Handelskraft is on the run

feuerwerkAnd now we are coming to our business:

We want to say „Thank you“ to our 1000 active feed readers, for the comments and e-mails.

Handelskraft.de is a business blog of dotSource GmbH – a company for social commerce.

Zum Beitrag
(noch keine Bewertung)
Loading...

Social Commerce 2009: Die Macht der Markenbotschafter

2009. Das Update-Web „2.1″

Wir erleben im Jahre 2009 einen tiefgreifenden Umbruch im Handel. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass es der Werbe- und Medienlandschaft in diesem Jahr an den Kragen geht. Nach aktuellen Zahlen aus Studien von Compose, wird es immer schwieriger Marken über klassische Kommunikationskanäle an den Mann zu bringen. Gleichzeitig ist die Nutzung der sozialen Plattformen gegenüber den letzten Jahren explosionsartig gestiegen.

sc1

Zum Beitrag
(13 Bewertung(en), Schnitt: 4,00 von 5)
Loading...

Zahlen: Onlinehandel jetzt Nummer 1 im Versandhandel

In einer Pressemittelung kommentierte der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) gestern die Daten, die derzeit als Zwischenergebnis der bvh-Verbraucherstudie „Distanzhandel in Deutschland 2009″ vorliegen. Durchgeführt wird diese Verbraucherstudie vom Marktforschungsinstitut TNS Infranet. Anfang 2010 soll das Endergebnis der Untersuchung vorliegen.

Der Versandhandel gewinnt weiterhin, der Umsatz steigt um 1,7 Prozent auf 29,1 Mrd. Euro (2008: 28,6 Mrd.). Diese positive Entwicklung hat der Versandhandel unter anderem auch dem E-Commerce, insbesondere dem Internet zu verdanken. Erstmals überspringt der Onlineanteil des Versandhandels mit einer Umsatzsteigerung von 15 Prozent auf 15,4 Mrd. Euro die 50-Prozent-Marke (derzeit 53 Prozent) des Versandhandels und ist nun größter Bestandteil (Vgl. 2008: 13,4 Mrd. Umsatz, 46,9 Prozent Onlineanteil am Versandhandel).

ONLINEHANDEL JETZT NUMMER 1 IM VERSANDHANDEL

Obwohl der Onlinehandel immer wichtiger wird und mittlerweile den größten Umsatzanteil verzeichnen kann, mit den besseren Prognosen, nutzen noch 69 Prozent der Onlinekäufer gedruckte Kataloge. Er bleibt demnach die wichtigste Orientierungshilfe. Dieter Junghans, bvh-Präsidiumsmitglied, kommentiert das Zwischenergebnis in diesem Punkt folgendermaßen:

» Wir sind noch weit davon entfernt, den Katalog als Werbemittel in Frage stellen zu können. Die Frage lautet stattdessen, wie der Katalog der Zukunft aussehen muss. «

Der Katalog der Zukunft wird mitnichten gedruckt sein, wenn man überhaupt noch von einem Katalog sprechen möchte, dann ist er als UGC-Katalog vorstellbar und so flexibel, dass es allen, die am derzeitigen Format festhalten, in Lichtgeschwindigkeit auf dem harten Boden der Realität landen werden. Als offensichtlicher Katalog-Gegner, informiert Jochen Krisch immer wieder ausgezeichnet über (Fehl-)Entwicklungen aus diesem Bereich, erst jüngst:

» Nach der Quelle-Pleite und den anhaltenden Schwierigkeiten bei Neckermann und bei den Versendern der Otto-Gruppe, scheint der Markt dieses Problem jedoch von alleine zu lösen. «

Die traditionellen Katalogversender bleiben weiterhin die Bremsklötzer des Wachstums, trotz Rückgangs des Marktanteils auf 57 Prozent.

  1. 2009 soll das Kataloggeschäft um weitere 8 Prozent schrumpfen.
  2. Waren es 1997 noch 21 Mrd. Euro Umsatz (siehe ExcitingCommerce-Grafik oben), sind es 2009 nur noch 10,5 Mrd.
  3. Innerhalb von drei Jahren (seit 2006) ist das Kataloggeschäft um 28 Prozent geschrumpft.

