Tech-Talk Adobe Commerce und Magento Open Source: Das Adobe Rebranding im Tech-telmechtel [Interview]

Tech Talk Adobe Commerce Magento
Martin Heidenreich | Teamlead dotSource & Adobe-Commerce-Experte

Magento Commerce wird Vergangenheit. Aus Magento wird jetzt Adobe Commerce. Wir techtel-mechteln dazu mit Martin Heidenreich, Teamlead und Magento- ups, Adobe-Commerce-Spezialist bei dotSource.

Tech-Talk Adobe Commerce: Rebranding-Strategie

Martin, Magento wurde 2018 von Adobe gekauft. War es nur eine Frage der Zeit, bis der Markenname im großen Konzern aufgeht?

Ja, das kann man so sehen.

Und wie beurteilst du diese Strategie von Adobe, den Markennamen Magento 2 aufzugeben und zukünftig von Adobe Commerce zu sprechen?

Dass die kommerzielle Variante von Magento nun auch offiziell Adobe Commerce heißt, unterstreicht die fortwährende Integration von Magento ins Unternehmen Adobe.

Es ist ein konsequenter Weg, um nur noch zwischen zwei Produkten zu unterscheiden, zwischen Magento Open Source auf der einen und Adobe Commerce auf der anderen Seite.

Die enge Verschmelzung der verschiedenen Adobe Technologien in der kundenzentrierten Ansprache einer Customer Experience schreitet voran und dies wird durch die Eingliederung von Magento in die Adobe Experience Cloud jetzt auch verbal unmissverständlich deutlich.

Magento ist ja für seine beeindruckende Community bekannt. Was bedeutet diese Produktstrategie für die Open-Source-Version von Magento?

Magento Open Source wird nach wie vor im Kern von Adobe Commerce zu finden sein. Adobe hat also auch weiterhin großes Interesse an der Förderung der Community, was von Adobe auch offiziell bekräftigt wurde.

Tech-Talk: Adobe Commerce oder Magento Open Source?

Aber wird Magento Open Source weiter bestehen bleiben?

Davon gehen wir aus, ja. Die Open-Source-Variante wird von Adobe aus eigenem Interesse weiter gefördert. Ich hoffe, dass die breite Community von Magento Open Source der Lösung treu bleibt und auch weiterhin Ideen und tolle Produktinnovation einbringt. Die Community und nicht zuletzt der umfangreiche Marktplatz für Extensions sind wichtige Pluspunkte für Magento – und damit auch die Basis für Adobe Commerce.

Für wen ist Magento Open Source als E-Commerce-Software interessant und wer sollte auf Adobe Commerce setzen?

Adobe Commerce und Magento Open Source haben unterschiedliche Zielgruppen. Kunden, die früher zu einer Magento Open Source gegriffen hätten, werden nun nicht zu Adobe Commerce greifen, nur weil das besser klingt.

Oder andersherum werden Enterprise-Kunden und große, mittelständische Unternehmen, die im E-Commerce seit langem erfolgreich auf Magento Commerce setzen, keinesfalls zur schlanken Open-Source-Variante migrieren, nur weil sie es weiterhin Magento nennen wollen.

Die Entscheidung für eine Technologie beziehungsweise für ein Produkt hängt vom Reifegrad und der eigenen IT-Strategie ab, beispielsweise in Richtung einer Plattformlösung eines Herstellers. Wie es konkret heißt, ist letztlich sekundär, wichtig ist, was es kann.

Tech-Talk: Adobe und Magento Zielgruppenanalyse

Worin siehst du den größten Vorteil der neuen Markenstrategie?

Magento Open Source hat seine Daseinsberechtigung und seine Zielgruppe. Adobe Commerce hat seine Daseinsberechtigung und seine Zielgruppe. Die Differenzierung wird durch die unterschiedlichen Produktbezeichnungen leichter, sie grenzen sich schärfer voneinander ab und das ist nur gut so im Sinne einer klaren Kommunikation.

Du hast von Zielgruppen gesprochen – von Enterprises und großen mittelständischen Unternehmen als der Zielgruppe von Adobe Commerce. Für wen ist Magento Open Source weiterhin interessant?

Magento Open Source eignet sich für den Einstieg in den E-Commerce sowie beim Fokus auf standardnahe Funktionen und Prozesse. Das dürfte für sehr viele Unternehmen weiterhin interessant sein.

Im DACH-Raum müssen wiederum sehr viele Unternehmen gerade im B2B oder im klassischen Einzelhandel den Einstieg in E-Commerce-Prozesse erst noch schaffen. Der Einsatz von Magento Open Source wird also aus meiner Sicht nicht zurückgehen.

In einer Abwägung, welche Lösungsvariante aber langfristig sinnvoll ist, sind dann im Beratungsprozess unternehmensindividuell die langfristigen Total Costs of Ownership zu betrachten.

Tech-Talk: Wie sieht die Zukunft von Magento aus?

Wie wird sich das Rebranding von Adobe Commerce langfristig auf Magento auswirken?

Die Strahlkraft der Marke Adobe wird verstärkt für das kommerzielle Adobe Commerce genutzt. Das ist für mich nur konsequent und für die kommerzielle Version eine positive Entwicklung.

Im Analytics- und Creative-Umfeld ist Adobe exzellent positioniert. Eine ideale Grundlage, um auch den Commerce-Part unter das gleiche Markendach zu nehmen. Ich gehe für alle Beteiligten von positiven Effekten durch die Bezeichnung Adobe Commerce aus.

Adobe galt lange Zeit als Partner eher für große weltweit agierende Konzerne, öffnet sich aber nicht zuletzt durch Magento für mittelständische und auch kleinere Unternehmen.
Und wie wird sich der geänderte Markenname auf die Arbeit der dotSource auswirken?

Kurzfristig bedeutet das Rebranding, dass die Leistungsbeschreibungen auf Webseiten und in der Kundenkommunikation entsprechend anpasst werden müssen. Auf die Qualität unserer Leistungen oder das Leistungsangebot hat das Rebranding jedoch keine Auswirkungen.

Ich meine, wir sind eine Digitalagentur mit agnostischem Ansatz: Wir bieten unabhängige Systemevaluierungen und Umsetzung von digitalen Lösungen mit unterschiedlichen Technologien. Welche Software wir welchem Kunden empfehlen wird durch ein Rebranding nicht beeinflusst. Für uns steht im Mittelpunkt, welche die sinnvollste Lösung für den Kunden ist und nicht, wie sie heißt.

Tech-Talk continued: Adobe Commerce im Webinar

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