Server-side Tracking: Weil Nutzerdaten euer Ein- und Alles sind

Zwei Frauen umarmen sich, was sinnbildlich dafür steht, dass mit Server-Side-Tracking Nutzerdaten eng bei sich haben und von ihnen profitieren können.
Mit Server-Side Tracking macht ihr eure Nutzerdaten zu eurem treuesten Begleiter. | Quelle: dotSource

Wissen, wie Nutzer euch gefunden haben. Wissen, was Kunden interessiert. Wissen, warum User euch wieder verlassen.

Erkenntnisse, die euch im Digital Business voranbringen – und die vor allem eines erfordern: hochwertige Nutzerdaten.

Diese zu sammeln wird jedoch immer schwieriger: Das Ende der Third-Party-Cookies, die zunehmende Verbreitung von Adblockern und immer strengere Tracking Preventions in Browsern erschweren die Datenerfassung erheblich. Wenn ihr dabei ausschließlich auf clientseitiges Tracking vertraut, verliert ihr wichtige Informationen und mögliche Verkaufschancen.

Server-side Tracking ist daher eine vielversprechende Alternative. Aber was genau steckt dahinter, wie funktioniert es, und warum gilt es als die Zukunft des Trackings?

In diesem Artikel erfahrt ihr, wie Server-side Tracking die Herausforderungen von Cookie-Restriktionen und Tracking Preventions überwindet und euch ermöglicht, eure Maßnahmen wieder präzise und datengestützt zu gestalten.

Was ist Client-side Tracking?

Wer Server-side Tracking verstehen möchte, sollte sich zunächst mit der Funktionsweise von Client-side Tracking vertraut machen.

Beim Client-side Tracking werden Tracking-Pixel im Browser der Nutzenden (dem Client) ausgeführt. Diese Pixel sammeln Daten über das Nutzerverhalten, wie z. B. Seitenaufrufe, Verweildauer oder Conversions. Die Daten werden anschließend an die jeweiligen Drittanbieter-Server gesendet. Zum Beispiel ein Webanalyse-Tool, wie Google Analytics oder Piwk PRO oder Werbenetzwerke wie Google Ads und Meta.

Ein zentraler Bestandteil des Client-side Trackings ist der Tag Manager. Ein Tool, in dem ihr verschiedenste Tags anlegen und verwalten könnt, die wiederum eure Tracking-Pixel steuern.

Abbildung zeigt, wie Tracking-Pixel im Browser der User ausgeführt und anschließend an die jeweiligen Drittanbieter-Server gesendet werden.
Funktionsweise von Client-side Tracking im Überblick | Quelle: dotSource

Ein praktisches Beispiel für Client-side Tracking: Ein Kunde klickt auf eine Google-Anzeige und gelangt so in den Onlineshop. Dort sieht er sich verschiedene Produkte an und kauft schließlich eines davon. Nach dem Kauf löst der über den Tag Manager verwaltete Google Ads Tags ein Conversion-Event aus. Diese Information wird dann wiederum direkt aus dem Browser an die Google Ads Server gesendet. So wird erfasst, dass der Kunde über die Anzeige auf die Webseite gekommen ist und einen Kauf abgeschlossen hat.


Client-side Tracking ist flexibel einsetzbar und leicht zu implementieren. Gleichzeitig führt die clientseitige Verarbeitung im Browser aber auch zu Problemen.
Eines davon ist die Anfälligkeit für Adblocker und Tracking Preventions in modernen Browsern. Diese können verhindern, dass wichtige Daten wie Conversions erfasst und an Plattformen wie Google Ads oder Facebook gesendet werden. Eine weitere Herausforderung ist die eingeschränkte Laufzeit von Cookies. Da viele Tracking-Tags auf Cookies basieren, gehen Nutzerdaten schneller verloren, wenn Browser oder Datenschutzrichtlinien deren Lebensdauer verkürzen.


Dadurch wird es schwer, Conversions langfristig zu verfolgen, was wiederum die Genauigkeit eurer Analysen und somit die Optimierungsmöglichkeiten eurer Werbekampagnen verschlechtert.


Abhilfe schaffen kann hier Server-side Tracking.

Was ist Server-side Tracking?