Diese Tendenz wird bleiben.

Der Onlinehandel rollt.

Zum Beitrag
(2 Bewertung(en), Schnitt: 4,00 von 5)
Loading...

Brands want to be Friends

Mit einem inhaltlich wirklich guten und ansehnlichen Videobeitrag, berührte der Themenblog gestern das Themengebiet „Marken in sozialen Medien“. Das folgende Video zeigt noch einmal den hohen Grad des Kontextes zwischen den Bereichen Social Commerce, soziale Medien und soziales Web. Es deutet ebenso einen klugen Ansatz zur Problemlösung von Marken an, die ihre Ansprache im Netz verändern (müssen) um den Kunden überhaupt noch ansprechen zu können: Ansprechen durch Zuhören.

Der E-Commerce befindet sich zurzeit in einer Phase der sozialen Funktionsweise, in der soziale Netzwerke und Betriebssysteme entwickelt und stabilisiert werden, und in der Verbraucher beginnen, Widgets und Netz-Applikationen auf eigenen Profilen einzubinden. Marken beginnen – sofern von dieser Entwicklung nicht gelähmt – dem Verbraucher Nutzwert anzubieten (Kreieren von Applikationen), z.B. bei Nike (nikeID.com):

nikeid

Heute zeichnet sich das Ende des bloßen Annoncierens ab.

Ebenfalls stehen Marken und der E-Commerce am Anfang der sozialen Besiedlungsphase, in welcher der Löwenanteil der Webseiten sozial und kommunikativ ausgerichtet ist. Unterschiede zwischen klassischen Seiten des Web-2.0s und Netzwerken verschwimmen. Marken wenden sich an Beeinflusser, konzentrieren sich auf diese und binden verstärkt Empfehlungen ein. Eine Anleitung gibt es nicht. Im Falle der Vodafone-Kampagne, kann man zumindest von Seiten des Netzes sagen, dass sie gescheitert ist bzw. sehr negativ angenommen wurde.

Marken sehen sich zunehmend mit Angst konfrontiert, aus ihrer Perspektive verlieren sie die Kontrolle. Eine wirklich großartige Slideshow, hier gefunden, visualisiert und erklärt diese Entwicklung aus Markensicht sehr schön in 30 Bildern.

Ja, Marken brauchen Freunde. Sie versuchen sich diese zu suchen. Mal erfolgreich, mal nicht. Aber im Großen und Ganzen beginnen schon bald die Phasen des sozialen Kontextes und des Social Commerce, in der Marken ihren Besuchern anmeldefrei spezifische Inhalte anbieten werden um nicht vollständig von der Kundenvernetzung und Identitätsteilung vom Markt verdrängt zu werden. Die ersten Gehversuche seitens der Brands sind getan. Kann man sagen, was man will: Das soziale Web hat eine gewaltige und spannende Entwicklung für beide Seiten der Ladentheke angestoßen.

Zum Beitrag
(5 Bewertung(en), Schnitt: 4,80 von 5)
Loading...

Release: Google Wave ab Ende September

google-wave-01Die Reaktionen auf Googles Ankündigung im Mai waren gewaltig: Google Wave – ein unglaublich ambitionierter Email-IM-Hybrid.

Letzte Woche wurde der Service rund 6000 Entwicklern geöffnet. Weitere 20000 Einladungen, plant Google nachträglich noch im nächsten Monat zu verschicken.

Wann kommt Google Wave? Bisher wurden noch keine genaueren Angaben hierzu, seitens des Konzerns, an die Öffentlichkeit getragen. Im Moment sieht es so aus, dass ein erstes Release für 100000 Nutzer ab 30. September zur Verfügung stehen wird, so das US-Branchenblog TechCrunch.

Erwartet wird in dieser Phase bereits eine breite Palette an Wave-Widgets (die Entwicklerversion sieht offenbar noch ziemlich abgespeckt aus), die man jedoch ohne Entwickler-Sandbox-Account nicht ausprobieren kann. Einige spannende Widgets sind hier aufgelistet.

Google Wave ist ein neuartiges Misch-Tool für die Kommunkiation und Zusammenarbeit im Netz.

Zum Beitrag
(3 Bewertung(en), Schnitt: 5,00 von 5)
Loading...

