Mit dem eigenen Körper bezahlen – Biometrische Lösungen liegen im Trend [Lesetipps]

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Von Bar zu mobile Payments. Vom Passwort zum Fingerabdruck. Der Online-Payment-Sektor entwickelt sich rasant, um den stetigen technologischen Weiterentwicklungen und den jüngsten gesetzlichen Änderungen innerhalb der EU gerecht zu werden. Im Mittelpunkt dieser Innovationen stehen biometrische Zahlungsverfahren, die bessere Sicherheitsstandards und höheren Nutzerkomfort gewährleisten sollen.

Warum biometrische Zahlungsmethoden via Fingerabdruck oder Selfie an Bedeutung gewinnen und warum Händler und Hersteller diese Art der Authentifizierung ernst nehmen sollten, erklären wir im Folgenden.

Biometrische Authentifizierung auf dem Vormarsch

Mit dem eigenen Körper bezahlen – Rund 23 Prozent der Konsumenten haben bereits mit ihrem Fingerabdruck bezahlt und weitere 34 Prozent könnten sich dies in der Zukunft vorstellen. Denkt man genauer darüber nach, wird schnell klar, dass es nichts persönlichereres und einzigartigeres und deshalb auch sichereres gibt, als unseren Fingerabdruck. Warum also nicht das Merkmal, das uns am deutlichsten von anderen Personen unterscheidet, zur Authentifizierung nutzen?

Neben dem erwähnten Fingerabdruck gibt es auch die Möglichkeit, das Gesicht scannen zu lassen. Alipay hat bereits letztes Jahr „Smile Pay“ in verschiedene stationäre Geschäfte auf den chinesischen Markt gebracht. Lachen oder Grimassen schneiden macht hierbei keinen Unterschied. Bei dieser Identifikationsmethode werden nur Merkmalen überprüft, die unabhängig von unserem Geschicktsausdruck gleichbleibend sind. Die Gesichtserkennungs-Technologien haben sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt. Inzwischen kann sogar auf 3D-Aufnahmen des jeweiligen Gesichts zurückgegriffen werden.

Die Mehrheit der Konsumenten bewertet diese Methoden als besonders praktisch und bequem, da somit kein weiterer Zugangscode zur inzwischen ohnehin schon schwer zu überblickenden Passwortflut hinzukommt. Doch nicht nur das – Banken berichten zudem, dass Kunden eher geneigt sind ihren Kauf durchzuführen, wenn eine solche biometrische Authentifizierung bereitgestellt wird.

Laut Mastercard könne die Abbruchraten im Vergleich zu anderen Methoden wie mTAN-Verfahren um bis zu 70 Prozent sinken, was die deutlich verbesserte Nutzerfreundlichkeit widerspiegelt. Kein Wunder also, dass Händler und Hersteller sich stark für diese Technologie interessieren. 62,2 Prozent könnten sich vorstellen, eine biometrische Zahlungsabwicklung anzubieten.

Alternative Methoden mit Hilfe von Stimme und Augen

Es gibt auch Alternativen. Spracherkennung ist, dank der digitalen Assistenten wie Alexa, inzwischen weitverbreitet. Da die eigene Stimme ziemlich einzigartig ist, lässt sie sich ebenfalls gut als Authentifizierungsmittel einsetzen. Ähnlich einem Passwort wird immer ein bestimmtes Wort gesagt. Die Tonvibration wird entsprechend gemessen und danach mit dem im System gespeicherten Mustern abgeglichen.

Für alle, denen das zu unsicher ist, gibt es ein noch genaueres biometrisches Verfahren: den Iris-Scan. Die Einmaligkeit unserer Iris ist wissenschaftlich bestätigt und – was noch viel wichtiger ist – sie verändert sich nicht im Laufe der Zeit, was sie zu einem besonders zuverlässigen Authentifizierungsmerkmal macht. Bisher kannten wir diese Methode nur aus Sci-Fi-Filmen, in denen sich Personen Zugang zu strengbewachten Räumlichkeiten verschafften. Doch inzwischen findet sie auch immer häufiger Anwendung in unserem Alltag.

Warum sind biometrische Zahlungsmethoden gerade jetzt so gefragt und nicht schon früher?

Die zunehmende Verfügbarkeit von Features zur biometrischen Erkennung auf unseren Smartphones und die neuen Anforderungen der EU an eine sichere Authentifizierung bereiten den Weg für die Verbreitung von biometrischen Lösungen für digitale Payments.

Gemäß der neuen EU-Regelungen müssen zwei von drei verschiedene Authentifizierungsfaktoren zur Authentifizierung erfüllt sein:

  • Etwas, das nur man selbst kennt (Passwort)
  • Etwas, über das nur man selbst verfügt (smarte Karte)
  • Ein einzigartiges Merkmal einer Person(Fingerabdruck, Gesicht)

Biometrische Zahlungsverfahren bieten in erster Linie zwei Vorteile: Sie erfüllen die Erwartungen der Konsumenten bzgl. der Sicherheit und sind recht einfach zu handhaben. Gleichzeitig erfordern diese neuen Methoden entsprechende technische Kapazitäten und eine gewisse Umstellung beim Nutzer. Hier sei jedoch gesagt, dass rund drei Viertel der Konsumenten bereit ist, einen anfänglichen Mehraufwand zu akzeptieren, wenn damit eine höhere Sicherheit beim Zahlungsprozess einhergeht.

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