AOL startet Social Community Bebo nun auch in Deutschland

Time Warner hatte zu Beginn 2008 für Bebo knapp 850 Millionen Dollar auf den Tisch gelegt. Eine astronomische Summe. Damals konnte man noch auf 40 Millionen Nutzer blicken.

bebo

AOL gibt an, dass das bisher englischsprachige Portal (UK, USA, Kanada, Irland, Australien, …) 22 Millionen Nutzer hat und seinen Schwerpunkt auf den Austausch und Nutzen von Unterhaltungsangeboten legt: u.a. Youtube, Flickr und Film-Angebote (Preview Networks).

Neben Deutschland, läuft das Portal heute auch in den Niederlanden, Italien, Frankreich und Spanien an und hat dafür, mittels AOL, Kooperationen mit lokalen Mediendiensten in den einzelnen Ländern geschlossen. Da die Konkurrenz mit MySpace und Facebook ja nicht gerade leichtgewichtig ist und 850 Millionen Dollar auch erstmal psychologisch überwunden werden müssen, stellt sich die Frage: Warum unbedingt Bebo?

Die Besonderheit ist wohl die, das sich die User auf Bebo über bestehende Netzwerke hinweg vernetzen können. MySpace- Facebook-Nutzer können so miteinander in Kontakt treten, ohne bei dem jeweils anderen Netzwerk angemeldet sein zu müssen. Das und die vielen Content-Partner (Video-Portal AlloCiné, Yalp, Clipfish (RTL), Diagonal View, Preview Networks), die Medieninhalte bereit stellen, ergeben dann doch eine ganz nette Idee.

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Alles Gute zum Geburtstag, liebes Internet

Das Internet, beziehungsweise das World Wide Web (das eigentliche Geburtstagskind), wurde am 13. März 1989 von einem Menschen namens (Sir) Timothy John Berners-Lee auf die Welt gebracht und feiert demnach seinen 20. Geburtstag. Handelskraft wünscht nachträglich alles Gute. Bleib nicht so wie du bist. Viel Gesundheit und alles, was du uns wünscht.

Ich habe auch ein fantastisches Video vom Museum of Media History gefunden, welches das Leben des Internets, der großen Akteure darin und die Zukunftsausblicke schön zusammenfasst. Wirklich toll:

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Amoklauf auf Twitter

Twitter hat mit dem schrecklichen Vorfall in Winnenden einen medialen Gau ausgelöst und sich damit mit einem Quantensprung in einen Diskurs über Pietät und Medienwirkung hineinkatapultiert.

Was in Winnenden passiert ist, lässt sich kaum in Worte fassen und vermutlich ist es genau dieser Umstand, der vielen Menschen und Journalisten nun so bitter aufstößt. Twitter bedeutet schnelle Worte zu finden. Einer spricht vom Hudson River-Effekt und prangert die Einläutung der medialen Abstumpfung ein, teilweise nicht ungerechtfertigt.

twitter-over-capacity-kopie

Die klassischen Medien haben es versäumt richtig zu reagieren. Das ist so, weil Twitter live ist. Aus dem Bedürfnis heraus schnell und live auf Ereignisse zu reagieren, sind diesen Medien nun gewaltige Fehler unterlaufen, siehe hier und hier.

In diesem Theaterstück, das nun zunehmend grotesk wird, steht jedoch eine Frage im Raum, die schwer zu beantworten bleibt: Welchen Einfluss hat Twitter auf unser Werteverständnis?

Twitter hat sich neben seiner Funktion als offenes Short-Message-Instrument seinen Weg aus dem Web-2.0 gebahnt und ersetzt nun den Paparazzi. Diesen Umstand gilt es in der Tat zu kritisieren. Aber dennoch ist es wichtig richtig zu kritisieren. Stefan Niggemeier hat mich mit seiner Einschätzung und seiner Meinung dazu in Großem Maße enttäuscht. Ein gestandener Medienjournalist ist nicht wirklich in der Lage seine Einschätzungen so zu formulieren, dass sie nicht wie ein Moral-Plädoyer herüberkommen. Dass er Gefahren sieht, ist ja das Mindeste, was man erwarten kann.

Aber woher kommt der Trugschluss, dass es bereits Institutionen geben soll, die Twitter angemessen einsetzen? Selbst Professionelle haben dieses Instrument gerade erst entdeckt und in welcher Form jetzt abzuschätzen, wie man sich vor einer virtuellen Masse zu präsentieren hat, insbesondere die Art und Weise seine Arbeit zu dokumentieren, kann doch keiner zu so einen Zeitpunkt sagen.

Twitter – eine unprofessionelle BlaBla-Presseagentur? Weil sich ein paar wichtige Formate und Sender auf diesem Kanal bewegt haben…

Wenn man schon von Pietätlosigkeit im Falle des Amoklaufs von Winnenden zu sprechen wünscht, dann sollte man wohl nicht vergessen, dass Twitter Twitter bleibt und dass ein Diskurs über die Einsetzung dessen überflüssig bleibt.

Davon hat keiner was. Weder die Toten, noch die Medienjournalisten.