Windows 7-Vorverkauf nimmt auf Amazon groteske Züge an, über 100 Kundenmeinungen gelöscht

amazonPünktlich um neun Uhr heute morgen, brach zur Vorbestellaktion von Windows 7 auf Amazon, ein bemerkenswerter Ansturm los, der nur fünf Minuten später in einer kleinen Kundenmeinungs-Katastrophe endete, in deren späteren Verlauf bis zu 100 negative Kundenmeinungen einfach entfernt bzw. gelöscht wurden. In einer Sonderaktion konnte man heute (für den Bruchteil einer Sekunde) das neue Windows-Betriebssystem Windows 7, welches offizielle ab Oktober erhältlich ist, für knapp 50 Euro, statt der geplanten 120 Euro kaufen.

Das Ergebnis für fast alle Neubesucher und Bestandskunden, welche das Betriebssystem in der Version Home Premium erwerben wollten, ist ernüchternd. In der Regel konnte das Produkt in den Warenkorb gelegt werden. Wollte man dann den Bestellprozess starten, gab es für die meisten nur noch die Meldung „Http/1.1 Service Unavailable„. Nach 5-10 Minuten wiederholter Anzeige der Fehlermeldung war das Produkt letztlich ausverkauft.

Logische Konsequenz – die gewillten Käufer bringen ihre Enttäuschung und Frust über das Angebot über verschiedene Shop-Funktionen, welche Amazon zur Verfügung stellt, auf der Webseite zum Ausdruck. Diese waren jedoch nicht lange zu sehen…

amazon1

Gab es Um 9.35 Uhr noch 134 Kritiken (ein Stern), waren es eine halbe Stunde später nur noch 85 negative Kritiken. Irgendwann waren es nur noch 42. Mittlerweile ist es lediglich eine, die verblieben ist und 4 Sterne hat (Stand: 13.20 Uhr).

amazon2

Der Ansturm war abzusehen, Komplikationen ebenfalls und auch mit massiver Kritik seitens frustrierter Kunden war zu rechnen. Aber das Amazon Kundenmeinungen löscht und teilweise gar nicht erst veröffentlicht, ist schon ziemlich bemerkenswert. Amazon hat sich bereits dafür entschuldigt. Die Kundenmeinungen sind weiterhin verschollen.

Hat ein Onlineshop oder ein Versandhaus das Recht auch massive Kritik zu löschen? Teilweise ja, teilweise nein. In diesem Fall war es jedenfalls sehr ungünstig. Irgendwann kippt der Frust nämlich, wenn man Kritiken an Systemmängeln löscht. Dann ziehen sich nämlich viele daran hoch, dass gelöscht wird. Ein sonderlich gutes Bild liefert man als Shop natürlich nicht ab.

Dass Amazon mit diesem Protest nicht gerechnet hat, verwundert mich enorm. Dennoch scheint der Versand-Riese Fehler noch vor einer „offiziellen“ Entschuldigung einzugestehen. Nach mehreren Berichten, die das Löschen anprangerten, stellte man eben jenes auch ein. Wirklich seltsam.

Enttäuscht bin ich einerseits, dass Amazon keine Angaben über die vorhandenen Stückzahlen veräußert, andererseits ärgere ich mich über Microsoft, die wesentlich mehr zur Verfügung hätten stellen können.

Und was das Löschen angeht:
Amazon hat gezeigt, wie sensibel auf dieses Thema reagiert wird. Das ist vielleicht auch den Ereignissen der letzten Monate geschuldet, dass die Alarmglocken schrillen. Dem Umsatz wird es nicht schaden. Dem Image schon.

Zum Beitrag
(12 Bewertung(en), Schnitt: 4,58 von 5)
Loading...

Studie zu Zahlungssystemen und Bedürfnissen aus Sicht von Onlinehändlern

Beauftragt von PayPal, Online-Bezahlsystem und Tochter des Auktionshauses eBay, hat EuPD Research eine E-Commerce-Studie durchgeführt und 500 deutsche Onlinehändler befragt, welche Zahlungssysteme bei Händlern am beliebtesten sind.

