Website-Tracking: So entschlüsselt ihr die Spuren eurer Kunden

Ein Detektiv steht im Dunkeln.
Mit Website-Tracking seid ihr euren Kunden auf der Spur. | Quelle: dotSource

Daten erzählen Geschichten. Jede Interaktion auf eurer Website hinterlässt Spuren: Klicks, Scrolls, Bestellungen. Für sich allein wirken sie zufällig, doch gemeinsam ergeben sie ein Muster. Und genau dieses Muster hilft euch, zu verstehen, was Kunden wirklich wollen und wo ihr Potenziale verschenkt.

Wer diese Spuren erkennt und richtig deutet, arbeitet wie ein digitaler Ermittler. Mit Website-Tracking nehmt ihr die Hinweise unter die Lupe und entschlüsselt Kundenerwartungen, optimiert Budgets und steigert eure Conversions. Ohne Tracking tappt ihr im Dunkeln, mit Tracking löst ihr den Fall. Erfahrt, wie ihr euer digitales Ermittlungswerkzeug richtig einsetzt, um Kunden besser zu verstehen und Budgets gezielter zu steuern.

Was bedeutet Website-Tracking im E-Commerce

Website-Tracking beschreibt die Sammlung von Daten über das Verhalten von Nutzern auf einer Website. Warum das im E-Commerce besonders relevant ist? Jeder Klick hat hier direkten Einfluss auf das Kundenerlebnis und somit auf euren Umsatz.

Oft wird Website-Tracking mit Web-Analytics verwechselt. Während das Tracking für die Datenerfassung verantwortlich ist, geht Analytics einen Schritt weiter. Es wertet diese Daten aus, erkennt Muster und liefert die Erkenntnisse, auf deren Basis ihr Entscheidungen trefft. Es ist also wie bei der Detektivarbeit: Ihr verfolgt die Spur eines Verdächtigen, seht, wo er Hinweise hinterlässt, wann er innehält und an welcher Stelle er den Schauplatz verlässt. Ihr untersucht gezielt, welche Aktionen ein Nutzer auf dem Weg zum Kauf durchläuft. Welche Seite ruft er zuerst auf? Wie lange bleibt er? An welchem Punkt steigt er aus?

Solche Informationen entstehen durch Datenanalyse in Tracking-Tools, die genau diese Spuren aufzeichnen. Doch ohne sauberes Tracking fehlt Analytics die Grundlage. Nur wenn ihr wisst, welche Daten ihr erhebt, wie zuverlässig sie sind und woher sie stammen, könnt ihr später fundierte Analysen durchführen.


Das Besondere: Website-Tracking liefert keine abstrakten Zahlen, sondern konkrete Bewegungsmuster. Dadurch wird das Nutzerverhalten sichtbar und ihr bekommt die Möglichkeit, euren Shop gezielt zu optimieren, Marketingmaßnahmen präziser auszusteuern und Angebote auf Basis realer Nutzung zu verbessern.

Warum ist Website-Tracking für euer Unternehmen unverzichtbar?

Ohne Indizien tappen Detektive im Dunkeln und Shopverantwortliche ebenso, wenn sie kein Website-Tracking nutzen. Wer nicht weiß, wie sich Nutzer bewegen, welche Hürden sie bremsen oder was für Angebote sie begeistern, verpasst Chancen und riskiert Umsatzverluste. Mit Tracking schafft ihr Transparenz: Ihr könnt Entscheidungen auf Daten statt auf Bauchgefühl stützen.

