Video Content & Distribution: Leg mal los! Die passende Hardware für Video-Content-Marketing [Teil 2]

Video Content Distribution Hardware
Quelle: Unsplash

Nachdem wir uns im ersten Teil der Artikelreihe »Video Content & Distribution« vor allem mit konzeptionellen Fragen beschäftigt haben, steigen wir nun tiefer in die Materie ein. In diesem Artikel geht es darum, was ihr an Hardware braucht, um eure Video-Ideen zu verwirklichen: Von der Kamera über das Stativ bis hin zum Licht und dem richtigen Mikrofon.

Video-Hardware: Die Kamera – Irgendwas zwischen Black Magic und Huawei P30 lite

Für viele, die in Sachen Video Content ganz am Anfang stehen, dürfte die Frage nach der richtigen Kamera von elementarer Bedeutung sein. Immerhin bestimmt die Auswahl des Aufnahmegeräts maßgeblich die Qualität des späteren Videos. So weit so gut.

Doch eins sei ein dieser Stelle ausdrücklich erwähnt: Eine professionelle Kamera allein ist kein Garant für ein gutes filmisches Ergebnis – im Gegenteil. Das Equipment für Profis erfordert im Umgang einiges an Know how und Erfahrung. Wer von manueller Blendenregulierung, Weißabgleich oder dem Ziehen der Schärfe keine Ahnung hat, sollte besser die Finger davon lassen und auf andere Kamerasysteme setzen.

Für Anfänger deutlich geeigneter und im Ergebnis wirklich überzeugend sind so ziemlich alle aktuellen Spiegelreflex- und Systemkameras. Ausgerüstet mit dem richtigen Objektiv, lassen sich damit in Sachen Schärfentiefe wirklich beeindruckende Ergebnisse erzielen.

Als Ergänzung zur Hauptkamera eignet sich ein hochwertiges Smartphone wie das aktuelle iPhone 11. Durch ihre kompakte Bauweise und ihre mittlerweile wirklich guten Kameras sind die allermeisten hochwertigen Smartphones bestens dazu geeignet, Bewegung ins Bild zu bringen und damit für mehr Dynamik im Video zu sorgen.

Last but not least, lohnt es sich, über eine Drohne nachzudenken. Die Sinnhaftigkeit einer solchen Investition ist natürlich stark vom Inhalt, bzw. dem Thema eurer Videos abhängig. Vor beindruckenden Panoramen oder auch in großen Gebäuden lassen sich damit völlig neue Perspektiven finden und Kamerabewegungen erzeugen, die euren Film extrem aufwerten können.

Video-Hardware: Das Stativ – Macht´s nicht ohne!

Es gibt so gut wie nichts (eine Ausnahme folgt im Kapitel zum Mikrofon), was einen Film oder ein Video schneller minderwertig wirken lässt, als verwackelte Bilder. Deshalb: Niemals ohne Stativ. Ganz gleich ob die Spiegelreflexkamera oder das Smartphone, Kameras müssen stabilisiert werden!

Die Investition in ein robustes Dreibeinstativ sollte deshalb nicht gescheut werden. Wer damit auch Kamerabewegungen wie Schwenks oder improvisierte Dolly-Fahrten realisieren will, sollte an dieser Stelle nicht sparen und auf namhafte Hersteller wie Sachtler, Vinten oder Manfrotto zurückgreifen.

Für das Smartphone reicht in den meisten Fällen ein 3-Achsen-Gimbal, das unerwünschte Bewegungen ausgleicht und die Aufnahmen damit harmonisiert. Solche Smartphone-Gimbal kosten kaum mehr als 100 Euro und leisten hervorragende Dienste.
Bei der Anschaffung unbedingt darauf achten, welche Software mit dem Gimbal benutzt werden kann. Nicht jede App ermöglicht den Zugriff auf alle Funktionen. Für einen entsprechenden Aufpreis sind solche Systeme auch in größeren Ausführungen erhältlich. Damit lassen sich dann auch schwerere System- oder Spiegelreflexkameras für den mobilen Einsatz stabilisieren.

Video-Hardware: Die Beleuchtung – Nicht vom Auge täuschen lassen!

Kameralinsen und das menschliche Auge nehmen Licht völlig unterschiedlich wahr. Was uns ausreichend hell erscheint, ist für die korrekte Belichtung eines Kamerachips in den meisten Fällen deutlich zu wenig. Anders als unter freiem Himmel, kann man indoor auch mit überschaubarem Aufwand dagegen etwas unternehmen.

Innerhalb geschlossener Räume sollte immer mit zusätzlichen Lichtquellen gearbeitet werden. Spätestens an dieser Stelle kommt man nicht umhin, sich (zumindest oberflächlich) mit der Farbtemperatur des Lichts zu beschäftigen.

Diese dient (stark vereinfacht ausgedrückt) dazu, die Farbe des Lichts messbar zu machen: Während Tageslicht einen relativ hohen Blauanteil aufweist, überwiegt bei Kunstlicht der Gelbanteil. Für eine korrekt belichtete Aufnahme und zur Vermeidung der sogenannten Gelb- oder Blaustiche sollten die externen Lichtquellen mit den am Set vorherrschenden Farbtemperaturen übereinstimmen.

Wie immer, so gibt es auch beim Thema Licht eine riesige Auswahl und eine immense Preisspanne. Für den Start der eigenen Videoproduktion lassen wir die professionellen Scheinwerfer außer Acht und nehmen zwei günstige Alternativen unter die Lupe: Softboxen und LED-Panels.