Nicht nur für Online-Kunden ist Sicherheit das Hauptkriterium für ein zu wählendes Bezahlsystem. Fast zwei Drittel der Händler sehen das ganz ähnlich, wie die IWB gestern schrieb.

Am beliebtesten sind die Vorauskasse per Überweisung (73,9 Prozent), PayPal (46,4 Prozent) und die Kreditkarte (45 Prozent).

Für Letzteres (Kreditkarte) gibt es für Shopbetreiber, die auf Magento bauen, das Wirecard-Plugin (Magento-Modul), das mittlerweile auch auf dem Liveshopping-Anbieter Preisbock zum Einsatz kommt und zuverlässig funktioniert. Dieses Modul minimiert Risiken für Shopbetreiber:

Das Plugin überprüft bei Wirecard ob die eingegebenen Karteninformationen überhaupt zu einer existierenden Kreditkarte passen. Der Kaufbetrag wird dann im Bestellvorgang auf der Kreditkarte reserviert und erst bei Kaufabschluss gebucht. Optional erhält der Shopbetreiber mittels des separat zuschaltbaren bewährten CEG-Bonitäts-Systems ein Höchstmaß an Sicherheit. Der Kunde wird über die Dienste des CEG analysiert und erhält einen „Score“-Wert. Dieser Wert entscheidet dann ob ein Vertragsabschluss empfehlenswert ist oder nicht. Wird eine Kreditkarte abgewiesen, so werden dem Kunden im Optimalfall Zahlungsalternativen angezeigt. Das bietet auch für Kunden Sicherheit.

Am sichersten empfinden Händler übrigens die Bezahlung per Vorauskasse (Überweisung) mit 75,7 Prozent. Dahinter folgt die Bezahlung per Nachnahme mit 72,3 Prozent und PayPal mit 70,6 Prozent. Laut IWB „schätzen die Händler die Sicherheitslage im E-Commerce positiv ein.“

Was ebenso wichtig für Händler ist:

  1. Ein niedriger Zahlungsausfall (50,7 Prozent).
  2. Schnelligkeit bei der Zahlungsabwicklung (45,7 Prozent).
  3. Zu Punkt 1: Aus diesem Grund ist die Vorauskasse für 60,6 Prozent der Onlinehändler so beliebt (Platz 2: Nachnahme (58,5 Prozent), Platz 3: PayPal (51 Prozent)).

Zum Beitrag
(2 Bewertung(en), Schnitt: 5,00 von 5)
Loading...

InsideTwitter: 10 nützliche Statistiken zu Twitter

Sysomos, ein kanadischer Anbieter für Social Media-Analyse, hat einen umfassenden Bericht zur Twitter-Nutzung veröffentlicht (Insidetwitter) veröffentlicht. In diesem Bericht tauchen sehr interessante Beobachtungen und Statistiken auf. Die bemerkenswertesten hat ogilvyPR zusammengefasst:

  1. 21 Prozent der Twitter-Accounts sind offensichtliche Karteileichen, die nie einen Ton von sich gegeben haben. Es ist anzunehmen, dass viele dieser Accounts lediglich dazu dienen, einen Nutzernamen zu blockieren bzw. zu reservieren.
  2. Knapp 94 Prozent aller Twitter-Accounts weltweit haben weniger als 100 Follower.
  3. Die Monate März und April 2009 haben Twitter extrem populär gemacht. So hat in diesen Monaten der Wettlauf zwischen Ashton Kutcher und CNN stattgefunden, wer als Erster eine Million Follower für sich beanspruchen kann. Unzählige Prominente sind ebenfalls in den Microblogging-Dienst eingetreten. Auch Business-News, Übernahmegerüchte und einige politische und dramatische Ereignisse haben den Dienst gepusht.
  4. Die magische Follower-Grenze liegt bei 150. Aus dem Bericht geht hervor, dass Twitter-Nutzer dazu tendieren, ihren Followern erst dann zu folgen, wenn diese selbst mehr als 150 Follower besitzen. (Mich würde persönlich übrigens interessieren inwiefern sich ein Ungleichgewicht auf die Entscheidung jemandem zu folgen auswirkt, sprich: Wenn jemand knapp 10000 anderen Accounts folgt, aber selbst lediglich 400 Follower hat.)
  5. tweet1