Beim Server-side Tracking wird das Tracking auf einen separaten, zwischengeschalteten Server verlagert, der auf eurer eigenen Domain läuft. Dabei gibt es unterschiedliche Ansätze: von Varianten, bei denen der Client bzw. Browser gar nicht mehr involviert ist, bis hin zu hybriden Methoden, bei denen ein Teil der Datenerfassung weiterhin clientseitig erfolgt.


Eine gängige Methode ist die Kombination aus einem clientseitigen Data Tag und einem serverseitigen Tag Manager. Die Daten werden dabei zunächst im Browser erfasst und über den Data Tag – z.B. das gtag.js von Google – an den Server-Side Tag Manager gesendet. Dieser Tag Manager läuft auf dem Webserver des Betreibers, verwaltet dort die verschiedenen Trackings-Tags und steuert deren Ausführung. Im Anschluss sendet er die Daten dann an die Third-Party-Server, wie Piwik PRO, Google Ads oder Meta.

Abbildung zeigt, wie Daten im Browser erfasst, über DataTag an Server-Side Tag Manager und anschließend an Third-Party-Server gesendet werden.
Funktionsweise von Server-side Tracking | Quelle: dotSource

Noch detaillierter erklärt bekommt ihr Server-side Tracking im Expertenwebinar. Ihr erfahrt außerdem, welchen positiven Impact die Trackingmethode auf euer Performance-Marketing hat und wie ihr ein passendes Setup für eure Anforderungen entwickelt.

Welche Vor- & Nachteile hat serverseitiges Tracking?

Server-side Tracking löst viele Herausforderungen, die beim Client-Side Tracking aufkommen: Es ermöglicht euch ein umfassendes Nutzerverständnis, erfordert aber meist mehr Aufwand bei der Einrichtung und Verwaltung. Ein Blick auf die Vor- und Nachteile zeigt, wann sich der Einsatz für euch besonders lohnt.

Vorteile des Server-side Tracking

Verbesserung der Datenqualität

Moderne Browser wie Safari und Firefox schränken Client-side Tracking zunehmend ein. Tracking Preventions verkürzen die Lebensdauer von Cookies und verhindern so eine zuverlässige Wiedererkennung von Nutzenden über mehrere Sitzungen hinweg.


Ein Beispiel: Ein Besucher schaut sich heute einen Onlineshop an und kehrt drei Tage später zurück – durch die Cookie-Einschränkungen wird er jedoch als neuer Nutzer registriert, was die Datenqualität erheblich beeinflusst.


Das liegt daran, dass die Einschränkungen vor allem Cookies betreffen, die für die Nutzererkennung und Attribution von Conversions essenziell sind. Dabei unterscheidet man zwischen Third-Party-Cookies und First-Party-Cookies:

  • Third-Party-Cookies stammen von externen Anbietern wie Facebook oder Google und laufen unter deren Domains (z. B. facebook.com). Diese werden von den meisten Browsern bereits blockiert.
  • First-Party-Cookies gehören zur eigentlichen Website und werden entweder clientseitig oder serverseitig gesetzt.

Das Problem: Clientseitige First-Party-Cookies werden direkt im Browser gespeichert, wo die Tracking Preventions eingreifen. Sie verkürzen die Lebensdauer der Cookies auf nur wenige Tage oder sogar 24 Stunden, wodurch die Nachverfolgung von Nutzenden über längere Zeiträume hinweg unzuverlässig wird.


Die Lösung liegt im serverseitigen Setzen von First-Party-Cookies. Hierbei verwaltet der Server die Cookies, sodass sie von Tracking Preventions nicht betroffen sind. Das ermöglicht eine präzisere Nutzererkennung über längere Zeiträume hinweg und verbessert die Qualität eurer erhobenen Daten erheblich.

Tabelle, die den Unterschied von First- und Third-Party-Cookies aufzeigt
Unterschied First- und Third-Party-Cookies | Quelle: dotSource

Umgehung von Adblockern

Adblocker verhindern, dass Tracking-Skripte ausgeführt und clientseitige Daten an Analyse- oder Werbeplattformen gesendet werden. Da Server-side Tracking die Daten jedoch vom Server weiterleitet, können Adblocker diese Mechanismen nicht erkennen oder blockieren. So erfasst ihr auch dann wertvolle Tracking-Daten, wenn Nutzer Adblocker verwenden.