Wie der Name schon vermuten lässt, entwickeln Softboxen ein weiches Licht, mit dem vor allem Video-Anfänger nicht viel falsch machen können. Wegen ihrer vergleichsweise geringen Leuchtkraft müssen sie allerdings sehr nah am Objekt bzw. der aufgenommenen Person positioniert werden.

Sowohl die Farbtemperatur als auch die Stärke des Lichts sind bei Softboxen nicht veränderbar. Beim Ausleuchten von mehr als einer Person stößt die preiswerteste Form der Beleuchtung allerdings schnell an ihr Grenzen.

Für mehr Flexibilität beim Dreh lohnt sich die Investition in LED-Panels. Diese sind in Sachen Leuchtkraft den Softboxen deutlich überlegen und bieten darüber hinaus noch ein paar andere, nicht zu unterschätzende Vorteile: Sie sind dimmbar und ermöglichen in der Bi-Color-Ausführung sogar das Ändern der Farbtemperatur. Betrieben mit einem Akku sind LED-Panels obendrein bestens für den mobilen Einsatz geeignet.

Video-Hardware: Das Mikrofon – Extern ist Pflicht!

»Das Auge schätzt, das Ohr aber misst«. Ich bin mir nicht sicher, wem dieses Zitat zuzuschreiben ist. Für die Produktion von Video Content bringt es aber eine Sache hervorragend auf den Punkt: Mit der Qualität des Tons steht und fällt der Erfolg im Video-Content-Marketing.

Nichts, aber auch wirklich gar nichts, wirkt schneller unprofessionell, als ein miserabler Ton. Schnell mal vom Screen wegschauen und einige Bildinhalte verpassen? Kein Problem. Weghören dagegen, ist nahezu unmöglich. Dem guten Ton im Video sollte deswegen eine ganz besondere Rolle zukommen.

Was auch immer der Hersteller einer Kamera oder eines Smartphones versprechen mag, das interne Mikrofon ist bestenfalls für die Aufnahme von Umgebungsgeräuschen (Atmosphäre) geeignet. Wenn es darum geht, Interviews zu führen oder anderweitig Menschen in einem Video zu Wort kommen zu lassen, führt kein Weg an einem externen Mikrofon vorbei.

Zwei Arten von Mikrofonen haben sich dafür besonders bewährt: Lavalier- und Kondensatormikrofone.
Brauchbare Lavalier- bzw. Ansteckmikrofone gibt es schon weit unter 100 Euro. Diese Form des Mikrofons zählt bei den meisten YouTubern zur Standardausrüstung und leistet auch im Video-Content-Marketing gute Dienste.

Angeklemmt am T-Shirt, dem Reverse oder einem Schlips liefern diese Mikrofone ein anständiges Ergebnis und sind zudem ohne Adapter mit einer Spiegelreflex- oder einer Systemkamera, sowie mit den meisten Smartphones kompatibel.

Apropos Kompatibilität. Die ist nicht gerade eine Stärke der zweiten erwähnenswerten Mikrofonkategorie, die aber aus gutem Grund dennoch hier Beachtung findet: Klassische Kondensator(stab)mikrofone, wie sie auch bei TV-Produktionen zum Einsatz kommen.

Mit ihnen lassen sich, die richtige Handhabung vorausgesetzt, Sprachaufnahmen anfertigen, die absoluten Top-Standards genügen. Das Geheimnis dieser Mikros liegt in ihrer speziellen Richtcharakteristik, die Neben- bzw. Störgeräusche weitestgehend »ausblenden« können.

Darüber hinaus können diese Mikrofone das Spektrum der menschlichen Stimme deutlich authentischer abbilden. Zwei wesentliche Nachteile sind, neben der bereits erwähnten Kompatibilität mit Spiegelreflex- und Systemkameras, die Empfindlichkeit und die Handhabbarkeit.

Für den Einsatz eines solchen Mikrofons unter freiem Himmel braucht es nahezu zwingend einen Fellbezug, der störende Windgeräusche minimiert. Außerdem muss man sich der Tatsache bewusst sein, dass das Mikrofon auch gehalten bzw. irgendwo befestigt werden muss.

Video-Hardware: Last but not least – The Beast aka der Schnittrechner

Ohne mich an dieser Stelle in Details zu verlieren, sei darauf hingewiesen, dass die Bearbeitung von Videos einen entsprechend gut ausgestatteten Rechner erfordert. Sowohl Schnittprogramme als auch Tools zur Animation sind in Sachen Prozessorleistung, Arbeitsspeicher und Festplattengeschwindigkeit extrem ressourcenhungrig.

Für langfristige Freude an der ruckelfreien Bearbeitung von 4K-Aufnahmen braucht es deswegen eine absolut leistungsfähige Maschine. Ein topaktueller Prozessor, 16 GB Ram und mehrere Terrabyte große SSD-Festplatten sind ein absolutes Muss.

Nachdem wir nun geklärt haben, welche Hardware es für erfolgreiches Video-Content- Marketing braucht, widmen wir uns im nächsten Artikel dem eigentlichen Doing, soll heißen der Produktion.

Video & Content-Commerce

Content Commerce WPNoch mehr Details und Best Practices zu Audiovisual Content findet ihr bis dahin in Whitepaper »Content-Commerce. Mit wertvollen Inhalten aus CMS und Shopsystem die Marke stärken« .

Ob visuell oder auditiv wie in diesem Artikel beschrieben, klassisch über Blogs und Onlinemagazine, user generated oder visionär via KI – Content-Commerce ist der effiziente Ansatz, um dem Kunden das zu bieten, was er sucht- und zwar, bevor er es sucht.

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