»Digitalisierung fordert Kooperation in höchstem Maß« – HK20STR Speaker Tom Oelsner [Interview]

Digitalisierung und Kooperation HK20STR Speaker Tom Oelsner Interview
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Start-up-Kultur in Traditionsunternehmen? Gibt’s. Und: ist erfolgreich. Dass beide Welten sich nicht ausschließen, voneinander lernen und schließlich profitieren können, zeigen immer mehr Corporate Start-ups. So auch die Heidelberg Digital Unit – ein Innovationsteam, das seit 2018 die E-Commerce Präsenz, -Aktivitäten sowie das digitale Marketing der Heidelberger Druckmaschinen AG kontinuierlich und zukunftsfähig ausbaut und dabei nicht nur die Kernkompetenzen des Traditionsunternehmens vom Analogen ins Digitale überträgt, sondern auch die Weichen für neue Geschäftsmodelle stellt.

COO der Heidelberg Digital Unit Tom Oeslner wird auf der Handelskraft Konferenz am 19. März in seiner Keynote »Zukunft durch Digitalisierung« die Reise der HDM auf dem Weg zum digitalen Unternehmen beschreiben und darüber berichten, welche Herausforderungen und Chancen diese bietet. Im Handelskraft Interview gewährt uns Tom heute erste Einblicke dazu.

Digitalisierung eines Traditionsunternehmens – Tom Oelsner im Interview

Tom Oelsner ist Digitalisierungsexperte und war viele Jahre Entwicklungsvorstand der Heidelberger Druckmaschinen AG. Er hat die globale Vernetzung von Maschinen über das Internet vorangetrieben.

Seit 2018 ist er Gründungsmitglied der Heidelberg Digital Unit und leitet in diesem Corporate Start-Up die Bereiche Digital Innovation & Data Science.

Digitalisierung und Print: Neue Geschäftsmodelle 

Tom, Print ist tot. Was sagst du als COO der Heidelberg Digital Unit zu solch einem Statement?

Totgesagte leben länger! Es ist richtig: Die öffentliche Wahrnehmung sieht Print auf dem Rückzug. Das allgegenwärtige Internet löst beispielsweise die gedruckte Zeitung als Medium der Informationsvermittlung ab. In diesem Geschäftsfeld ist Heidelberger Druck allerdings gar nicht unterwegs. Wir stellen Lösungen für den industriellen Akzidenzdruck (Werbesachen etc.), Verpackungen und Etikettendruck bereit. Hier gilt: Es gab noch nie mehr bedrucktes Papier wie heute. Das weltweite, jährlich konsumierte Papiervolumen beträgt heute 250% des Jahres 1970. Mehr dazu in meinem Vortrag.

Vor welchen Herausforderungen steht die Heidelberger Druckmaschinen AG im Zuge des massiven Wandels der Printmedien und der Druckereien als Hauptkunden?

Obwohl durch Heidelberg-Maschinen noch nie soviel gedruckt wurde wie heute, wandelt sich die Kundenbasis und die eingesetzten Technologien massiv. Digitalisierung hat diese Branche seit den letzten 80er Jahren erfasst und führt zur Industrialisierung und Konsolidierung unserer Kunden. Hierbei gilt es, Digitalisierung als Chance und nicht als Risiko zu verstehen. Nur wer seinen Kunden hier Lösungen anbieten kann, wird zum Gewinner des Wandels.

Digitalisierung fordert und fördert Kooperation

Innovation – kaum ein anderes Wort prägt die Wahrnehmung und Kultur im digitalen Wettbewerb so sehr. Wer innovativ ist, ist erfolgreich. In diesem Zusammenhang dauert es nicht lange, bis das Wort Start-up aufploppt. Und das Digital Business ist geprägt von einer enorm vielfältigen, erfolgreichen und stetig wachsenden Start-up-Kultur. Woran liegt es, deiner Meinung nach, dass Start-ups solch eine tragende Rolle für den digitalen Wandel spielen?

Die digitale Innovationswelle hat ein enormes Disruptionspotenzial. Gleichzeitig sind lange geltende Gesetze der Marktdominanz der großen Unternehmen durch neue Spielregeln plötzlich entwertet. Die Geschwindigkeit dieses Wandels erfordert eine neue unternehmerische Kultur und diese ist mit Lean Start-Ups erreichbar.

Kleine agile Teams mit unterschiedlichen Skills finden sich zusammen und machen »ihr Ding«. Eine Atmosphäre der Wertschätzung und der unternehmerischen Verantwortung für die Mission des Start-ups setzt Kräfte frei, die solche Teams um Faktoren produktiver machen als andere Organisationsformen. Gleichzeitig darf man nicht vergessen: Diese »schnellen Brüter« müssen aus Fehlern schnell lernen, um zu überleben – dennoch scheitern acht von zehn innovativen Ideen.

Eine weitere Tendenz in diesem Zusammenhang lautet: Kooperation von Traditionsunternehmen mit Start-ups. Wo siehst du hier Chancen und Herausforderungen für/gegen die Weiterentwicklung beider »Gruppen« im digitalen Wettbewerb?

Wie gerade beschrieben, sehe ich Traditionsunternehmen und Start-ups nicht als Alternativen. Die Heidelberg Digital Unit ist der beste Beweis dafür, dass Start-up-Kultur im Traditionsunternehmen als sogenanntes Corporate Start-up die Vorteile beider Welten vereinen kann.

Sprechen wir von Kooperation, so können wir feststellen, dass Digitalisierung die Kooperation in höchstem Maß erfordert und auch besonders einfach möglich macht. Kein Unternehmen der Welt kann die heutigen komplexen, vernetzten Anforderungen der Kunden allein abbilden. Digitale Ecosysteme erzeugen Mehrwert durch die Vernetzung starker Player. Daher arbeitet die Heidelberg Digital Unit mit vielen Start-ups und Forschungseinrichtungen zusammen.

Du bist das erste Mal auf der Handelskraft Konferenz. Was erwartest du von diesem Tag und was können die Teilnehmer deiner Keynote erwarten?

Die Heidelberg Digital Unit arbeitet seit über einem Jahr intensiv mit dotSource zusammen. Macher treffen Macher – das ist mir besonders wichtig. Nur der Austausch aus der Praxis bringt uns gemeinsam weiter. So wird es mich besonders interessieren, von Dingen zu erfahren, die gut funktionieren, aber auch aus Fehlern und Misserfolgen zu lernen. Ich freue mich auf den Austausch mit vielen weiteren Anwendungsunternehmen, die ihre digitale Transformation gestalten.

Digitalisierung mit Digitaler Intelligenz

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