Tech-Talk mit einem Systemarchitekten: Cloud-Services im Tech-telmechtel [Interview]

Tech Talk Cloud Services
Erik Dommrich, Team Lead Cloud Services

Weiter geht’s mit dem Expertentalk auf Handelskraft. Heute zu Gast ist Erik Dommrich, Teamlead Cloud-Services, Sport-Fan und Science-Fiction Hobbyautor. Erik ist seit elf Jahren Mitglied der dotSource-Familie und sorgt dafür, dass nicht nur unsere Kunden, sondern auch deren Kunden allzeit gut betreut sind. Was das abseits des Business-Monitorings, das Erik gemeinsam mit Martin entwickelt hat, bedeutet, was Erik zu Cloud-only, hybride Clouds und DevOps zu sagen hat, erfahrt ihr heute hier:

Tech-Talk mit Erik Dommrich

Erik, zum Warmwerden 😉 Wer bist du und was machst du bei dotSource?

Ich beschäftige mich mit dem Set-up von Infrastruktur und dem Betrieb von Systemlandschaften. Also mit Fragen, wie:

  • Wie kann ich den laufenden Betrieb sicherstellen?,
  • Wie sorge ich dafür, dass die Systeme up to date und sicher sind?
  • Wie wissen wir, was da passiert?

Ich bin während des Studiums als Praktikant hier hergekommen, und geblieben. Ich war dann in der QA zuständig, habe das QA-Team aufgebaut und bin später in die IT gewechselt. Die hat sich wiederum etwas später in die interne IT und Cloud Services aufgeteilt.

Die Leistung Cloud-Services bieten wir schon seit über zehn Jahren an. Die Kombination aus Softwareentwicklung und -betrieb. Sprich: Was heutzutage DevOps heißt ^^, das haben wir damals schon gemacht.

Tech-Talk: DevOps

DevOps – ein Trend, der hoch im Kurs steht und heiß diskutiert wird. Was sagst du? Ist das eine Philosophie, ein Ansatz, gar eine Person? Du bist in diesem Kosmos ja auf der Ops-Seite, richtig?

Ja, das kann man so sagen. Nichtsdestotrotz bin ich auch der Meinung, dass es eine Arbeitsweise ist, mit der man Softwareprojekte gestaltet.

Es gibt da verschiedene Möglichkeiten. Trenne ich es stärker oder lege ich es komplett zusammen. Aber es gibt auch Ausprägungen und Grauzonen dazwischen.

Also ist es auch von Kunde zu Kunde und von Projekt zu Projekt unterschiedlich?

Genau, wie die Beteiligten im Projekt zusammenarbeiten wollen, das betrifft einmal die Kundenseite, aber auch die Teams, und wie diese aufgestellt sind.

Hast du in den letzten Jahren einen Wandel gespürt zum Thema DevOps? Weiß mittlerweile jeder, was das ist?

Ich habe tatsächlich einen Wandel gespürt, vor allem in größeren Unternehmen. Dort ist es so, dass die Kunden das einfordern, das schon umsetzen, kennen und leben. Bei anderen bringen wir das mit rein.

Tech-Spezialisierung vs.?! Agnostischer Ansatz

In den vergangenen Tech-telmechtel-Interviews war es so, dass sich die Experten meist auf eine ganz konkrete Technologie spezialisieren. Bei dir ist es eher so, dass du in einem weiten Feld unterwegs bist. Als Teil der Ops musst du quasi für alle Systeme und Lösungen, die es gibt, diese Monitoring-Rolle einnehmen, oder?

Ja. Wir sind nicht auf eine Software beschränkt, aber wir spezialisieren uns mit bestimmten Lösungen, um Synergieeffekte zu erreichen.

Wie lässt sich das mit dem agnostischen Ansatz vereinbaren?

Tatsächlich ist das in meinem Team gar nicht so die Frage. Weil das meistens schon vorher geklärt ist. Wenn sie zu uns kommen, haben sie die Auswahl bereits getroffen und wissen schon, welche Lösungen sie wollen.

Bei uns geht es eher um die andere Seite. Wir legen uns nicht auf die Software fest, sondern wir können dir helfen, deinen Serviceprovider zu finden, zum Beispiel deinen Cloud-Service-Provider.

Da können wir ganz stark mit reingehen, einen Vergleich machen, haben da unseren agnostischen Ansatz im Cloud-Services-Team, aber auch andere Lösungen, was Lokales oder was Regionales. Da gibt es viele Ansätze und Möglichkeiten.

Tech-Zukunft = Cloud-only Zukunft

In einigen Artikeln und Publikationen der letzten zwei bis drei Jahre haben wir uns auch intensiv mit dem Thema Cloud beschäftigt. Ein Titel dabei war: Die Zukunft heißt Cloud-only. Denkst du, dass wir längst in dieser Zukunft angekommen sind?

Die Frage lautet da für mich eher: Was heißt Cloud? Ich möchte das gern trennen. Was ist Software-as-a-Service? Sprich: Wir haben die Software, du kannst sie benutzen, aber wir kümmern uns um alles andere. Dann gibt es den Ansatz der Cloud-Service-Provider: Heißt, ich habe meine Software nicht mehr bei mir im Keller laufen, sondern bei jemandem in der Cloud.

