Intels Smarte Brille – wird das Smartphone bald abgelöst? [5 Lesetipps]

Intel Vaunt Smartphone Ablöse
Quelle: The Verge

Das Smartphone hat sich im letzten Jahrzehnt zu dem Alltagsbegleiter schlechthin entwickelt. Das Wachstum der Rechenleistung und des Speicherplatzes, gepaart mit einem meist zuverlässigen Internetzugang, haben ein App- und Services-Ökosystem gedeihen lassen, das bisher noch seinesgleichen sucht.

Doch trotz ständiger Verbesserungen ist ein Großteil der jüngsten Innovationen im Smartphone-Umfeld eher inkrementell als revolutionär. Muss das Smartphone bald einem anderen Universalbegleiter weichen?

Die großen Hoffnungen wurden dahingehend ja schon öfter auf Wearables gelegt. Doch bisher haben sich Smartwatches eher als verlängerter Arm zum Smartphone durchgesetzt. Das Wechseln zu einem winzigen Bildschirm am Handgelenk ist schließlich kein einfacher Schritt, zumal die Usability hier noch zu wünschen übrig lässt.

Sind Intels Vaunt Glasses der erster Schritt Richtung AR-Revolution?

Vielleicht ist die Smartwatch eben doch nicht der Gerätersatz fürs Smartphone, aber es gibt durchaus andere Technologien, die es wert sind, näher betrachtet zu werden. Zum Beispiel die jüngsten Fortschritte in der immersiven Bildschirmtechnologie.

Während sowohl Google Glass als auch Snapchats Spectacles eher als Flop einzuordnen sind, hat Intel nun mit Vaunt eine smarte Brille in der Mache, die das Image der Datenbrillen revolutionieren könnte.

Eines der Attribute, welches die Vaunt von anderen smarten Brillen abhebt, ist die Tatsache, dass man sie tatsächlich auch tragen kann (ohne sofort als Obernerd enttarnt zu werden). Damit sind die wichtigsten Attribute der Brille tatsächlich jene, die weggelassen wurden: Es gibt keine Kamera, mit der man Leuten Angst macht, keinen Knopf zum Drücken, keinen Gestenbereich zum Streichen, keinen leuchtenden LCD-Bildschirm, keinen Lautsprecher und kein Mikrofon. Somit sieht die Brille von außen tatsächlich wie eine normale Brille aus.

Intels Vaunt-Brille überträgt Informationen stattdessen mithilfe eines Lasers direkt auf das Auge des Trägers. Was sich zuerst etwas befremdlich anhört, soll für das Auge jedoch unbedenklich sein. Das US-Portal »The Verge« hat die Brille bereits getestet und zeigt sich begeistert.

Momentan stellt die Brille allerdings, ähnlich wie bei Smartwatches, nur eine Verlängerung des Smartphones dar. Es können zum Beispiel Wegbeschreibungen oder auch eingehende Nachrichten angezeigt werden. In Zukunft könnte die Brille aber auch kontextbezogen reagieren, etwa um Restaurant-Bewertungen anzuzeigen, wenn man ein Lokal bewusst anvisiert. Viel Mehr Einsatzmöglichkeiten gibt Intel derzeit noch nicht vor.

Daher liegt es wohl an den App-Entwicklern, sinnvolle Einsatzgebiete für die Brille zu finden. Laut Intel soll noch 2018 ein Entwicklerprogramm starten, um Entwicklern die Möglichkeit zu bieten, eigene Use-Cases zu schaffen.

Wearables + Hearables = Dreamteam?

Und obwohl sie noch kein Mikrofon haben, deutete Intel an, dass zukünftige Modelle eines haben könnten, um mit Sprachassistenten wie Alexa zu arbeiten. So könnte Alexa einem beispielswiese Rezepte vor den Augen abspielen, während man in der Küche steht.

Offensichtlich gibt es eine Million verschiedene Möglichkeiten, welche Richtung Intel mit seinen Smart Glasses einschlagen wird.

Aber besteht tatsächlich das Potenzial das Smartphone als Wegbegleiter abzulösen? Noch bin ich etwas skeptisch, da man bisher ja nur Snaps Speactacles und Google Glass als Vergleichsobjekte heranziehen kann, die beide kläglich gescheitert sind. Dennoch passen Brillen an sich eher zu allgemeineren Anwendungsfällen und Szenarien, erfordern jedoch auch eine andere Art und Weise der Nutzung.

Vielleicht wird Intels Vaunt einer dieser einflussreicher Vorreiter, der am Ende den Weg für genau diese Art von Produkten ebnet. Dazu bedarf es jedoch einer starken Entwicklergemeinde.

Unsere 5 Lesetipps der Woche:

Intel made smart glasses that look normal [The Verge]

Intel bringt 2018 eine AR-Brille auf den Markt [Wired]

Sprachassistenten sollen 6 Mal mehr Umsatz im E-Commerce bringen [t3n]

Apple startet Verkauf seines HomePod-Lautsprechers [Horizont]

The future is flying cars, rockets and diabetes-detecting Apple Watches [TechCrunch]

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