Kundenerwartungen entschlüsseln

Kundenanforderungen sind vielfältig und ändern sich regelmäßig. Nutzer erwarten schnelle Ladezeiten, einfache Wege zum Produkt, transparente Preise und flexible Zahlungsarten. Mit Website-Tracking lassen sich genau diese Erwartungen sichtbar machen. Dabei können verschiedene Metriken wichtige Hinweise liefern:

  • Eine niedrige Interaktionsrate zeigt, dass Ladezeiten zu lang sind oder das Design der Seite nicht ansprechend ist.
  • Klickpfade und Scrolltiefe verraten, ob und wie schnell Nutzer die Informationen finden, die sie suchen.
  • Warenkorbabbrüche könnten bedeuten, dass Einkäufer mit den Zahlungsoptionen oder überraschenden Versandkosten unzufrieden sind.
  • Sogar die Retourenquote lässt Rückschlüsse zu. Etwa ob Produktinformationen oder -bilder nicht aussagekräftig genug waren.

Sammelt ihr diese Indizien konsequent und analysiert sie, könnt ihr gezielt auf Kundenerwartungen reagieren und den Online-Shop Schritt für Schritt verbessern.

Budget effizient einsetzen

Ein guter Detektiv verschwendet keine Zeit mit falschen Fährten und ihr kein Budget mit Marketingmaßnahmen, die nichts bringen. Mit Website-Tracking könnt ihr genau messen, welche Marketingkanäle, Ansprachen oder Assets Kunden zu welchem Zeitpunkt wirklich zum Kauf führen. Erkenntnisse wie die Conversion-Rate pro Kanal oder die Cost per Order – also die durchschnittlichen Kosten, die euch eine Bestellung über einen bestimmten Kanal verursacht – zeigen, ob z.B. Social Ads nur Besucherinnen und Besucher anlocken oder tatsächlich Umsatz generieren.

Auch die Analyse der Websites oder Kampagnen, über die ein User auf eure Seite gelangt, verrät, welche Quellen die gewünschten Erfolge liefern und welche Streuverluste verursachen.


Ein Beispiel: Ein Modehändler stellte durch Tracking fest, dass der Newsletter im Verhältnis zum eingesetzten Budget doppelt so viele Conversions lieferte wie Instagram-Ads. Er verfolgt diese Spur, senkt die Ausgaben für Social Media und investiert stärker ins E-Mail-Marketing und das mit sofort messbarem Effekt für Umsatz und Rentabilität.

Conversion verbessern

Jeder abgebrochene Kauf ist wie eine Spur, die plötzlich im Nichts endet. Trackt ihr das Checkout-Verhalten, seht ihr, wo Besucherinnen und Besucher den Weg verlassen und wie viele Nutzer Produkte zwar in den Warenkorb legen, sie aber nicht kaufen. Eine Analyse der Checkout-Dauer verrät, ob komplizierte Formulare Kunden zermürben. Auch Klicks auf Versand- oder Zahlungsoptionen liefern Hinweise darüber, warum jemand euren Shop verlässt. Stellt ihr zum Beispiel fest, dass potenzielle Kunden den Kauf abbrechen, sobald nur eine Kreditkarte als Zahlungsmethode verfügbar ist, liegt die Ursache auf der Hand. Führt ihr zusätzliche Optionen wie PayPal oder Klarna ein, sinkt die Abbruchquote und die Conversion steigt messbar.


Ihr wollt wissen, was hinter Kaufabbrüchen wirklich steckt? Im Blogbeitrag dazu findet ihr heraus, welche Hürden Kunden ausbremsen – und mit welchen Maßnahmen ihr sie zurück in den Checkout holt.

Personalisierung und Segmentierung – so löst ihr den Fall

Stellt euch vor, ihr analysiert die Spuren eurer Kunden genauer und entdeckt: Nutzer, die gezielt nach nachhaltigen Produkten filtern, kommen häufiger wieder und kaufen öfter. Diese Erkenntnis zeigt, dass Nachhaltigkeit für eure Zielgruppe ein echter Kaufanreiz ist. Bringt das Thema sichtbar in euren Shop, greift es in Produkttexten auf und macht es zum festen Bestandteil eurer Kampagnen.

Aus dieser Gruppe an Käufern bildet ihr ein eigenes Segment und könnt so gezielter ansprechen. Indem ihr personalisierte Empfehlungen für nachhaltige Produkte oder faire Materialien integriert und auf klimaneutralen Versand hinweist, steigert ihr die Relevanz eurer Angebote.