Mittlerweile ist es aber auch so, dass die Rechenzentren, mit denen zum Beispiel auch wir zusammenarbeiten seit vielen vielen Jahren auch Clouds aufsetzen. Unser Partner Plusserver ist beispielsweise einer sehr interessanten Initiative beigetreten, in der sie eine deutsche Cloud aufbauen, die von deutschen Firmen in Deutschland betrieben wird und ähnliche Services anbietet wie die großen Service-Provider.

Cloud-only? Definitiv!

Aber die Frage ist: Was ist für mich das Beste.

Tech-Talk: Hybride Clouds

Hybride Clouds quick & dirty?

Bei älteren Systemlandschaften kann es vorkommen, dass ich meine Datenbank bei einem Rechenzentrum habe, aber meine andere Infrastruktur bei einem Cloud-Service-Provider liegt. Und ich kann so die Vorteile beider Welten nutzen.

Oder ich kann auch das, was ich im Keller habe, mit Cloud-Services verbinden, zum Beispiel, wenn ich ein CDN (Content-Delivery-Network) nutze, packe ich meinen Content in die Cloud und habe was Vorgelagertes…

Wichtig ist immer: Was sind die Services, die für mich nützlich sind.

Das ist ein cooler Weg. Erstmal hybrid sein. Was bringt mir einen Vorteil. Passt das? Kann ich damit arbeiten. Und dann nach und nach meine Infrastruktur, meine Software auf einen neuen Stand bringen und in die Zukunft gehen, z.B. mit Microservices etc.

Apropos Keller: Die haben da noch was im Keller stehen – Wo kommt denn das her?

Rechner müssen immer schön kühl stehen. Früher sind die zudem auch noch sehr laut gewesen. Der Keller ist schön kalt und schallgeschützt.
Wir haben auch drei Serverräume …

Aber die sind nicht im Keller 😊

Nein, die sind nicht im Keller. Richtig.

Tech-Talk Pain Points

Was sind, deiner Erfahrung nach, die wichtigsten Punkte (und Pain Points) für Unternehmen und speziell Webshop-Betreiber bei der Entscheidungsfindung für Cloud Services?

Ich sehe hier die Nutzung von Services, Stabilität, Sicherheit und natürlich auch Kosten als Faktoren.

Cloud Services bieten eine ganze Landschaft an Leistungen, die du sehr sehr schnell nutzen kannst. Eine Software-Architektur, die ich vernünftig betreiben kann, bei mir selbst – da muss ich ganz viel dafür tun, umso besser, wenn es Provider gibt, die sich darum kümmern und ich mich darauf verlassen kann, dass die Services dort sehr ausgereift sind.

Insbesondere bei ganz besonderen Themen wie das sogenannte besondere Nutzerverhalten, nicht wahr?

Gerade da. Ja. Es kommt auf mein Business Modell an und wie ich vorgehen will. Scaling ist punktuell sehr wichtig.

Zum Beispiel bei Newsletter-Kampagnen für Kunden, die dann auch daraufhin kaufen, sonst aber sehr wenig kaufen. Ober bei Shops mit begrenzten Angeboten, wie Konzertkarten (vor 2020), oder bei sehr saisonalen Geschäften, beispielsweise im Sport – da muss ich mir auf jeden Fall Gedanken machen über besonderes Nutzerverhalten und wie ich proaktiv schon darauf reagieren kann, sodass mein Shop gut performt. Wenn ich das ganze Jahr ein Standardangebot habe, ist das wieder etwas anderes.

Danke, Erik für das interessante Gespräch. Ich freue mich auf dein Webinar und noch mehr Insights dazu.

Sehr gerne. Hat Spaß gemacht.

Tech-Insights: besonderes Nutzerverhalten im Webinar

wait for it arteschlangen im webshop webinarWebinar? Ja, das erste des Jahres. Whoop whoop! Den neuen Webinar-Wednesday starten wir am 13. Januar mit »Wait for it: Wenn Warteschlangen im Webshop zum Must-have werden«. Dort wird sich Erik gemeinsam mit IT Engineer und Application Management Spezialist Max Stötzner dem besonderen Nutzerverhalten, über das wir gerade schon gesprochen haben, widmen. Erfahrt:

  • welche Formen von Lastverhalten es gibt
  • wie sich diese auf eure Systemumgebungen auswirken
  • wie ihr auf die verschiedenen Arten von Lastverhalten reagieren könnt

Ihr bekommt konkrete Entscheidungshilfen und Maßnahmen mit an die Hand und seid nach dem Webinar bestens auf besondere Zeiten und besonderes Nutzerverhalten vorbereitet. Ein sehr spannendes und wichtiges Thema, insbesondere jetzt, wo nicht nur der Onlinehandel per se weiter boomt, sondern auch der Winterschlussverkauf in den Startlöchern steht und sich zeigen wird, wer gut vorbereitet war.

Last but not least sind die Praxistipps von Erik und Max perspektivisch enorm wertvoll, denn alle anderen begrenzten Angebote, seien es Spring-Sale, Sommerschlussverkauf oder die Vorbereitungen für den November Hype rund um Black Friday, Cyber Monday und Co. oder aber der Weihnachts-Ansturm – den ihr übrigens schon im September (latest) ready haben solltet. Prevention is better than cure, you know 😉

Was gäbe es für einen besseren Webinar-Start ins Jahr.

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