Barrierearmut ist User-Experience-Reichtum: Wieso inklusives Design in keinem Digitalprojekt fehlen darf [dotCast]

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Quelle: SHVETS production | Pexels
Fast jeder entwickelt im Laufe seines Lebens Einschränkungen . Darauf muss man nicht nur bei der Architektur öffentlicher Gebäude eingehen, sondern auch bei jedem Webauftritt, ja bei sämtlichen Touchpoints im Netz.

Worauf es beim Themenkomplex Barrierefreiheit im Netz ankommt – beziehungsweise Barrierearmut, wie die Expertinnen und Experten sagen, das haben wir in unserer neuesten dotCast-Folge mit Constantin Oestreich, User-Experience-Design-Consultant bei dotSource, genau unter die Lupe genommen.

Barrierearmut im Netz: Eine Frage der modernen Usability

Das universelle Symbol für Barrierefreiheit ist der Rollstuhl – obwohl nur ein Bruchteil der Menschen, die in irgendeiner Weise auf Barrierefreiheit angewiesen sind, in einem solchen sitzen.

Allzu oft sind Einschränkungen für die Außenwelt auf den ersten Blick nicht sichtbar: Hörgeräte sind sehr klein, Prothesen hochperformant – und kognitive Einschränkungen sind ohnehin schwer zu beurteilen.

Barrierearmut statt Barrierefreiheit: Alle Hürden wird man nie überwinden, aber weniger Hürden nutzen allen

In der Fachsprache der Designerinnen und Designer ist übrigens von Barrierearmut statt von Barrierefreiheit die Rede, denn irgendwelche Barrieren wird es im Netz immer geben und es wäre vermessen, zu behaupten, man könne sie alle ausräumen.

Im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes, wie ihn dotSource als Full-Service-Agentur verfolgt, sollten jedoch bei UX-Audits Aspekte der Barrierearmut immer schon mitgedacht werden. Doch nicht alle Kunden wollen das auch von Anfang an, erklärt Oestreich: Zwar nutzt inklusives User-Experience-Design letztlich allen Usern, nicht nur denjenigen mit Einschränkungen. Aber es einzubinden, ist mit etwas höheren Aufwänden und entsprechend mehr Kosten verbunden.

dotSource evaluiert und implementiert verschiedenste Software für größere Unternehmen. Bei jedwedem Berührungspunkt mit digitaler Technik, spielt Usability eine wichtige Rolle: denn Nutzerfreundlichkeit ist ein zentraler Faktor dafür, ob etwas funktioniert oder nicht.

Constantin Oestreich erklärt, dass es deswegen wichtig ist, UX-Consultants in jedem Digitalprojekt von Beginn an mit an Bord zu haben, um die Benutzerführung zu evaluieren. Denn nur wenn sie intuitiv und zeitgemäß ist, werden Digitalisierungsprojekte auch erfolgreich und bringen eine tatsächliche Verbesserung.
 

Barrierearmut wird ab 2025 Pflicht, daher sollte man sie schon jetzt mitdenken

Die Investition in Barrierearmut lohnt sich. Denn seit Sommer 2021 gibt es eine neue EU-Richtlinie, die im deutschen BFSG (Barrierefreiheitsstärkungsgesetz) ab 2025 voll verbindlich wird.

Grob gesagt, müssen bis zu diesem Zeitpunkt sämtliche Touchpoints im Netz barrierearm gestaltet sein – nicht nur, wenn man im Netz mit Behörden interagiert, sondern es betrifft auch die Angebote von Unternehmen. Wenn man wie einst bei der DSGVO erst spät mit der Umsetzung anfängt, sind die Probleme und letztlich die finanziellen Einbußen groß.

Barrierearmut professionell mithilfe eines Maßnahmenkatalogs gestalten

user-experience-design-usability-optimierung-best-practices_ctaIm dotCast gibt Constantin Oestreich wertvolle Einblicke in die tägliche Arbeit des UX-Designs, die nicht nur von Kreativität, sondern eben auch von einer hohen, strukturierten Professionalität geprägt ist. Gerade beim Thema Barrierearmut gibt es einen umfangreichen Maßnahmenkatalog, die sogenannten Web Content Accessibility Guidelines bei w3.org.

 
 

Wie diese dann – durchaus kreativ über

  • Kontrastreichtum
  • intuitive wie inklusive Menüführung
  • Screenreader-Optimierung im Code

umgesetzt werden, erfahrt ihr im Best Practice User-Experience-Design und natürlich im aktuellen Podcast. Füllt jetzt das Formular aus und erhaltet ein kostenloses Exemplar. Reinhören und reinlesen lohnt sich!

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