Andere Käufergruppen reagieren vielleicht stärker auf Rabatte oder schnelle Lieferoptionen. So wird Tracking zur Grundlage für echte Personalisierung im E-Commerce: Ihr erstellt Profile, identifiziert Vorlieben und liefert jedem Kunden genau die Botschaft, die passt. Statt auf Zufall setzt ihr auf gezielte Segmentierung und löst damit den Fall, was eure Kunden wirklich wollen.

Methoden und Tools – Eure Detektiv-Ausrüstung

Welche Spuren Kunden auf eurer Website hinterlassen, wisst ihr inzwischen. Doch ein Detektiv braucht mehr als nur ein gutes Auge, er braucht die richtige Ausrüstung. Im Website-Tracking sind das die Methoden und Tools, mit denen ihr Beweise sichert und strukturiert aufbereitet. Ob Tracking-Codes – also unsichtbare Snippets oder Pixel, die Nutzeraktionen erfassen –, spezielle Tools zur Auswertung oder unterschiedliche Methoden der Datenerhebung: Hier entscheidet sich, wie sauber und umfassend ihr Daten sammeln könnt.

Tracking-Codes & Integration

Eure Lupe im digitalen Raum sind die Tracking-Codes. Das sind kleine Code-Schnipsel, die ihr direkt in eure Website einbindet, um das Verhalten der Nutzer sichtbar zu machen. In Shopsystemen wie Shopify, Magento oder Shopware lassen sich Tracking-Codes oft direkt über Plugins integrieren.


Noch komfortabler ist der Einsatz eines Tag Managers wie den Google Tag Manager: Statt jeden Code einzeln einzubauen, verwaltet ihr eure Spuren zentral und könnt flexibel neue Messpunkte anlegen. Ganz ohne Entwicklungs-Know-how oder extra Ressourcen. So stellt ihr sicher, dass eure Ermittlungsarbeit reibungslos läuft und ihr keine wichtigen Hinweise verliert. Im E-Commerce bedeutet das: Jeder Klick und jede Interaktion landen zuverlässig in eurer Fallakte.

Tools im Überblick

Analytics-Tools: Sie sind das Herzstück eures Trackings. Tools wie Google Analytics 4 (GA4), Matomo, Piwik PRO oder Adobe Analytics erfassen Nutzerbewegungen, Ereignisse und Conversions über alle Kanäle hinweg.

Der Unterschied liegt in Kontrolle und Tiefe: Während GA4 schnell einsatzbereit ist, bieten Matomo und Piwik PRO mehr Datenschutz und -hoheit. Adobe Analytics richtet sich an große Unternehmen mit komplexen Datenlandschaften, die mehrere Systeme – vom CRM bis zur Marketing-Automation – integrieren wollen.

Tag-Management-Systeme: Sie sind die Schaltzentrale eures Trackings. Mit Systemen wie dem Google Tag Manager oder Tealium verwaltet ihr alle Skripte zentral, spielt sie gezielt auf eure Website aus und haltet so den Code sauber. Besonders für große Organisationen ist das essenziell, um den Überblick zu behalten und flexibel neue Tools zu testen, ohne die IT zu blockieren.

Qualitative Tracking-Tools: Während Analytics-Daten zeigen, was Nutzer tun, erklären Tools wie Hotjar oder Microsoft Clarity, warum sie es tun. Sie visualisieren Mausbewegungen, Klicks und Scroll-Tiefen und liefern damit wertvolle Hinweise für UX-Optimierungen, die Zahlen allein oft nicht verraten.

Integrationen und Shop-Erweiterungen: In Systemen wie Shopware, Adobe Commerce (Magento) oder Salesforce Commerce Cloud können Erweiterungen Transaktionsdaten wie Gutscheinnutzung, Retourenquoten oder Warenkorbwerte direkt mit euren Tracking-Reports verbinden. Solche Integrationen sind keine Alternative zu Analytics-Tools, aber eine effiziente Ergänzung, um bestehende Datenquellen anzubinden.

