Deutsche Unternehmen setzen auf agile Methoden [5 Lesetipps]

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Deutsche Unternehmen sind von innen und außen fit für den digitalen Wandel. Nicht nur externe Makrodaten wie der Status Quo des Onlinehandels belegen das. Arbeitsweise und nterne Organisation passen sich auch dem Tempo der digitalen Welt an. Agile Methoden sind keine leeren Versprechungen mehr. Im Gegenteil: Jedes zweite Großunternehmen setzt bereits auf agiles Projektmanagement, wie auch die Befragung von Bitkom Research deutlich macht.

Warum ist Agilität so wichtig?

Agil bedeutet immer auch Innovation. Diese neue Mentalität zu Workflows und deren Definition ergibt sich aus der Notwendigkeit, Arbeitsaufwände zu reduzieren und Zielstellungen an tatsächliche Anforderungen anzupassen, der Wasserfall-Modelle in der Regel nicht gerecht werden können.

Dieser Agilitätsbedarf beginnt schon beim Nutzer selbst. Das private digitale Nutzungsverhalten der Kunden und Mitarbeiter hat einen großen Einfluss auf die Erwartungen der an das Produkt, den Service, den Bestellprozess und die internen Arbeitsabläufe. Geschwindigkeit, Agilität und Flexibilität spiegeln somit nicht nur die Charakteristika der Kunden- und Mitarbeitererwartungen wider, sondern auch die des agilen Workflows per se.

Durch die flexible Arbeitsweise und das Erstellen von Sprints ist es möglich, Zielstellung auch nach Beginn des Projekts noch einmal umzustellen. So kann schnell auf die wechselnden Kundenwünsche eingegangen werden. Der größte Vorteil ist jedoch die Verringerung von Risiken. Problemquellen und Ressourcenengpässe können früh identifiziert und dadurch schneller repariert werden.

Mit dem Plus an Verantwortung, Transparenz und selbstständigem Arbeiten steigt auch die Motivation der Mitarbeiter. 38 Prozent der Unternehmen, die agiles Projektmanagement betreiben, stimmen dieser Aussage laut Bitkom zu. Schnelles Feedback und flache Hierarchien verstärken dieses Wohlgefühl zusätzlich.

Herausforderungen bei der Umsetzung agiler Methoden

Dennoch gibt es Herausforderungen, wenn nicht sogar Bauschmerzen bei der Umsetzung agiler Methoden:

  • Organisationaufbau: Die Einführung von agilem Projektmanagement erfordert eine Veränderung in der Kultur und Organisation des Unternehmens. Stichwort: Change-Management. Diese Umstrukturierung passiert leider nicht von heute auf morgen. Hohe Anpassungsfähigkeiten, Geduld und Mut werden benötigt.
  • Unterstützung des Personals: Nicht jeder Mitarbeiter kann gut mit Veränderungen umgehen. Das neue Skillset der Projektorganisation benötigt Proaktivität, Empathie sowie Kunden- und Dienstleistungsverständnis. Daher soll die Förderung der Belegschaft im Fokus stehen, wenn man agiles Projektvorgehen ernstmeint.
  • Neue Rollen werden benötigt: Um auf die Herausforderungen von Automatisierung und Digitalisierung zu reagieren, sind auch neue Rollen gefragt. Daher sollte Weiterbildung ganz oben auf der Agenda stehen.

Einflüsse auf das tägliche Arbeitsleben durch agile Workflows.

    • Mehr Kommunikation: Im Gegensatz zum Wasserfallmodell benötigt agiles Projektmanagement mehrere kleine Meetings und Besprechungen. Aber Achtung, um positive Ergebnisse zu erzielen, sollten präzise Aufgaben und Schritte (bestmöglich mit einer Timeline) an konkrete Personen verteilt werden.

<li>Agil bedeutet preislich „variable“: Da das Projekt so flexibel und offen ist, ist es schwer, vorab die finalen Kosten zu kalkulieren.

Agil arbeiten – Jenseits Scrum

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Quelle: Bitkom Research

Kunden möchten ihre Einkaufswünsche entlang des gesamtes Customer Journey unmittelbar erfüllt wissen. Die neusten technischen Entwicklungen sorgen dafür, dass dies auch mit noch geringerem Zeitaufwand geschieht. Schnellstmöglich lautet der allgemeine Anspruch: für Marketers, die ein Produkt auf den Markt bringen, Entwickler, die ein neues Feature in den Onlineshop implementieren und Designer, die eine innovative App intuitiver gestalten wollen.

Obwohl Scrum mit großem Abstand die meistgenutzte agile Methode in den IT-Abteilungen ist, gibt es auch andere Methoden wie Kanban oder Lean Startup, die nicht minder effektiv sind. Zum Beispiel entscheiden sich immer mehr Unternehmen für die sogenannte MVP (Minimum Viable Product), um ein Produkt, einen Onlineshop oder Service frühestmöglich mit den nötigsten individualisierten Kernfunktionen für den Endnutzer bereitzustellen. Auf diese Weise können Händler und Hersteller herausfinden, wie gut das neue Produkt ist und abhängig von dem Feedback das Projekt Stück für Stück anpassen, erweitern oder gar lahmlegen.

Obwohl Kanban weit hinter Scrum liegt, ist diese Methode beliebter in der Dienstleistungsbranche (19 Prozent) als im Handel (acht Prozent). Das belegt, dass nicht alle Workflows für jeden funktionieren. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erkennen, dass nicht nur diese agilen Prozesse für IT oder Entwickler-Teams geeignet sind. Marketers, Vertriebler, Designer und sogar Lehrer können davon profitieren.

Unsere 5 Lesetipps der Woche

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Planning Doesn’t Have to Be the Enemy of Agile [Harvard Business Review]

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