Kontrolle über Daten

Ein weiterer Vorteil von Server-side Tracking ist die volle Kontrolle über die gesammelten Daten. Alle Tracking-Daten werden zunächst auf eurem eigenen Server verarbeitet, bevor sie an Drittanbieter weitergeleitet werden. Dies ermöglicht euch, sensible Informationen wie IP-Adressen zu anonymisieren oder Daten vorab zu filtern und zu transformieren. Dadurch bleiben personenbezogene Daten besser geschützt, was besonders in Hinblick auf strenge Datenschutzregelungen wie die DSGVO wichtig ist.

Optimierung der Website-Performance

Durch die geringere Anzahl von Skripten, die im Browser des Nutzers geladen werden, kann Server-side Tracking die Ladezeit eurer Webseiten erheblich verbessern. Dies führt zu einer besseren User-Experience und wirkt sich positiv auf SEO-Rankings und die Core Web Vitals aus, was wiederum die Conversion-Rate steigern kann.

Anreicherung von Daten

Läuft das Tracking auf eurem eigenen Server, bleibt auch die Datenhoheit stets bei euch. So lassen sich gesammelte Daten transformieren, bereinigen und an interne Systeme wie Data Warehouses oder BI-Tools senden, bevor sie an Drittanbieter weitergeleitet werden.  

Außerdem seid ihr so nicht mehr auf die Datenexporte durch die Webanalyseplattform angewiesen und habt jederzeit Zugriff auf die Rohdaten. Gerade wenn ihr komplexe Datenanforderungen habt, könnt ihr dank dieser Flexibilität, eure Datenstruktur optimal gestalten und sicherstellen, dass ihr alle relevanten Informationen erfasst und in die bestehende Infrastruktur integriert. 

Nachteile des Server-side Tracking

Komplexität und technischer Aufwand

Die Implementierung von Server-side Tracking erfordert in der Regel mehr technisches Know-how und Ressourcen als herkömmliches Client-side Tracking. Ihr müsst einen eigenen Server einrichten und pflegen, was insbesondere für Unternehmen ohne eine IT-Abteilung eine Herausforderung darstellen kann. Auch die Konfiguration des Tracking-Servers sowie die kontinuierliche Wartung sind oft komplex und zeitintensiv.


Wie aufwendig die Umsetzung tatsächlich ist und welche Tracking-Lösung für euch am besten geeignet ist, hängt allerdings stark von eurer Ausgangssituation ab. Daher lohnt sich der Austausch mit einem Webanalyse-Team, um ein Tracking-Setup zu wählen, das schnell einsatzbereit ist und euch hochwertige Nutzererkenntnisse liefert.

Kosten für Hosting und Tracking-Tools

Der Betrieb eines eigenen Tracking-Servers bringt außerdem laufende Kosten mit sich. Diese entstehen durch die Nutzung von Cloud-Diensten wie Google Cloud, AWS oder Microsoft Azure, die euren Server hosten. Besonders bei Websites mit hohem Traffic können die Serverkosten schnell steigen, da je nach Bedarf mehrere Server zur Verarbeitung der Daten erforderlich sind. Dies stellt einen Unterschied zu herkömmlichen Tracking-Setups dar, bei denen zumindest für das Hosting keine laufenden Kosten anfallen.


Sobald ihr neben Google aber andere Tools für euer Tracking nutzen wollt, müsst ihr mit zusätzlichen Kosten rechnen. So wird Piwik Pro beispielsweise ab 2026 generell kostenpflichtig und auch bei Matomo fallen Gebühren für benötigte Plugins an.

Abhängigkeit von IT- und Entwickler-Ressourcen

Die Implementierung und Wartung eines Server-side Tracking-Systems erfordern in der Regel eine enge Zusammenarbeit mit einem IT-Team oder externen Entwicklerinnen und Entwicklern. Die Einrichtung eines Tracking-Servers sowie die kontinuierliche Optimierung des Systems, z. B. bei der Anpassung an neue Datenschutzgesetze oder technische Anforderungen, kann besonders für Unternehmen ohne eigene technische Abteilungen eine Herausforderung darstellen. Dies kann auch zu Verzögerungen oder höheren Kosten führen.