Am Ende entscheidet die Kombination: Analytics-Tools liefern die Zahlen, Tag Manager die Flexibilität, qualitative Tools das Nutzerverständnis und Integrationen sorgen für einen konsistenten Datenfluss zwischen Systemen.


Wenn ihr bereits im Google-Ökosystem arbeitet, eine breite Datenbasis habt oder mehrere Kanäle bespielt, die ihr flexibel steuern wollt, sind GA4 oder der Google Tag Manager die beste Lösung. Mit Hotjar oder Clarity legt ihr den Fokus vor allem auf die Verbesserung der User-Experience sowie der Conversion-Optimierung. Während ihr für den Schnellstart auf Shop-Plugins zugreifen könnt, solltet ihr für den Datenschutz eher zu Matomo gehen.

Kein Tool ist von Haus aus besser als ein anderes. Entscheidend ist, was ihr mit dem Website-Tracking erreichen wollt. Macht euch klar, welche Fragen ihr beantworten wollt, dann wählt die Werkzeuge, die genau diese Antworten liefern. Nur so wird aus eurer Datensammlung eine erfolgreiche Ermittlung.

Tracking-Methoden

Habt ihr das richtige Werkzeug gefunden, folgt der nächste Schritt: die passende Ermittlungstechnik. Viele Tools unterstützen unterschiedliche Methoden zur Datenerfassung. Ihr entscheidet, welche davon ihr einsetzt und wie sie zusammenspielen sollen.

Cookie-basiertes Tracking: Cookies sind kleine Textdateien, die Informationen im Browser speichern – etwa Session-IDs, Login-Daten oder Produktaufrufe. Sie helfen, Nutzer wiederzuerkennen und ihr Verhalten über mehrere Seiten hinweg nachzuvollziehen.

Der Vorteil: weit verbreitet und schnell implementiert. Der Nachteil: Nutzer können Cookies ablehnen, löschen oder blockieren. Dadurch gehen wichtige Daten verloren. Cookieloses Tracking: Hier werden Nutzeraktionen ohne Cookies erfasst, z. B. über anonyme IDs oder Mustererkennung. Gut, um datenschutzfreundlicher zu arbeiten. Allerdings liefern die Daten weniger Detailtiefe.

Cookieloses Tracking: Hier werden Nutzeraktionen ohne Cookies erfasst, z. B. über anonyme IDs oder Mustererkennung. Gut, um datenschutzfreundlicher zu arbeiten. Allerdings liefern die Daten weniger Detailtiefe. Genaueres erfahrt ihr im Artikel »Cookieloses Tracking – wie ihr die Cookiecalypse mit einer datenschutzkonformen Lösung meistert«

Server-side Tracking: Die Daten laufen nicht direkt über den Browser, sondern werden vom Server an das Tracking-Tool übergeben. Das reduziert Datenverluste durch AdBlocker und macht Messungen aussagekräftiger. Dieses Vorgehen eignet sich besonders für große E-Commerce-Shops mit hohen Anforderungen an Genauigkeit. Wie genau das in der Praxis funktioniert, erfahrt ihr im Artikel »Server-side Tracking«.

Die Wahl des Tools legt nicht automatisch die Methode fest, sie bestimmt nur, welche Optionen euch zur Verfügung stehen. Als Detektiv entscheidet ihr, ob ihr Fingerabdrücke nehmt, DNA-Spuren analysiert oder Zeugen befragt. Im Website-Tracking wählt ihr, ob ihr Cookies einsetzt, Daten serverseitig verarbeitet oder auf eine cookielose Methode zurückgreift.

