingt wie der Abgesang auf das stationäre Geschäft einer gesamten Branche.

Dabei sieht der Branchenfokus Spielwaren 2015 des IFH Köln besonders im steigenden Beratungsbedarf der Kunden (gefördert durch Qualitätsskandale und bildungspolitische Diskussionen) Chancen für den Fachhandel. Ähnlich wie bei Technik-Produkten, können sich beim Thema Spielzeug Online- und Offline-Kanal gegenseitig befruchten: Kunden informieren sich zwar online, Beratung und Kauf erfolgen aber mehrheitlich stationär. Der Online-Spielwarenhändler mytoys hat’s erkannt und deutschlandweit 14 Filialen eröffnet, auch große Hersteller wie Lego oder Playmobil haben längst eigene Stores. Auch auf der anderen Seite der Multi-Channel-Medaille regt es sich: Einer der größten Spielwarenverbände Europas, idee+spiel, startete im Oktober einen Online-Marktplatz, um regionale Fachhändler zu stärken.

Wir sind gespannt auf neue, tolle Multichannel-Konzepte: Mit etwas Fantasie und Kreativität ließe sich doch einiges bewegen im Spielwarenfachhandel!

Unsere Lesetipps der Woche:

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