AvocaDO or DOn’t? Das ist hier die Frage [Netzfund]

crowdfarming esg d2c
Crowdfarming: D2C meets ESG

Gesund, lecker, kultig. Drei Attribute, die mir zu meinem Lieblingsfood einfallen: der Avocado. Denke ich an meinen AVOConsume fällt mir aber auch das ein: Geht gar nicht.

So gern und so oft die Beere – ja, die Avocado ist eine Beere – im Einkaufswagen landet und bei uns auf den Tisch kommt, so schlecht fühl ich mich auch. Insbesondere als jemand, dem Nachhaltigkeit aber sowas von am Herzen liegt. Einerseits erziehe ich meine Töchter zu nachhaltigem Konsum, andererseits betreiben wir mit unserem Avocadokonsum unser eigenes Home-Greenwashing. Bitter.

Aber sie sind doch so gesund. Und die Mädels liebens auch. Und: Wenigstens kein Fleisch – oder immerhin wenig, sag ich mir und rede mir unsere Ökobilanz »schön«. Nicht.

Ohne schlechtes Gewissen Avocados schlemmen. Das wär’s. Doch, wie? Crowdfarming könnte mir dabei helfen. Und nicht nur mir. Was hinter dem Konzept steckt, wer davon profitiert und wie nachhaltig es wirklich ist, heute im AVOCArtikel – einem ganz persönlichen Netzfund der Woche.

AvocaDO mit Crowdfarming

»Schwarm-Landwirtschaft«. Klingt nicht so fancy, ist aber, was sich rein wörtlich hinter Crowdfarming verbirgt. Das Konzept baut auf drei Säulen auf: direkt, nachhaltig, transparent. Ob bei Plattformen wie »CrowdFarming« selbst oder bei vergleichbaren Crowdfarming-Projekten wie beispielsweise »Crowd Container«.

Drei Säulen und drei verdammt gute Gründe, auf Avocadokonsum über Crowdfarming zu setzen.

Direkt

Die Crowd, also wir Verbrauchenden bestellen Avocados, Mangos und Co direkt bei den Landwirten. Bio versteht sich.

Ob in der Kiste, über eine Baumpatenschaft oder im Monatsabo: Die Landwirte in Spanien bauen nur so viel an, wie auch bestellt wurde. Zwischenhändler Fehlanzeige. Das gibt ihnen mehr Planbarkeit, Sicherheit, eine faire Bezahlung statt Dumpinglöhne, gerechte Arbeitsbedingungen und die verdiente Wertschätzung.

Nachhaltig

Produktion auf Nachfrage statt auf Masse. So sorgt Crowdfarming auch dafür, dass Überproduktion und Lebensmittelverschwendung proaktiv vermieden (oder immerhin reduziert) werden.

Die Landwirte verschwenden zudem keine »hässlichen Früchte«, die es nie in die Supermarktauswahl schaffen würden. Es geht nicht um die Optik, sondern um die Qualität.

Da die saisonalen Obst- und Gemüsesorten direkt via Paketdienst zur Crowd geschickt statt via Flieger oder Schiff erst zu Zwischenlagern und dann in die Supermärkte geliefert werden, sinken mit einem deutlich kürzeren Transportweg auch die CO2-Emissionen erheblich.

Transparent

Die Crowd wählt selbst, weiß daher ganz genau, wo ihre Lebensmittel herkommen, wie sie angebaut werden und können die Farmen auf Anfrage sogar besuchen.

Zu jeder Zeit sind alle Information zu ihren Landwirten, ihrem Patenbaum, der Region, den Bedingungen und den Lebensmitteln selbst online einsehbar. Jeder entscheidet bei der Auswahl seines Pakets, Baums oder der Farm selbst, welche Siegel und Zertifizierungen ihnen wichtig sind.

Auf CrowdFarming sind das beispielsweise: Bio, Umweltschutz, Junglandwirt oder Familienbetrieb. Die Verbrauchenden bezahlen kostendeckende Preise und werden im Gegenzug mit unbehandelten und minimal verarbeiteten Produkten versorgt.

AvocaDOption mit CrowdFarming

Ich bin überzeugt. Suche mir parallel zum Schreiben dieses Artikels einen Landwirt, die Farm und meinen Adoptivbaum aus. Meine Ernte (2,5kg Avocados in mindestens zwei und maximal vier Kisten) werde ich mir mit Freunden teilen. Denn 15 Avocados, die alle zur selben zeit reif werden, das schaffen selbst wir nicht. Lebensmittelverschwendung und so.