Fehlende Unterstützung durch Drittanbieter

Nicht alle Drittanbieter von Tracking- und Analysetools unterstützen bereits vollständig Server-side Tracking. Einige Tools, wie Hotjar, bieten derzeit nur Client-side Lösungen an. Das bedeutet, dass ihr unter diesen Umständen auf hybride Setups zurückgreifen müsst, bei denen Client- und Server-side Tracking parallel eingesetzt wird. Solche Kombinationen können eure Website-Performance weiterhin beeinträchtigen und liefern nicht alle Vorteile, die ausschließlich serverseitiges Tracking verspricht.

Rechtliche Verantwortung und Datenschutz

Auch wenn Server-side Tracking eine größere Kontrolle über die Daten ermöglicht, bleibt die rechtliche Verantwortung bei euch. Es ist nach wie vor erforderlich, die Zustimmung der Nutzenden einzuholen, bevor Daten erfasst und weiterverarbeitet werden dürfen. Trotz der technischen Möglichkeiten, die das serverseitige Tracking bietet, ist es unerlässlich, den Datenschutz ernst zu nehmen und sicherzustellen, dass die gesetzlichen Vorgaben, wie etwa die DSGVO, eingehalten werden.

Beispiel für Server-side Tracking

Stellt euch folgendes Szenario vor: Robert scrollt durch Instagram, entdeckt eine Anzeige von Adidas und klickt darauf. Er landet auf der Adidas-Website, sieht den Cookie-Banner und stimmt diesem zu. Das Tracking wird aktiviert und Roberts Kundenreise beginnt.


Im clientseitigen Setup erfasst der Tag-Manager den Website-Besuch und sendet die Daten direkt aus dem Browser an Tools wie Google Analytics oder Meta. Roberts Interaktionen – wie das Anschauen der Produktdetailseite eines EM-Trikots und das Hinzufügen des Trikots zum Warenkorb – werden lückenlos registriert. Beim Hinzufügen zum Warenkorb wird zudem die » Add-to-Cart«-Conversion ausgelöst.
Im serverseitigen Setup läuft die Datenerfassung etwas anders ab: Die Informationen werden zunächst an einen zentralen Server gesendet, dort verarbeitet und anschließend an die Analyse- und Marketingplattformen weitergeleitet.


Der entscheidende Unterschied zwischen beiden Setups zeigt sich, als Robert den Kaufprozess abbricht und die Website verlässt. Drei Tage später kehrt er zurück, indem er diesmal die Shop-Seite direkt aufruft. Diesmal schließt er den Kauf ab.


Beim clientseitigen Tracking wird Robert bei seinem zweiten Besuch als neuer Nutzer registriert, da die Lebensdauer der Cookies im Browser begrenzt ist. Der erste Besuch (mit der » Add-to-Cart«-Conversion) und der spätere Kauf erscheinen als separate Aktionen, die zwei verschiedenen Nutzern zugeordnet werden. Der Kaufabschluss wird also auch nicht der ursprünglichen Social-Media-Kampagne zugeordnet und verzerrt somit die Auswertung.  


Beim serverseitigen Tracking hingegen wird Robert bei seinem zweiten Besuch wiedererkannt, da die Laufzeit des Cookies noch nicht abgelaufen ist. Seine Daten werden zusammengeführt, wodurch ein vollständiges Bild seiner Customer Journey entsteht: Er kam über die Instagram-Anzeige, fügte das Trikot zum Warenkorb hinzu und kehrte drei Tage später zurück, um den Kauf abzuschließen.


Das Ergebnis? Während das clientseitige Tracking eine fragmentierte Journey zeigt, liefert das serverseitige Tracking eine präzise und durchgängige Darstellung – ein Nutzer, zwei Conversions und der gesamte Umsatz aus einem einzigen Kauf.

Grafik verdeutlicht, dass mit clientseitigem Tracking die Kundenreise im Vergleich zum serverseitigen Tracking nicht nahtlos abgebildet wird.
Serverseitiges Tracking liefert präzise Darstellung der Customer Journey. | Quelle: dotSource


Dieses Beispiel zeigt, warum herkömmliches Tracking zunehmend an seine Grenzen stößt – genau das ist einer der Gründe, warum Unternehmen einen Umstieg auf Server-side Tracking evaluieren sollten.

