Server-side A/B-Testing: mit vielfältigen Tests zu individuelleren Kundenerlebnissen

Server-side A/B-Testing: mit vielfältigen Tests zu individuelleren Kundenerlebnissen
Wallpaperflare

Im Bereich des A/B-Testings werden die Karten neu gemischt. Denn durch die kommende Abschaltung des beliebten A/B-Test-Tool Google Optimize Ende September 2023 müssen sich diejenigen von euch, die bisher auf das Tool setzen, neu orientieren.

Dabei könnt ihr auf alternative A/B-Testing-Tools ausweichen, die wir euch kürzlich auf dem Blog vorgestellt haben. Neben solchen Tools, die über einen Client funktionieren, habt ihr auch die Möglichkeit, A/B-Testing über euren Server zu implementieren.

Server-seitige A/B-Tests sind eine sehr zuverlässige Evaluationsmethode. Denn die Vorteile gegenüber anderen Methoden wie dem client-seitigem Testverfahren liegen auf der Hand.

Server-side A/B-Testing: Wo liegen die Unterschiede zum client-seitigen Testen?

Nutzt ihr bisher Google Optimize oder ein ähnliches Tool, wendet ihr client-seitige Testverfahren an. Beim Testing per Client wird die Webseite geladen, wenn Nutzerinnen und Nutzer sie im Browser öffnen. Dann wird der A/B Test mithilfe von JavaScript im Browser abgerufen und anschließend an den User ausgespielt. Der Browser ist also der sogenannte »Client«. Damit empfängt er die unterschiedlichen Testvarianten vom Server und übermittelt diese entsprechend auf Grundlage eurer Ausspielregeln weiter an die User.

Client-seitiges Testing eignet sich vor allem für kleinere und kosmetische Tests zu Layouts, Farben oder Textinhalten. Da die Tests mit dieser Methode nur über euer Frontend ausgespielt werden, benötigt ihr für dieses Testverfahren keine Entwicklungskapazitäten. Denn mit Hilfe eines Editors und einfachen JavaScript-Modifikationen könnt ihr eure Tests aufstellen. Dadurch lassen sich Testszenarien schnell und unkompliziert umsetzen. 

Beim server-seitigen Testen hingegen bestimmt euer Server nicht nur die zu ändernden Inhalte, sondern übermittelt diese auch ohne Umwege an die User. Euer Test-Werkzeug arbeitet hier also auf dem Server und nicht im Browser.

Server-side A/B-Testing: In aller Kürze

Durch die zunehmende technische Komplexität und höhere Dynamik von Webanwendungen, ändern sich auch die Anforderungen an das A/B-Testen. Hinzu kommt, dass die digitalen Erlebnisse eurer User schnell anpassungsfähig und individuell sein sollen. Mit server-seitigem A/B-Testing könnt ihr diesen Ansprüchen gerecht werden.

Server-seitiges A/B-Testing könnt ihr beispielsweise einsetzen, wenn ihr Änderungen auf Produktebene testen möchtet. Hierfür ist das Know-how von Entwicklerinnen und Entwicklern gefragt. Nehmen wir an, dass ihr mithilfe eines A/B-Tests herausfinden möchtet, ob ein Gratisgeschenk zu jeder Bestellung eure Conversion Rate erhöht. Dafür müssen eure Testdaten mit dem Server kommunizieren, der mit eurem CRM-System verknüpft ist. Denn hier liegen die Kundendaten, die ihr für diesen Test benötigt. In diesem Szenario müsst ihr nämlich sicherstellen, dass am Ende nur die Usergruppe, die die Testvariante ausgespielt bekommt, auch das Gratisgeschenk erhält.

Würdet ihr hier mit client-seitigem A/B-Testing vorgehen, könnte der Test gestört werden. Das kann passieren, wenn User ihre Session unterbrechen und dadurch wieder neu in die Testumgebung eintreten. Das server-seitige A/B-Testing hingegen bietet euch hier mehr Zuverlässigkeit.

Server-side A/B-Testing: für eine gute Usability

Außerdem sind beim A/B-Testing über einen Server auch Tests mit komplexeren Komponenten möglich. Ihr könnt beispielsweise dynamische Elemente eurer Website besser einbeziehen. Das sind Inhalte oder Bilder auf eurer Website, die sich ändern, sobald ihr den Mauszeiger darauf bewegt.

Zum Beispiel sind Suchfunktionen einer Website meist dynamisch, wenn ihr in der Suchleiste etwas Bestimmtes eingebt und die Suchvorschläge sich mit euren Eingaben verändern. Auch Lazy-Loading-Elemente werden ähnlich wie die Suchfunktion dynamisch generiert und sind gang und gäbe in Onlineshops. Lazy-Loading-Elemente können beispielsweise Grafiken sein und laden erst vollständig, wenn ihr euch per Scrollen auf der Website bewegt und sie in eurem Sichtfeld erscheinen.

