UX-Audit: Der Auftakt für UX- und Conversion-Optimierung [Teil 2]

Lupe und altes Papier
Quelle: pixabay
Sommerzeit ist Reisezeit. Nun gibt es verschiedene Wege, sich auf seinen Urlaub vorzubereiten. Typ A: macht schon Wochen vor Reiseantritt eine Checkliste, die abgehakt und rechtzeitig vor Abreise final überprüft wird. Typ B: fängt kurz vor der Fahrt zu Bahnhof oder Flughafen erst an, zu packen. Kann auch klappen. Sicherer ist aber wohl Variante A, oder? Checklisten sind aber nicht nur nützlich für uns Reisende, sondern auch für die, die sie uns anbieten. Wie sich Reiseanbieter diese Methode zu Nutze machen können, um Optimierungspotentiale aufzudecken, erfahrt ihr im heutigen Teil unserer UXD-Artikelreihe.

UX-Audit – mehr als nur eine Checkliste

Reicht es uns, die Checkliste für den Urlaub zu erstellen und im besten Fall alles abzuhaken, bedarf es beim Prüfen einer Web- oder Shopsite durchaus mehr, um sich auf die Optimierungs-Reise vorzubereiten. So umfasst die Methode UX-Audit nicht nur den von Experten interdisziplinär durchgeführten Scan des Online-Produkts und der darum gesammelten Daten, sondern als Ergebnis auch eine Liste an Optimierungs-Potentialen und deren Bewertung anhand ihrer Priorität.

Während ein Expert-Review lediglich darauf ausgerichtet ist, die Usability eines interaktiven Systems zu prüfen und in diesem Zusammenhang bewertet, ob bestimmte Heuristiken eingehalten werden, bezieht ein UX-Audit deutlich mehr Informationen mit ein:

UX Audit visualisiert
Quelle: dotSource

Der UX-Audit eignet sich perfekt für den Scan und die Bewertung bereits bestehender Websites, da hier Daten von echten Sessions vorliegen und mit weiterführenden Methoden, wie einer Sessionanalyse oder der Erzeugung von Clickmaps gezielt gesammelt werden können. Reine Expert-Reviews hingegen können innerhalb des Designprozesses nahezu jederzeit durchgeführt werden, auch schon in sehr frühen Stadien, beispielsweise für die Bewertung aufgestellter Anforderungen, eines Konzeptes oder eines Low-Fidelity-Prototyps.

Weiterhin gibt es für die Auswertung von komplexen Systemen die Möglichkeit, kooperative Evaluationen durchzuführen, bei denen Anwender und Usability-Experten das System gemeinsam evaluieren, sodass neben der Usability-Fachexpertise die Domänen-Expertise des Anwenders eingebunden werden kann.

Passt die UX zur Marke?

Für einen UX-Audit sollten folgende Kriterien und Fragen in Betracht gezogen werden:

Marke, Nutzer und Analytics Daten

  • Welche Businessziele werden verfolgt?
  • Wofür steht die Marke?
  • Welche Ziele will der Nutzer erreichen?
  • Welche Zielgruppe wird und soll angesprochen werden?
  • Wie sind die Wettbewerber aufgestellt?
  • In welcher Branche ist die Marke präsent?
  • Welches Bild der Nutzergruppe ergibt sich anhand vorhandener Daten?
  • Was sagen diese Daten zu Zielerreichung, Traffic und Nutzerverhalten aus?

User Experience und Usability

  • Ist das Markenerlebnis vor und nach der Nutzung ähnlich zufriedenstellend wie währenddessen?
  • Werden Usability Konventionen eingehalten?
  • Wird die Erwartungshaltung der Nutzer erfüllt?
  • Sind angewandte Design-Pattern angemessen?

Prototyping und UX Best Practices

Auf Basis der Optimierungspotentiale werden Handlungsempfehlungen entwickelt. Diese können rein textuell beschrieben werden. Empfehlenswert ist es aber, den UX-Experten direkt visuelle Lösungsvorschläge in Low- oder High-Fidelity-Prototypen entwickeln zu lassen. Dies bringt konkrete Lösungsvorschläge hervor, welche man zudem schnell und einfach durch einen Endnutzer testen lassen kann. Verweise zu bestehenden, optimalen Gestaltungslösungen aus der jeweiligen Branche, sowie dem Webdesign können die Optimierungspotentiale zusätzlich veranschaulichen. Unabhängig davon, ob ein entwickeltes Konzept mit Nutzern evaluiert wird, empfehlen wir bei dotSource die Umsetzung und Überprüfung von Änderungen mittels A/B-Testing.