Server-side Tracking-Lösungen im Überblick

Nicht jede Server-side Tracking-Lösung passt zu jedem Unternehmen, da sich Funktionsumfang, Integrationsmöglichkeiten und Kosten stark unterscheiden können. Es ist daher wichtig, sich mit verschiedenen Tools auseinanderzusetzen, um die Lösung zu finden, die am besten zu euren individuellen Anforderungen und eurer Infrastruktur passt. Hier erhaltet ihr einen Überblick über die wichtigsten Optionen und ihre jeweiligen Stärken und Schwächen.

Server-Side Google Tag Manager

Der Server-Side Google Tag Manager (sGTM) ist eine Erweiterung des klassischen Google Tag Managers. Mit ihm könnt ihr eure Tracking-Tags auf einem Server verarbeiten, anstatt direkt im Browser der Nutzenden. So behaltet ihr die Kontrolle über die Daten und verbessert den Datenschutz, da ihr alle Informationen vor der Weitergabe an externe Plattformen wie Google Analytics oder Facebook filtern und anpassen könnt.


Vorteile des Server-Side Google Tag Manager
sGTM reduziert die Ladezeiten eurer Websites, weil weniger Skripte direkt im Browser ausgeführt werden müssen. Das verbessert die Nutzererfahrung und kann dadurch wiederum eure Conversion-Rate steigern. Außerdem könnt ihr Cookies länger speichern, indem ihr sie serverseitig verwaltet und somit Browser-Einschränkungen wie die von Safari umgeht.


Ein weiterer Vorteil: Da die Nutzerdaten über eine Subdomain gesendet werden, reduziert ihr das Risiko, dass Adblocker euer Tracking blockieren.


Nachteile vom Server-Side Google Tag Manager
Die Implementierung von sGTM erfordert tiefes technisches Fachwissen und eine stabile Serverinfrastruktur. Dadurch entstehen außerdem zusätzliche Kosten für Hosting und Wartung, insbesondere wenn eure Website viel Traffic hat. Zudem benötigt die Einrichtung sorgfältige Planung und ausreichend Zeit.

Piwik PRO

Die Piwik PRO Analytics Suite ist in erster Linie eine Web-Analytics-Lösung, mit der ihr das Verhalten eurer Nutzenden auf der Website besser verstehen könnt.


Neben umfassenden Analysefunktionen bietet das Tool weitere Module zur Datenerfassung und -verwaltung: einen Consent Manager, eine Customer Data Plattform und eben den Tag Manager.
Je nachdem, für welche Methode des Server-side Tracking ihr euch entscheidet, kann Piwik Pro euch mit verschiedenen Ansätzen unterstützen.


Für das reine Server-side Tracking erfasst euer Server relevante Daten wie Seitenaufrufe, Events und Conversions. Diese Informationen werden anschließend über die bereitgestellte Schnittstelle (API) und mithilfe eines sogenannten Software Development Kit (SDK) direkt an Piwik gesendet. Ein SDK ist dabei eine Art Hilfspaket für Entwicklungsteams, das Bibliotheken und Werkzeuge enthält, um die Anbindung an Piwik PRO schneller und einfacher umzusetzen.


Piwik PRO unterstützt, aber auch hybride Methoden durch die Anbindung an einen First-Party-Collector oder Partnerlösungen wie den sGTM oder Jentis.


Kommt ein First-Party-Collector zum Einsatz, werden die Daten direkt vom Browser eines Besuchers an euren eigenen Server gesendet, bevor diese dann wiederum an euer Piwik-Konto weitergeleitet werden. Durch die direkte Anbindung an den Consent Manager könnt ihr das Tracking automatisch an die Datenschutzeinstellungen eurer Nutzenden anpassen. Lehnt ein Nutzer der Datenverarbeitung ab, blockiert das Tool automatisch das Senden von Daten an den Data Collector.


Vorteile vom Server-Side Tracking mit Piwik Pro
Beim Server-side Tracking mit Piwik profitiert ihr nicht nur von mehr Datenschutz und Kontrolle, sondern auch von Lösungen, die speziell auf europäische Anforderungen zugeschnitten sind. Alle Daten können innerhalb der EU gehostet und verarbeitet werden, was die Einhaltung der DSGVO und anderer Datenschutzvorgaben erleichtert.