Herausforderungen beim Website-Tracking

Und genau hier beginnen auch die Schwierigkeiten. Je genauer ihr Nutzer verfolgt, desto schneller geratet ihr in Grauzonen, verliert Performance und das Vertrauen eurer Kunden. Denn jede Ermittlung hat auch ihre Tücken. Manche Spuren sind schwer zu sichern, andere führen rechtlich in eine Grauzone. Dazu kommen technische Hürden wie Ladezeiten oder blockierte Skripte, die eure Datenbasis schwächen. Und selbst wenn ihr alles sauber aufsetzt, bleibt die Frage: Vertrauen eure Kunden euch genug, um ihre Daten zu teilen?

Kurz: Website-Tracking eröffnet enorme Chancen, bringt aber auch Stolpersteine mit sich. Wenn ihr sie kennt und vermeidet, stellt ihr sicher, dass die Ermittlung nicht scheitert.

Selbst die besten Ermittlerinnen und Ermittkler stoßen an Grenzen, wenn Zeugen schweigen oder Beweise verschwinden. Im Website-Tracking passiert genau das. Nutzer vermeiden die Datenerfassung und eure Spurenreihe reißt ab. Manche setzen AdBlocker ein, die Tracking-Skripte blockieren. Andere verweigern per Consent-Banner ihre Zustimmung oder nutzen das Opt-out aktiv. Für euch als Unternehmen bedeutet das, dass die Datenbasis schrumpft und eure Analysen an Genauigkeit verlieren. Besonders problematisch im E-Commerce: Wenn gerade die wertvollsten Käufergruppen ihre Spuren verwischen, verzerrt das eure Ergebnisse.


Das Ausmaß zeigt ein Blick auf aktuelle Zahlen: Rund 42 Prozent der deutschen Internetnutzer surfen heute mit einem AdBlocker. Und im Schnitt 20–30 Prozent der Besucher lehnen Tracking über Consent-Banner ab. Dazu kommen Browser wie Safari oder Firefox, die Cookies standardmäßig blockieren. Für euer Website-Tracking bedeutet das: Ein relevanter Teil der Spuren bleibt unsichtbar – und ihr müsst mit diesen blinden Flecken rechnen.


Doch: Trackingbeschränkungen sind kein Grund, die Ermittlungen einzustellen. Stattdessen müsst ihr mit diesen Lücken planen, Datenmodelle anpassen und Nutzer durch transparente Kommunikation eher zur Einwilligung bewegen. Denn Vertrauen ist oft die beste Methode gegen Datenverluste.

Ladezeiten & Performance

Jedes zusätzliche Tracking-Skript beschwert eure Website. Je mehr Last, desto langsamer reagiert sie. Schon eine Verzögerung von einer Sekunde kann die Conversion um bis zu 7 Prozent senken, zeigt eine Studie von Akamai. Und auch Google berücksichtigt Ladezeiten beim Ranking eurer Webseite. Langsame Shops verlieren also doppelt: Sichtbarkeit und Umsatz.


Besonders im E-Commerce zählt Geschwindigkeit. Nutzer erwarten schnelle Reaktionen, vor allem im Check-out. Wenn Tracking-Skripte hier bremsen, brechen viele den Kauf ab. Die Lösung: Skripte asynchron laden, regelmäßig prüfen, welche Tools ihr wirklich braucht, und zentrale Systeme wie den Tag Manager nutzen. So bleibt die Performance hoch, ohne dass ihr auf wichtige Einblicke verzichten müsst.

Vertrauen & Ethik


Ohne das Vertrauen eurer Zielgruppe nützt euch das beste Tracking-Setup nichts. Nutzer müssen sicher sein, dass ihr verantwortungsbewusst mit ihren Daten umgeht. Sobald der Eindruck entsteht, ihr würdet Informationen heimlich sammeln, schadet das eurer Marke mehr, als jede Datenanalyse nutzen kann.

Hier kommt die Ethik ins Spiel. Transparenz bedeutet, offen zu zeigen, welche Daten ihr erfasst und wofür ihr sie nutzt. Ein klar verständliches Consent-Banner und eine ehrliche Datenschutzerklärung sind Pflicht.

