Corona-Test durch Stimmanalyse: KI macht’s möglich [Netzfund]

Corona-Test durch Stimmanalyse Netzfund
Quelle: Malte Helmhold | Unsplash

Wie wäre es, wenn wir in Zukunft auf Stäbchen und Spuckbehälter verzichten und uns stattdessen durch sprechen oder husten in ein Mikro auf Corona testen lassen könnten? Klingt doch fast zu schön, um wahr zu sein. Doch das Startup Audeering könnte dies mit ihrer KI-Stimmanalyse möglich machen. Der Umsetzung stehen allerdings noch einige Hürden im Weg.

Corona-Test und Krankheitserkennung mittels KI

Das Startup aus der Nähe von München, verdient sein Geld aktuell mit der Erkennung von Emotionen per Stimmanalyse. Das Produkt nutzen etwa Autobauer und Callcenter-Betreiber. Allerdings wird damit das eigentliche Potenzial der Stimmanalyse nicht mal ansatzweise ausgenutzt.

Audeering-Mitgründerin Dagmar Schuller würde die Stimmanalyse gerne zur Erkennung von Krankheiten und Gesundheitsrisiken nutzen. Erste Erfolge gibt es auch schon: So hat das Unternehmen bereits eine künstliche Intelligenz entwickelt, die Parkinson und Demenz schon in einem frühen Stadium anhand der Stimme erkennen kann.

Corona-Test durch Stimmanalyse und Hürden bei der Umsetzung

Auch einen App-Prototypen zur Erkennung einer Covid-19-Erkrankung gibt es bereits. Dass das funktionieren soll, ist allerdings schwer vorstellbar. Doch der Test bietet eine Erkennungsgenauigkeit von fast 90% und funktioniert super einfach: die App auf dem Smartphone öffnen, ins Mikrofon sprechen oder husten und schon hat man in kürzester Zeit ein Ergebnis. Eine solche Lösung wäre nicht nur angenehmer, sondern würde uns auch die Kosten für Schnelltest ersparen.

Stellt sich also die Frage, wieso die App noch nicht verfügbar ist? Um den Test noch zuverlässiger zu machen und um eine Marktreife zu erreichen, fehlen Audeering zwei Dinge: Eine Zulassung der App als zertifiziertes Medizin Produkt und deutlich mehr Stimmdaten. Die Zertifizierung würde allerdings bis zu 18 Monaten dauern und auch das Sammeln von Stimmdaten gestaltet sich aus Datenschutzgründen eher schwierig. Somit ist das Unternehmen auf »Datenspenden« angewiesen.

Trotzdem will Audeering weiterhin alles probieren, um diese Innovation umzusetzen. Wir dürfen also gespannt bleiben, ob es die App auf den Markt schafft.

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