Die vielfältigen Tracking-Ansätze geben euch zudem die Flexibilität, genau die Methode zu wählen, die am besten zu euren Anforderungen passt. Durch die Integration der Customer Data Platform (CDP) könnt ihr serverseitig gesammelte Daten direkt mit Kundendaten aus dem CRM-System anreichern und so wertvolle Insights gewinnen.


Ein weiterer klarer Vorteil ist der zuverlässige Support, der im Enterprise Plan der Piwik PRO Analytics Suite enthalten ist und euch auch bei komplexen Server-side Setups professionell begleitet.
Wenn ihr abseits von Server-side Tracking erfahren wollt, wie ihr mit Piwik Pro euren Erfolg im E-Commerce steigert, lest den weiterführenden Beitrag.


Nachteile vom Server-Side Tracking mit Piwik Pro
Auch wenn das serverseitige Tracking mit Piwik viele Vorteile bietet, solltet ihr die damit verbundenen Aufwände berücksichtigen. Besonders für kleinere Unternehmen könnte es relevant sein, dass Piwik Pro ab 2026 insgesamt kostenpflichtig wird.


Zudem erfordert die serverseitige Umsetzung eine stabile und somit potenziell kostenintensive Serverinfrastruktur sowie technisches Know-how. Die Integration von Drittanbieter-Tools oder Echtzeit-Features kann aufwendiger sein, da diese Funktionen serverseitig individuell eingerichtet werden müssen. Auch die Fehlerdiagnose ist meist komplexer, da die Daten über mehr Systeme geleitet werden, bevor sie im Analytics-Konto ankommen.

JENTIS

JENTIS ist eine fortschrittliche Server-Side-Tracking-Lösung, mit der ihr First-Party-Daten sicher und datenschutzkonform erfassen und verarbeiten könnt. Durch den serverseitigen Ansatz werden Nutzerdaten nicht direkt im Browser gesammelt, sondern auf dem Server erfasst und anschließend an Drittanbieter-Tools weitergeleitet. So verbessert ihr die Datenqualität deutlich und verringert gleichzeitig die Abhängigkeit von Third-Party-Cookies. Besonders für die Einhaltung der DSGVO ist JENTIS eine starke Lösung: Alle Daten werden vollständig in der EU verarbeitet und erfüllen somit höchste Datenschutzstandards.


Vorteile von JENTIS
Mit JENTIS behaltet ihr volle Kontrolle über die erfassten Daten und könnt genau bestimmen, welche Informationen mit Drittanbietern geteilt werden. Dank der hoch entwickelten »Twin-Browser-Technologie« und der ISO27001-Zertifizierung stellt die Plattform nicht nur eine zuverlässige Datenerfassung sicher, sondern gewährleistet auch maximale Sicherheit.
Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität der Lösung: JENTIS lässt sich problemlos in eure bestehenden Systeme integrieren und unterstützt über 100 Drittanbieter-Tools. Außerdem ermöglicht die Plattform eine präzise Datenerfassung, wodurch ihr die Effizienz von Marketing- und Analysetools steigert und letztendlich den Return on Ad Spend (ROAS) optimiert.


Nachteile von JENTIS
Auch wenn JENTIS eine benutzerfreundliche Lösung ist, kann die Implementierung ohne technisches Fachwissen für euch herausfordernd sein. Die Plattform bietet zwar umfangreiche Integrationen und Unterstützung. Dennoch solltet ihr sicherstellen, dass ihr über die nötigen Ressourcen oder Digitalisierungspartner verfügt, um das System effizient zu nutzen.

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen Client-Side-Tracking und Server-Side-Tracking?

Beim Client-side Tracking werden Daten direkt im Browser der Nutzenden erfasst und an die entsprechenden Tracking-Dienste übermittelt. Das bedeutet, dass Informationen über Nutzeraktivitäten unmittelbar auf der Website gesammelt und an Drittanbieter-Server wie Google Analytics oder Facebook gesendet werden. Beim Server-side Tracking hingegen werden die Daten erst auf einem unternehmenseigenen Server gesammelt und verarbeitet, bevor sie an Drittanbieter gesendet werden. Dadurch lassen sich die Daten gezielt kontrollieren, anreichern oder transformieren, bevor sie die eigene Infrastruktur verlassen.