Ebenso wichtig: nur die Daten erfassen, die ihr wirklich braucht. Wer Tracking von Anfang an mitdenkt, schafft langfristiges Vertrauen und steigert die Bereitschaft zur Zustimmung.


Am Ende gilt: Daten sind keine Beute, sondern ein Vertrauensvorschuss eurer Kunden. Wer diesen respektiert, profitiert von stabileren Beziehungen und besseren Analyseergebnissen.

Datenschutz & Recht – so ermittelt Ihr im legalen Rahmen

Kein Ermittler darf Beweise sammeln, wie er will – er braucht klare Regeln. In Europa setzt die DSGVO den Rahmen: Ihr dürft Daten nur mit Zustimmung oder berechtigtem Interesse erfassen. Ein Consent-Banner ist Pflicht, ebenso wie die Möglichkeit, Tracking jederzeit zu widerrufen. Wer hier nicht aufpasst, riskiert hohe Bußgelder und vor allem den Verlust von Vertrauen.


Doch Datenschutz endet nicht an den Grenzen der EU. Während in Deutschland strenge Einwilligungsregeln gelten, sind in den USA oft andere Standards üblich. Auch in der Schweiz oder in UK gibt es abweichende Vorgaben. Internationale Unternehmen müssen diese Unterschiede kennen und ihre Prozesse entsprechend anpassen.


Datenschutz und Transparenz bleiben die Basis für Vertrauen. Eine PwC-Studie zeigt: Nur noch 33 Prozent der Konsumenten vertrauen Marken wirklich, wenn es um Datensicherheit geht. Wer offen kommuniziert, wie Daten genutzt werden, kann diesen Vertrauensverlust nicht nur ausgleichen, sondern sogar als Wettbewerbsvorteil nutzen.

Monitoring und Auswertung beim Website-Tracking – so kommt ihr auf die richtige Spur


Daten zu sammeln, ist nur die halbe Ermittlungsarbeit. Entscheidend ist, die Hinweise richtig zu deuten. Hier setzt das Monitoring eures Website-Trackings an: Ihr überwacht laufend, wie sich Nutzer verhalten, ob Maßnahmen wirken und wo sich neue Muster zeigen. Ohne Auswertung bleibt Tracking eine lose Spurensammlung. Mit klaren KPIs und strukturiertem Reporting entsteht ein Gesamtbild, das euch erlaubt, fundierte Entscheidungen zu treffen.


Website-Tracking liefert euch viele wertvolle Indizien, doch allein auf diese Daten zu vertrauen, reicht nicht aus. Wirklich valide Aussagen entstehen erst dann, wenn ihr sie mit anderen Systemen zusammenführt. So wird aus einzelnen Spuren ein vollständiges Bild eurer Kundenreise. Ein Beispiel wären die Akquisitionskosten. Das Tracking zeigt euch den Kanal, über den Kunden kommen, doch erst die Verbindung mit Marketingbudgets macht sichtbar, wie teuer die Gewinnung wirklich war. Auch bei der Zufriedenheit reicht es nicht, nur Klicks zu messen. Kombiniert ihr Tracking-Daten mit Umfragen, etwa über den Net Promoter Score, seht ihr, ob ein Kunde nicht nur kauft, sondern euch auch weiterempfehlen würde.


Das Tracking ist ein unverzichtbares Werkzeug, aber es bleibt ein Teil der Gesamtermittlung. Erst in Kombination mit anderen Datenquellen entsteht eine valide Grundlage, auf der ihr Entscheidungen treffen könnt, die euer Geschäft wirklich voranbringen.