Was bringt der UX-Audit?

Optimierungspotentiale lassen sich bereits mit wenig Aufwand identifizieren. Doch es gilt: Mehr Daten. Mehr Ergebnisse. Bei der Frage nach den Kosten kommt es auch darauf an, wie ausgereift Optimierungsvorschläge sein sollen. Als Ergebnis ist alles zwischen einem reinen Usability-Befund bis hin zu testbaren Prototypen möglich.

Der Vorteil beim UX-Audit: er kann fortwährend durchgeführt werden. Als Extra und in Abhängigkeit von Qualität und Umfang der gesammelten Daten können neben einem UX-Professional auch Experten aus Online-Marketing, Web-Analyse sowie der technischen Entwicklung zu Rate gezogen werden.

Optimierungspotentiale vor, während und nach der »Reise«

Reiseanbieter können sich den UX-Audit wie folgt zu Nutze machen: Sie checken einen bestehenden Reiseplan und identifizieren Schwachstellen anhand der Daten, die bereits vorliegen (z.B. Bewertungen und Feedback, positiv wie negativ). Dabei stützen sich die Reiseanbieter auch auf Erfahrungen und Best Practices, die sie bei Planung und Durchführung ähnlicher Reisen gesammelt haben. Der Reiseplan wird darüber hinaus anhand von Checklisten untersucht, die folgende Fragen umfassen können: Werden die wichtigsten Reiseziele besucht? Ist der Weg des Reisenden optimal? Findet er an den wichtigsten Punkten, zur richtigen Zeit auch etwas zu essen?

Mithilfe dieser Auswertungen können Reiseanbieter Optimierungspotentiale entwickeln, den Plan für zukünftige Reisen besser ausgeben und mit zufriedeneren Kunden dafür sorgen, dass die User Experience perfekt abläuft, und zwar vor, während und nach der Reise.

Eine Kombination aus Typ A und Typ B

Wir bei dotSource bieten drei verschiedene Modelle des UX-Audits an. Von einer punktuellen Analyse bis hin zu einem umfangreichen UX-Audit mit bereits konzipierten Optimierungsvorschlägen und Best Practices deckt unser Angebot so alles ab. Innerhalb eines UX-Audits sind wir weder Typ A, noch Typ B allein, soll heißen, wir vertrauen nicht nur auf Checklisten, sondern lassen auch die Erfahrungen und das Wissen von Experten mit einfließen.

Gerade, wenn eine Website bereits seit langer Zeit live ist, und aussagekräftige Daten gesammelt wurden, eignet sich ein UX-Audit, um einen frischen Blick von außen auf den aktuellen Stand zu gewinnen. Das schließt aufkommende Trends und sich ändernde Konventionen mit ein, vermindert Betriebsblindheit und drängt auch wieder in Richtung Kundenzentriertheit.

Für unseren Kunden, einem der größten und renommiertesten Verlagshäuser Deutschlands haben wir so beispielsweise einen UX-Audit des bestehenden Checkouts durchgeführt. Aufbauend auf diesen Ergebnissen haben wir den Checkout Conversion-optimiert gestaltet.

Dieses Beispiel zeigt, dass der UX-Audit eine vielversprechende Grundlage für weitere Optimierungsmaßnahmen darstellt. Potentiale, die diese Methode hervorbringt, sind also nicht monoperspektivisch, sondern tragen dazu bei, das große Ganze der UX- und Conversion-Optimierung im Blick zu behalten.

Die UXD-Reise geht weiter

Welche Optimierungsmaßnahmen es noch gibt, erfahrt ihr in den nächsten Teilen dieser Artikelreihe. Unser Whitepaper »Conversion-Rate- und Performance-Optimierung« gibt zudem weitere Optimierungs-Tipps für mehr Erfolg im E-Commerce. Neben Ladezeit– und Checkout-Optimierung zeigen wir, wie man die Suche verbessert und das Vertrauen der Kunden gewinnt. Der Leitfaden steht hier zum kostenlosen Download bereit.

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