Werden beim Server-side Tracking weiterhin Cookies gebraucht?

Auch bei Server-side Tracking spielen Cookies weiterhin eine Rolle, für die genaue Attribution und Wiedererkennung von Nutzenden. Während Third-Party-Cookies zunehmend eingeschränkt werden, können First-Party-Cookies serverseitig gesetzt werden. Sie unterliegen nicht den Einschränkungen der Tracking Preventions von Browsern und haben dadurch eine längere Lebensdauer. Ein zentraler Vorteil des Server-side Trackings liegt darin, dass diese Cookies serverseitig verwaltet werden, wodurch Laufzeiten von bis zu zwei Jahren möglich sind – im Vergleich zu den meist nur sieben Tagen oder 24 Stunden, die bei Client-side Cookies üblich sind.

Ist für Server-side Tracking eine Zustimmung über einen Cookie Banner erforderlich?

Auch wenn das Tracking serverseitig erfolgt, bleiben der Cookie-Banner und die Zustimmung der Seitenbesucherinnen und -besucher nach wie vor erforderlich. Gesetzliche Vorgaben wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verlangen, dass personenbezogene Daten nur nach ausdrücklicher Zustimmung der Nutzenden gesammelt oder verarbeitet werden. Zwar kann serverseitiges Tracking die Datenerfassung verbessern, dennoch ist die Zustimmung durch den Cookie-Banner unverzichtbar, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.

Welche Vorteile bietet Server-Side-Tracking?

Server-Side-Tracking bietet mehrere Vorteile:

Datenqualität: Tracking Preventions durch Browser wie Safari oder Firefox greifen nicht, da die Daten serverseitig gesammelt werden. Dadurch bleiben Cookies länger erhalten, was eine bessere Wiedererkennung und genauere Attribution ermöglicht.
Sicherheit und Datenhoheit: Die Daten werden zuerst auf dem eigenen Server verarbeitet, bevor sie an Drittanbieter weitergegeben werden. Dies bietet mehr Kontrolle über die Datensicherheit und ermöglicht beispielsweise die Anonymisierung von IP-Adressen.
Website-Performance: Da weniger Tracking-Skripte im Browser geladen werden müssen, verbessert sich die Ladegeschwindigkeit der Website, was sowohl die User Experience als auch die SEO-Performance (Core Web Vitals) positiv beeinflusst.

Welche Herausforderungen gibt es beim Server-Side-Tracking?

Server-Side-Tracking ist technisch anspruchsvoller und verursacht laufende Kosten. Es erfordert die Einrichtung und Wartung eines eigenen Servers, oft mit Unterstützung von IT- oder Entwicklungsteams. Je nach Website-Traffic kann es nötig sein, mehrere Server zu betreiben, um den Datenverkehr zu bewältigen. Zudem bleibt es ein »Katze-Maus-Spiel« mit sich ständig weiterentwickelnden Tracking Preventions und Datenschutzregelungen, auf die man flexibel reagieren muss.

Was ist der Unterschied von Server-side Tagging und Server-side Tracking?

Server-side Tagging bedeutet, dass der Tag-Manager, der für das Tracking verwendet wird, auf einem eigenen Server läuft. Dabei werden die Daten zunächst auf den Server des Unternehmens geleitet und erst dann weiter an Dritte gesendet. Beim Server-side Tracking hingegen erfolgt das Tracking selbst direkt über den Server ohne einen Tag-Manager. Beide Begriffe werden oft synonym verwendet, aber technisch gibt es feine Unterschiede.

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Über Birthe Struffmann

Birthe hat Wirtschaftswissenschaften und BWL mit Schwerpunkt Marketing studiert. Eine gute Kombi, wenn es darum geht, digitale Trends kritisch zu hinterfragen. Ihre tägliche Arbeit mit Expertinnen und Experten aus dem Digital Business ermöglicht es ihr, ihr Wissen ständig zu erweitern und mit euch hier auf Handelskraft und im jährlich erscheinenden Handelskraft Trendbuch zu teilen.

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