Dashboard-Tools & Reporting

Die Frage ist also nicht, ob ihr Daten kombiniert, sondern wie ihr sie im Alltag nutzbar macht. Statt die Zahlen nun aber aus verschiedenen Systemen zusammentragen zu müssen, vereint ihr sie in einem Dashboard. So habt ihr alles auf einen Blick, und zwar so aufbereitet, dass jedes Team sofort damit arbeiten kann. Das Marketing schaut auf CTR und Kampagnenkosten, das Shop-Team konzentriert sich auf Kaufabbrüche und Bestellwerte, und das Management bekommt eine klare Übersicht über Umsatz- und Kundenentwicklung. Ein gutes Dashboard zeigt nicht alle Daten, sondern filtert die relevanten heraus.
Für diese Aufgabe gibt es verschiedene Werkzeuge, die sich je nach Bedarf eignen:

Google Looker Studio (ehemals Data Studio): für schnelle, einfache Visualisierungen. Ideal, wenn ihr bereits mit Google Analytics arbeitet und erste Reportings bauen wollt. Stößt aber an Grenzen, wenn Daten aus ERP oder CRM tief integriert werden sollen.

Tableau: für Unternehmen mit komplexen Datenlandschaften. Tableau kann Daten aus Shop, ERP und CRM zusammenführen und eignet sich, wenn ihr eure Kundenreise end-to-end darstellen wollt. Besonders stark in der Visualisierung und im Storytelling.

Microsoft Power BI: für Organisationen, die tief im Microsoft-Ökosystem stecken. Es verknüpft Website-Tracking direkt mit ERP-Daten aus Dynamics oder CRM-Daten aus Salesforce, wenn Schnittstellen vorhanden sind. Perfekt, wenn ihr Business- und Tracking-Daten eng verzahnen wollt.

Ein Dashboard ist der Ermittlungsbericht eures Unternehmens und übersetzt Spuren in klare Erkenntnisse. So stellt ihr sicher, dass niemand im Team im Dunkeln tappt.

Werdet euch bewusst, warum ihr Website-Tracking einsetzt und was ihr damit erreichen wollt. Geht es euch um bessere Datenqualität oder mehr Transparenz für eure Teams? Wollt ihr Datenschutz von Anfang an mitdenken oder Tracking tiefer in eure Systemlandschaft integrieren? Erst wenn ihr diese Fragen klar beantworten könnt, wählt ihr die passenden Methoden und Tools aus. Genauso wichtig ist es, das Wissen in Taten zu übersetzen: Daten allein bringen keinen Mehrwert, wenn daraus keine konkreten Optimierungen folgen. Sei es im Check-out, in euren Kampagnen oder in der Personalisierung eurer Angebote.

Vergesst dabei nicht: Eure Kunden sind heute informierter und kritischer als je zuvor. Nehmt sie mit, seid transparent und zeigt, dass ihr ihre Daten verantwortungsvoll nutzt. So entsteht Vertrauen und genau das ist die Grundlage für nachhaltigen Erfolg im E-Commerce.

Während Cookies zunehmend verschwinden und hybride Ansätze mit Server-side Tracking an Bedeutung gewinnen, rückt gleichzeitig künstliche Intelligenz ins Zentrum des Website-Trackings. KI hilft, Muster im Nutzerverhalten zu erkennen und Prognosen zu erstellen. So entstehen Predictive Analytics, die nicht nur zeigen, was Kunden getan haben, sondern basierend darauf auch Vermutungen darüber aufstellen, was als Nächstes passieren könnte. Unternehmen, die weiter nur auf Cookies setzen, riskieren deshalb zunehmend blinde Flecken.

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Über Franzi Kunz

Trends gibt es unendlich viele. Jeder hat seine Berechtigung. Doch auf welche Trends kommt es für digitale Unternehmen an. Und vor allem für die, die es noch werden wollen? Franzi geht diesen Fragen nach. Als Digital Business Analyst und Techlead für die Marke Handelskraft spricht sie dafür seit mehr als sechs Jahren mit denen, die es wissen müssen: den Macherinnen und Machern des Digital Business. Ihre Erfahrungen sowie die Ergebnisse ihrer Recherchen bringt Franzi, unter anderem hier auf dem Blog, für euch aufs digitale Papier.

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