Im Reiter: Geschichte erfahre ich ne ganze Menge (und noch mehr) über den Avocadobauern meiner Wahl Diego Collado. Seine Farm: Finca La Laja in Gaucín, im Tal Valle de Genal. Sein Team. Technische Daten wie auch private Einblicke.

Krass. Das macht was mit mir. Strategie geht auf. Je mehr ich über Diego, seine Familie, seine Visionen erfahre, umso stärker wird mein ohnehin starker Drang, Teil dieser guten Sache zu sein. Nicht mehr nur für meine Avocado-Ökobilanz, nicht mehr nur für die Umwelt, sondern vor allem für Menschen wie Diego.

AvocaDO Business ist D2C-Business

Das macht auch was mit mir als Marketerin 😉 Als Digital Business Analyst. Ne ganze Weile beschäftigen wir uns bei Handelskraft mit dem Thema D2C, dem Trend: Direct to Consumer.

Und wie froh bin ich, dass ich nun noch ein schmissiges Beispiel mehr für einen Digital Business Trend habe, der das Potenzial hat, einen Impact zu machen. Nicht nur für Unternehmen und Verbrauchende, sondern für nichts geringeres als die Welt. Mega.

Wem dieser Erfahrungsbericht oder aber die drei Säulen und damit die drei guten Gründe für einen neue Form des Avocado [s e t z e   b e l i e b i g e   F r u c h t   –   o d e r   G e m ü s e s o r t e   e i n] Konsums reichen, hier noch drei gute Gründe, auf konventionellen Konsum über den Supermarkt zu verzichten:

AvocaDOn’ts

Das Wasser

Der Anbau von Avocados verbraucht super viel, zu viel Wasser. Pro Kilogramm Frucht (eine Avocado wiegt durchschnittlich 250g) gehen 1000! Liter kostbares Wasser drauf . Das an sich ist schon superkritisch.

Viel schlimmer ist jedoch die Tatsache, dass Avocados eben vor allem in Regionen – wie beispielsweise in Südamerika – angebaut werden, die ohnehin schon zu wenig Wasser haben.

Heißt, der Anbau meiner Lieblingsbeere sorgt für noch weniger Wasser für andere Pflanzen UND: Menschen.

Kleine Landwirtschaftsbetriebe fahren so mitunter nicht genug Ernte ein. Große Agrarkonzerne übernehmen den Anbau. Als wäre das noch nicht kritisch genug, sind da auch noch die Pflanzenschutzmittel, die zur Aufzucht der Bäume eingesetzt werden und das gesunkene Grundwasser auch noch verunreinigen.

Die Wälder

Für diesen umwelt- und menschenschädlichen Avocadoanbau im großen Stil – ohne Stil – werden zudem in manchen Ländern natürliche Wälder gerodet. Auch illegal.

Dank steigender Avocadonachfrage (ich tue mein Übriges dazu) werden allein in Mexiko pro Jahr ca. 1500-4000 Hektar Wald für Anbaufläche zerstört. Holy Guacamole. Das auch noch.

Der Transport

Wie gesagt, Avocados kommen hauptsächlich von super weit her. Sie werden aus Südamerika oder Indonesien eingeflogen oder verschifft. Um den verwöhnten Verbrauchenden (mich eingeschlossen) dann im Supermarkt auch gleich so reife Avocados wie möglich zu kredenzen, werden Avocados nicht selten in klimatisierten Hallen nachgereift. Riesen zusätzlicher Energie aufwand. Riesen CO2-Fußabdruck. Als wäre der des Transportwegs nicht schon groß genug.

AvocaDO also. Aber bitte mit D2C Unternehmen wie CrowdFarming.

DO D2C, DO Twin Transformation, DO Trendbuch Download

Mehr zu D2C, nachhaltigem Konsum und wie ihr als Unternehmen doppelt nachhaltig wirtschaftet, erfahrt ihr im Trendbuch Handelskraft 2023 »Digitaler Horizont«.

  • Was ist D2C?
  • Warum lohnt sich das? Und wie machen es andere Unternehmen?
  • Wie geht nachhaltiges Wirtschaften?
  • Und warum ist das ist mehr als grüne Nachhaltigkeit?

Alle Infos, aktuelle Zahlen und Fakten, wertvolle Beispiele und konkrete Tipps liefert euch das Trendbuch. Füllt jetzt das Formular aus und erhaltet euer Exemplar kostenfrei in euer Postfach.

(11 Bewertung(en), Schnitt: 4,64 von 5)
Loading...