  6. 5 Prozent der User-Accounts generieren 75 Prozent aller Aktivitäten. 10 Prozent der User-Accounts bereits 86 Prozent, d.h. eine kleine Minderheit kreiert den Löwenanteil der Aktivitäten auf Twitter, was wahrlich keine Überraschung ist (eher ein Phänomen des Mitmach-Webs).
  7. tweet3

  8. Knapp 50 Prozent aller Twitter-Nutzer sind kaum aktiv, d.h. laut Bericht, dass sie in einer Woche durchschnittlichen einen einzigen Tweet posten. Wenn man die 21 Prozent der Karteileichen aus Punkt 1 da herauslöst, dann bleiben noch ganze 30 Prozent, die einen Account haben, getwittert haben, jetzt aber inaktiv zu sein scheinen.
  9. Dienstag ist der populärste und aktivste Twitter-Tag, an dem die meisten Tweets und Retweets getätigt werden, dicht gefolgt von Mittwoch und Freitag.
  10. Der Schlüssel für das Wachstum und den Nutzwert hat Twitter den APIs zu verdanken. Mehr als 55 Prozent der Twitter-User nutzen andere Dienste als den direkten über twitter.com.
  11. Englisch dominiert Twitter. Die Top 4 der Twitter-Nationen sind englischsprachig. 62 Prozent der Twitter-Nutzer sind US-Bürger, 8 Prozent aus UK, aus Kanada 5,7 Prozent und aus Australien 2,8 Prozent. Größtes nicht-englischsprachiges Land ist Brasilien (2 Prozent). Twitter ist mit 140 Zeichen extrem englischfreundlich. Russische Wörter sind schwierig in 140 Zeichen zu bekommen.
  12. 15 Prozent der Nutzer, die mehr als 2000 anderen Nutzern folgen, kommen aus der Sparte Marketing für Social Media. Welche Überraschung. Die meisten dieser Nutzer posten täglich mehrere Tweets und nutzen Twitter eher für direkte Kommunikation.
  13. tweet2

  14. Wen es interessiert: Die größten Twitter-Populationen haben die Städte New York, Los Angeles, Toronto, San Fransisco und Boston. Los Angeles wächst am schnellsten.
Zum Beitrag
(11 Bewertung(en), Schnitt: 4,64 von 5)
Loading...

Vodafone: Die Scheinheiligkeit der „Generation Überfordert“

Was es bedeutet, präventiv Paranoia zu betreiben, kann man derzeit an Vodafone beobachten: Der Versuch einer Neufindung/Neudefinition.

Es wirkt wie eine Midlife-Crisis, diese 200 Millionen teure Web-2.0-Kampagne. Und irgendwie ist diese Midlife-Crisis für jeden spürbar. Ich bin äußerst irritiert und teilweise auch sehr unsicher, wie ich mit diesem gewaltigen Aufbäumen der „Generation Überfordert“ umzugehen habe. Es liegt zurzeit sehr nahe, mich dem Spott, der sich in den letzten Tagen über diese Kampagne ausgekippt hat, anzuschließen.

Gehöre ich zur „Generation Upload“?

Mein Unmut fängt bereits bei dieser Bezeichnung an. Darin spiegelt sich der Versuch wieder, etwas Großes und Gewaltiges auf den Punkt zu bringen, kompakt, so wie es der Marketing-Stratege gerne sieht. Ich bin Content-Lieferant. Die Frage ist jetzt, ob diese Kampagne darauf abzielt, mir als Lieferant die Hand zu geben.

Wenn das so sein soll, dann hat es nicht funktioniert. Dass diese Kampagne an die „Generation Upload“ gerichtet sein soll, kann ich wirklich kaum glauben. Wieso läuft sie im Fernsehen? Und wieso taucht Sascha Lobo darin auf? Ist dem Unternehmen Vodafone oder der Werbeagentur Scholz & Friends (ausführende Agentur) nicht bekannt, dass Fancy-Lobo sehr unterschiedlich im Netz unter Bloggern diskutiert wird? Ihn an die Spitze der Blogger zu setzen („Bekanntester Blogger Deutschlands“) bedeutet den anderen Menschen, die diese Kampagne konsumieren (müssen) – denn darum dreht es sich letztendlich doch – die Blogger mit einem Typen zu präsentieren, der viel verspricht, aber einigen dieser Versprechen wenig Taten folgen lässt.

