Wie eBay die Verknüpfung von E-Commerce und TV vorantreibt

eBay LogoInnovationen im Bereich Smart & Social TV haben vor allem eines im Blick: Der Zuschauer soll das Sofa nicht verlassen müssen, um sich mit anderen virtuell zu vernetzen oder spontan etwas zu kaufen, das er im Fernsehen gesehen hat. eBay, ehemals Online Auktionshaus und nun Mobile Commerce Pionier, setzt momentan alles daran, auch hier vorne mit dabei zu sein.

Schauen und Shoppen mit „Watch with eBay“

TV Commerce Bereits während der Olympischen Spiele im vergangenen Sommer glänzte eBay mit seiner interaktiven iPad App „Watch with eBay“. Zuschauer des Sportereignisses konnten passend zur Disziplin bzw. zu den Athleten, die gerade zu sehen waren, nach Merchandise Artikeln und anderen themenrelevanten Produkten stöbern.

Das Prinzip funktioniert natürlich nicht nur bei Sport, die App ist mit dem Fernsehprogramm synchronisiert und zeigt entsprechend Produkte. Der Zuschauer gibt dafür seine Postleitzahl an und die Sendung, die er gerade schaut.

Second Screen nur als Zwischenschritt

Das ist noch längst nicht alles. Auch den „Second Screen“, also das Smartphone, Tablet oder den Laptop in Griffweite, sehen einige nur als Zwischenschritt auf dem Weg zur völligen Vernetzung von Fernsehen, Internet & Shopping. Der Trend geht zur Komplettlösung in einem Gerät.

Zuschauer sollen künftig Produkte, die sie im Fernsehen sehen, direkt ansteuern, markieren und bestellen können. Mit dem Smart TV ist damit bereits der Grundstein gelegt. Auch was das Ansteuern und Verändern der Oberfläche von Filmen angeht, ist man (teilweise erschreckend) weit vorangekommen.

Exkurs: Digitales Product Placement

Einblendungen, die das TV Erlebnis verändern (Stichwort Augmented Reality) und die Einschätzung von Entfernungen und Größen erleichtern, sind vor allem aus dem Sport bekannt. Hilfslinien dienen hier nicht nur zum leichteren Verständnis, sondern auch zur Messung und Analyse der Ergebnisse.

Wird diese Technologie für Werbezwecke eingesetzt, eröffnen sich quasi unendliche Möglichkeiten, was Werbeeinblendungen und vor allem Product Placement betrifft. Product Placement, also das absichtliche Platzieren von Markenprodukten, wird digital und damit auf ein ganz neues Level gebracht.

Auf diese Weise können die Produkte von Ausstrahlung zu Ausstrahlung verändert werden, ohne dass das Filmmaterial an sich beeinträchtigt wird.
Nun fehlt nur noch eins – wo und wie bestellen?

eBay liefert die Schnittstelle zum Kauf

Das von eBay eingereichte Patent namens „Secure Transaction Through a Television“ soll genau diese Lücke schließen. Die Bezahlung läuft natürlich via Tochter PayPal. Die Bestellung wird über „Trigger Points“, die auf dem Bildschirm auftauchen, wenn ein bestellbares Produkt zu sehen ist, realisiert:

» At various points of the video stream, there are embedded trigger points in the video stream to notify the consumer that an offer for a merchandise is available…..“ «

Aktiviert man diese, erscheint eine Benutzeroberfläche, die man sich bei eBay ungefähr so vorstellt:

eBay T-Commerce Patent
Quelle: http://www.faqs.org/patents/app/20120240138

Fazit

Diese Entwicklungen laden natürlich zu Spekulationen ein. Wird Fernsehen künftig werbefrei sein, da die eingeblendeten Produkte diesen Zweck übernehmen und mit jeder Ausstrahlung angepasst werden können? Kosten DVDs ohne Product Placement dann mehr? Wird es komplett „kaufbare“ Serien geben? Werden Medienunternehmen eigene Shops haben? Überhaupt – E-Commerce als Finanzierungsstrategie für Filmstudios und Fernsehsender?

Für uns Zuschauer sieht es jedenfalls so aus, als ob das Sofa bald endgültig zur Schaltzentrale unseres Lebens wird. Die letzte Lücke dahin dürfte bald geschlossen sein.

Via ecommercebytes.com

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