Dieser Rückzug ändert allerdings nichts an dem generellen Trend, dass der stationäre Handel bei der Sammlung und Nutzung von Kundendaten aufholt. Die Kunden vergleichsweise simpel per Überwachungskamera zu beobachten, war gestern: Heute haben Schaufensterpuppen Augen und Ohren, sehen, welche Kundengruppe bevorzugt Interesse zeigt und die Auslagen wie lang mustert. Mit der auf Kinect basierenden Messtechnologie namens Monolith lassen sich Bewegungsprofile erstellen sowie Alter, Geschlecht und Kleidungsstil analysieren. Im Geschäft kann man Frequenzanalysen und Bewegungsprofile anhand von WLAN-Signalen oder Mac-IDs erstellen. Die britische Firma realeyes misst anhand des Gesichtsausdrucks, welche Gefühle Werbung beim Betrachter auslöst.
Das alles soll Händlern dabei helfen, besser darauf einzugehen, was Kunden wollen. Auch für diese ist dabei etwas drin: Besonderer Service und Vergünstigungen winken für die, die sich darauf einlassen. Wer etwa seine Emailadresse preisgibt und damit Rückschluss auf sein Kundenkonto gibt, kann über alle Endgeräte hinweg getrackt werden. Analyse-Tools für den stationären Handel, wie beispielsweise Nomi, erlauben eine lückenlose Einkaufshistorie, wie man sie von Amazon-Kundenkonten kennt.
Für stationäre und Multichannel-Händler ergeben sich hier endlose Möglichkeiten, Service und Kundenorientierung zu verbessern – wenn die Datenschutzfrage geklärt ist.
Eine Reaktion zu “Big Data: Auch der stationäre Handel sammelt Kundendaten [5 Lesetipps]”