Warum Onlineshops bald Geschichte sind [Shopsystem-Innovation]

Apple Website
Screen: Apple.com

In den letzten Jahren ist unglaublich viel Bewegung in das Thema Shopsystem-Innovation gekommen. Spryker, eMatters, ongr und ScaleCommerce sind nur eine Auswahl der neuen Artisten im Shopsystemzirkus (daher vielleicht das Motto des Shopware Community Days nächste Woche?).

Mit etwas Abstand betrachtet, könnte es dafür einen einfachen Grund geben: Vielleicht waren Onlineshops nur eine Phase. Ein erster Weg, um das Internet als Vertriebskanal begreiflich und salonfähig zu machen. Eine Metapher, um den Katalog ins Internet zu bringen. Genau so wenig, wie man sich inzwischen einen Aktenordner vorstellen muss, um zu begreifen, dass man Dateien auch auf dem PC ablegen kann, braucht es diesen Vergleich noch für Onlineshops.

Apple tilgt den Shop von der Seite

Die Anzeichen verdichten sich – aktuelles Beispiel ist das (einst) für Innovationen bekannte Apple. Vor wenigen Tagen verabschiedete man sich vom Reiter „Shop“ und kehrte damit zur scheinbar klassischen Produktpräsentation zurück. Die Kauffunktion ist nahtlos integriert und selbstverständlich.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Einfachheit, Fokus auf Inhalte und die Produkte. Das Shop-Raster bestimmt nicht die Denke, sondern das, was letztendlich verkauft und Image-seitig transportiert werden soll.

Ein weiterer Vorteil bietet dieser Ansatz in Bezug auf den Mobile Commerce. Ein Besucher kann viel leichter und ansprechender zum Produkt geleitet werden, wenn die Informationsseite auch eine integrierte Kaufmöglichkeit bietet.

Buy Buttons, Content und Emotionen – die Anzeichen verdichten sich

Betrachtet man Trends wie die Buy Buttons von Amazon, Content-driven E-Commerce oder Emotionalisierung im Zusammenhang, fällt einem die Gemeinsamkeit ins Auge. Es geht nicht mehr darum, einen technisch funktionalen Shop zu betreiben. Die Ansprüche sind darüber längst hinaus und lassen bisherige Standards zu Hygienefaktoren verkommen. Oder lassen E-Commerce Standardlösungen überdimensioniert erscheinen.

Bald werden nur noch Komponenten und Einzelfeatures von Onlineshops benötigt. Ein Buy Button braucht beispielsweise kein Frontend. Das Startup ShopCo will zum Checkout für alle Onlineshops werden. Die Aufsplitterung des Prinzips Shopsystem ist also im vollen Gange.

Onlineshop? Eine Shoppingfunktionalität reicht aus

Bald wird es so selbstverständlich sein, online einzukaufen, dass es die explizite Bezeichnung „Shop“ nicht mehr benötigt. Insbesondere in Bezug auf Hersteller – natürlich wollen diese ihre Produkte verkaufen. Kunden erwarten schon heute nichts anderes, wenn sie auf die Herstellerseite gehen und sind eher verwundert, wenn hier offensichtlich nicht verkauft wird.

Aus Systemsicht wird es aus diesen Gründen sehr spannend. Die Zeit der monolithischen Systeme ist endgültig abgelaufen. Die Entkoppelung von Front- und Backend wird zum Standard, leichtgewichtige Lösungen und Layer-Ansätze graben den Standardsystemen zunehmend das Wasser ab und dringen in neue Performance-Bestzeiten vor.

Nach Informationen unserer Partner darf man jedoch nicht glauben, dass nur die neuen Player die Dynamik erkannt haben. Auch die Marktführer à la IBM arbeiten daran, den neuen Anforderungen gerecht zu werden – auch wenn hier naturgemäß der Umbau des Geschäftsmodells mehr Schmerz bereitet als bei einem Startup.

Es bleibt spannend!

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