Das ist verstörend.

Des Weiteren: Vodafone ist vor der Familienministerin van der Leyen und ihrem Vorschlag zum Aufbau einer „Struktur“ gegen Kinderpornographie im Netz auf die Knie gefallen. Unter Bloggern keimt so langsam wieder das Interesse auf, sich aktiv gegen Dinge zu stellen, die zwei Seiten haben. Insbesondere das sensible Thema der Netzsperre hat sich viele Feinde gemacht. In der Generation Upload. So ist es nicht verwunderlich, dass vor allem Blogger (der sprechende Teil eurer Generation Upload, liebes Vodafone) dieser Kampagne extrem negativ begegnen. Diese Kampagne richtet sich doch an diese, oder?

bbb

Ich finde, dass diese Kampagne schlecht zu verstehen ist. Ich weiß nicht, an wen sie sich wirklich richten soll. Und ich glaube, dass trotz guter Ideen, die Motivation falsch war, die Umsetzung auf einer falschen Basis steht und ob es sich hierbei nicht um Scheinheiligkeit handelt. Oder schlichtweg: das Unvermögen seine Zielgruppe zu verstehen bzw. ihr gar nicht wirklich zuzuhören. Das hat man bereits auf der Pressekonferenz mitbekommen.

Im Prinzip hat man sich allen neuen Kommunikationskanälen angenommen (Twitter, Facebook, studiVZ, Myspace, etc.). Eine Überpräsenz, ohne wirklich zu verstehen, dass die meisten solche Kanäle für Werbung kaum geeignet sind, weil sie von den Nutzern dafür kaum genutzt werden (wollen). Soll ich mich mit Vodafone auf Facebook anfreunden? Markenidentifizierung? Oder ist man da, um zuzuhören? Das ganze mutet seltsam an und ich kann Mark Pohlmann nur zustimmen, wenn er schreibt:

» Während im Prinzip die digitalen Kanäle richtig integriert und eingesetzt wurden und der reibungslose Ablauf Standards setzt, wurden Fehler gemacht, die sich in einem Kernvorwurf zusammenfassen lassen: Vodafone skandiert den offenen Dialog, simuliert ihn dann aber als werbliche Fassade. «

Diese Kampagne wird funktionieren, ganz sicher. Allerdings wird sie in die Annalen, der am meisten Verspotteten eingehen, woran Vodafone selbst nicht ganz unschuldig ist. „Es ist deine Zeit“ ist ein Paket voller Verständnisfehler, die – wie Themenblog richtig feststellt – an einem verheerenden Knotenpunkt ihren Höhepunkt findet:

» Eine Kampagne zur Nachricht aufzubauschen, ohne dem Volke das zu geben, nach dem es verlangt: Produkte, die dem Gesagten Taten folgen lassen. Lieber beließ man das Medium selbst als Botschaft. Das „Ankommen im Web 2.0″ wird nicht als Aufbruch verstanden, sondern schon als Ergebnis zelebriert. «

War diese Kampagne nutzlos, waren die 200 Millionen umsonst investiert im Bezug auf die eigentlich gewünschte Zielgruppe? Nein. Dieser Schritt Vodafones zeigt, wie schwer es große Unternehmen haben werden, wenn sie sich als „Versteher“ präsentieren. Anstatt kluge Köpfe aus der „Generation Upload“ im Unternehmen zu beschäftigen, simuliert man eine Fassade, die vorgibt so etwas zu tun. Ich sehe dahinter nichts, was fresh ist. Ich sehe eine taube und anscheinend auch stumme Marketingabteilung. Hat man auf die Kritik reagiert? Kaum. Der übliche Toleranzanschein wird kommuniziert, man freue sich über das viele Feedback.

Ja, liebes Vodafone, es ist tatsächlich unsere Zeit. Blanke Ironie, dass ihr euren Slogan jetzt so schmerzlich zu spüren bekommt, von denen, denen ihr euch vor der Presse als Partner angeboten habt.

Zum Beitrag
(13 Bewertung(en), Schnitt: 3,92 von 5)
Loading...