Warum startet digitale Bildung nicht durch? Erkenntnisse vom Digital-Frühstück »Best Practice Veritas« in Linz

Quelle: dotSource
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Letzte Woche fand in der Tabakfabrik Linz das Handelskraft Digital-Frühstück »Best Practice Veritas« statt. Neben dem obligatorischen Frühstück und Netzwerken glänzten vor allem die Speaker mit klaren Botschaften. Unterstützt wurden wir von unserem österreichischen Kunden, dem Schulbuchverlag VERITAS sowie unserem Partner A-COMMERCE.
 
Die wichtigste Erkenntnis: Digitalisierung hat zwei Erfolgsfaktoren. Zum Einen die kundenzentrierte Nutzung von Technologie, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Zum Anderen den Rahmen, den Menschen und Recht vorgeben. Gerade die letztgenannten, dürfen nicht durch den ersten Faktor aus dem Fokus geraten. Es droht sonst dasselbe Schicksal, wie es gerade in Sachen digitaler Bildung stattfindet.

Neue Lernmethoden und altbekannte Hindernisse

Der seit 1996 zu Cornelsen gehörende österreichische Schulbuchverlag VERITAS ist kein Anfänger in Sachen Digitalisierung. Der Verkauf von Lehr- und Lernmaterialien für SchülerInnen und LehrerInnen ist mittlerweile etabliert. Herausfordernd dabei war vor allem die Kontrolle, sodass Aufgaben- und Antwortenkataloge für die Lehrerschaft nicht an Schüler geraten.

Reinhard Gassner und Markus Fischer von VERITAS stehen jedoch mittlerweile vor anderen Herausforderungen. Auch, wenn die beiden ihren agilen Vortrag entlang eines Kanban-Boards gehalten haben, zeigte sich, dass die Welt sich für die Angebote des Schulbuchverlags nicht schnell genug mitdreht. Nicht nur hat man den Nachmittags-Bildungsmarkt, wo Eltern über die Inhalte für ihre Zöglinge entscheiden, entdeckt und versorgt diesen erfolgreich mit steigenden Umsätzen. Auch der Wettbewerbsdruck in puncto aktueller Content ist hoch. Auch, wenn das Schulbuch in naher Zukunft kein Ladenhüter wird, muss es cross-medial inhaltlich angereichert werden, um Nutzer nicht direkt an Google und Wikipedia zu verlieren.

Präsentiert wurde auch die VERITAS Lernplattform scook. Bisher sind die im Video präsentierten Funktionen begrenzt. Woran es fehlt ist einerseits eine Pilotschule, um schnell weiterentwickeln zu können, sowie der rechtliche Rahmen. Digitale Rechteverwertung, Lizensierung und Datenschutz sind die drei großen Baustellen der Verlagslösungen. Hier muss man sich klar positionieren: Der Content und die Kanäle für flexible, individuelle und digitale Bildung steht bereit. Genutzt werden darf es bisher aber nur außerschulisch. Die Kritik am Bildungssystem der nächsten Polit-Talkshows ist sicher.

Darum lohnt sich die Teilnahme am Handelskraft Digital-Frühstück

Geschäftsbeziehungen pflegt man mit Menschen

Auch der zweite Speaker des Digital-Frühstücks, der Branchenkenner und A-COMMERCE CEO Stephan Grad, zeigte sich verwundert über die Technikgläubigkeit vieler Händler und Hersteller. Seiner Diagnose nach hätte es sich etabliert lieber zig E-Mails zu schreiben, anstatt den direkt anzurufen. Er schätzte dabei die Reichweite digitaler Beziehungen, bzw. durch digitale Systeme unterstützter Beziehungen als sehr wichtig ein. Der Kanal, welcher das größte Vertrauen stifte sieht er jedoch in der klassischen analogen Beziehung.

Er fasste unter Anderem zusammen, dass insbesondere im deutschsprachigen Raum eine einseitige Feedbackkultur herrsche. Gemeckert würde jede Menge, positives Feedback jedoch kaum geteilt. Für Händler sieht er den Grund in erster Linie in der mangelnden Feedbackverwertung und -incentivierung. Klassisch: Bitte gib uns Feedback. Der Nutzer erteilt es. …und hört nie wieder etwas. Wurde das Feedback angenommen? Wurde etwas verändert?

Nutzlose Kommunikation sei ein Phänomen der digitalen Kanäle, aber sie sind nicht daran Schuld. Kommunikationskultur wird von Menschen gemacht. Tools helfen uns dabei, die steigende Menge an Kommunikation zu bewältigen. Für deren Qualität sorgen jedoch weiter Sender und Empfänger.

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