Beim Testing mit solchen dynamischen Elementen als auch mit den bereits sichtbaren Inhalten kann es zu einem Flicker-Effekt kommen. Das bedeutet, dass bestimmte Bereiche der Website flimmern oder flackern, da bestimmte Elemente nachgeladen werden. Gerade beim client-seitigen A/B-Testing kann der Flicker-Effekt vermehrt auftreten. Denn durch das nachgelagerte Laden der dynamischen Elemente besteht eher die Gefahr, dass eure User ein Flackern wahrnehmen. Das kann zu Irritationen und sogar zum Verlassen eurer Website führen. Dadurch wird nicht nur die Usability beeinträchtigt, sondern auch eure Testdaten können verzerrt werden.

Setzt ihr hingegen auf eine server-seitigen Kommunikation beim Testen, ist der Flicker-Effekt einfacher zu umgehen und ihr könnt eure Inhalte flexibler gestalten. Da solche Elemente ohnehin auf eurem Server liegen, könnt ihr sie so schneller und bedienungsfreundlicher an eure Nutzer ausspielen lassen, bevor die Seite im Client geladen ist.

Ein weiterer Vorteil von server-seitigem A/B-Testing besteht darin, dass ihr eure anderen Kanäle wie Warenwirtschaftssysteme und Kundendatenbanken miteinander verbinden könnt. Somit ist es euch möglich, bestimmte Daten leichter in eure Testumgebung einzuflechten und eure Tests vielschichtiger aufzubauen.

Die Vorteile des server-side A/B-Testings im Überblick:

• komplexere Testszenarien realisierbar
• angenehme Experience für User
• einfaches Verknüpfen von Systemen möglich

Server-side A/B-Testing: Entwicklungsbedarf erforderlich

Die vielfältigeren Testmöglichkeiten des server-seitigen Testings gehen allerdings auch mit einem höheren Entwicklungsbedarf einher. Denn für neue Testszenarien entstehen weitere entwicklungsseitige Aufwände. Zudem kann die initiale Einrichtung länger dauern als beim client-seitigen A/B-Testing. Außerdem solltet ihr sicherstellen, dass das entwickelte Tool richtig implementiert wird und statistisch korrekt aufgebaut ist. Während Testphasen solltet ihr bei server-basierten Tests auf die Qualitätssicherung achten. Bei einem client-seitigen A/B-Test könnt ihr Fehler selbst über das Tool beheben. Beim server-seitigen A/B-Testing hingegen benötigt ihr Hilfe eures Entwicklungsteams.

Statt einer Eigenentwicklung könnt ihr aber auch einen Anbieter für A/B-Testing beauftragen. Sobald ihr einen Test-Prozess etabliert habt und die technische Umgebung eingerichtet und geprüft ist, steht euch einem vollumfänglichen Experimentieren nichts mehr im Weg. So deckt ihr Optimierungspotential zu eurer Performance und der Usability auf. Euren Kunden könnt ihr somit individuellere Angebote unterbreiten!

Server-side A/B-Testing: Whitepaper A/B-Test jetzt kostenfrei herunterladen!

Server-seitiges A/B-Testing ist also vor allem geeignet, um das digitale Erlebnis für eure Kunden noch besser zu gestalten.

Ob ihr A/B-Tests über euren Server oder per Client implementiert – jede Testmethode bietet ihr eigenen Vorzüge. Je nachdem, welche Bedürfnisse und Anforderungen ihr habt, unterstützt dotSource euch die passende Testmethode zu wählen. Unsere Teams aus Expertinnen und Experten begleiten euch während des gesamten Prozesses und beraten zu allen Fragen rund um’s A/B-Testing.

Tiefere Einblicke in die für euch geeignete A/B-Testing-Methode erhaltet ihr auch in unserem kostenfreien Webinar »So gelingt A/B-Testing & Personalisierung ohne Google Optimize« am 30.März 2023 um 10 Uhr. Hier geht’s zur Webinar-Anmeldung.

A/B-Testing WhitepaperWeitere Kenntnisse zum A/B-Testing und konkrete Schritte für den Methodenwechsel findet ihr auch im Whitepaper »A/B-Testing – Methoden und Tools zur Performance- und Usability – Optimierung«. Außerdem erhaltet ihr konkrete Tipps, wie ihr zum bestmöglichen Testergebnis kommt. Füllt dafür das Formular aus und erhaltet das Whitepaper direkt in euer Postfach.

 

(11 Bewertung(en), Schnitt: 4,64 von 5)
Loading...