Eins sei noch gesagt: Medienjournalisten sollten sich sehr genau darüber im Klaren werden, wie man über dieses Microblogging-Dienst zu denken hat, mehr noch: wie man mit ihm umzugehen hat. Denn – und das wird jeder Journalist und Gaffer im Netz prompt unterschreiben – in der virtuellen Welt, die sich der Echtzeit annimmt, ist Aufmerksamkeit die einzige Währung von Bedeutung.

Dieser Fall und dieses Instrument ist eine journalistische Sollbruchstelle.

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Das Pennergame will international durchstarten

Man darf gespannt darauf warten, ob es zu folgendem Anlass ebenfalls so heftige Reaktionen gibt, wie zum Xing-Online-Game oder zur unerwünschten Lokalisten-Werbung.

„Dossergame“, die eingeenglischte Version des Pennergames aus deutschem Haus soll jetzt weltweit erfolgreich werden und ich fürchte, dass jenes auch funktionieren wird.

dossergame

Aufgabe in diesem Game ist es, aus einem Bettler einen Millionär zu machen. Man beginnt mit Pfandflaschensammeln, Revierverteidigung und Gangfights mit anderen Spielern. Jason Kincaid (Techcrunch) sieht in diesem Spiel eine Kopie von Mob Wars und iMob und stellt den Spielspaß als Erfolgsfaktor weit hinter die soziale Komponente, die zum Erfolg führen könnte. Und in welcher Form das Spiel sozialkritisch sein soll, verstehe ich nicht. Die GTA-Reihe kann man nicht mal als Vergleich nehmen, da wurde keine Subversion zelebriert. Da hat man einfach nur den Gamer bedienen wollen und der Spielspaß war enorm.

Aber Dossergame/Pennergame?

Ein deutscher Erfolgsexport? Wenn das so weit kommt, dann darf man sich zu Recht schämen. Vor allem die Investoren. Und während ich vorhin noch kopfschüttelnd las, dass das UK nun auch Kampagnen startet, die Auswirkungen von Gewaltspielen mit den Konsequenzen von Alkohol-, Drogen- und Tabakkonsum gleichsetzt, kann ich jetzt nur sagen: Los.

Ich bin ehrlich gespannt, ob es dazu auch noch eine Diskussion gibt. Denn Bashing von geschmacklosen Ideen ist ja zurzeit absolut in Mode. Dieses Mal wäre ich sogar auch dabei. Völlig Panne diese Idee.

[via freshzweinull]

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Lolligift: Gemeinsam verschenken

lolligift-logoDas Szenario kennt jeder: Ein Freund hat Geburtstag und der gesamte Freundeskreis will zusammenlegen. Und neben einem fantastisch schmeckenden Regenbogenkuchen, den man natürlich mit Hingabe vorbereitet, steht man vor dem Dilemma, was man verschenken könnte. Und dann muss es meistens immer einen geben, der das Ruder, die Entscheidung und das Besorgen des Geschenkes in die Hand nehmen muss.

Aber warum nicht einfach eine Gruppe organisieren? Lolligift.com macht das Verschenken in einer Gruppe einfach.

lolligift

Dazu muss der der Kopf der Gruppe, der das Geschenk organisieren soll, einfach eine Seite auf Lolligift mit relevanten Details und einem vorgegebenen Budget erstellen. Ganz simpel. Danach bekommen alle, die sich an dem Geschenk beteiligen wollen, eine Email und können dann auf der erstellten Seite die Geschenkideen diskutieren, Geschenkkarten unterschreiben, etc.

Anschließend sammelt der Gruppenorganisator das Geld ein (z.B. via Paypal) und kann Shoppen gehen.

Außerdem kann man sich die Gruppenseiten anderer ansehen bzw. die eigene sichtbar machen für andere. So kann man sich natürlich inspirieren lassen. Nette Idee.

Und auf dem Lolligift-Blog gibt es weitere interessante und brauchbare Tipps rund um das Thema Geschenke. Anschauen und gut finden, würde ich sagen.

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Google-Tochter Doubleklick auf dem absteigenden Ast

Es ist soweit. Nachdem man jetzt viele Jahre lang auf Google herum gehackt hat, den Datenkraken als baldigen Weltherrscher abstempelte und verbal noch und nöcher auf ihn losging, werden jetzt aus Anschuldigungen echte Probleme, die ausnahmsweise nichts mit der Weltwirtschaftskrise zu tun haben.

google_logo

Doubleklick, Googles teuer eingekaufte Adoptivtochter für die Sparte Werbedienstleistung, sieht sich mit gewaltigen Problemen konfrontiert. Nun ist in den Vereinigten Staaten neben den europäischen Verlusten (Holtzbrinck, Interactive Media, Springer) auch noch der international wichtigste Kunde, die AOL-Werbegesellschaft „Platform A“, stiften gegangen. Zum Konkurrenten Adtech.

Der F.A.Z.-Netzökonom schrieb heute dazu:

» Die gesamte Werbebranche schaut zurzeit nervös auf die Zusammenarbeit zwischen Google und Doubleclick. Sie befürchtet, dass Google mit Doubleclicks Hilfe seine dominante Position im Suchmaschinenmarketing auch auf die Display-Werbung erweitern möchte. «

Das Cybermobbing ist nun also auch beim aufgeblähten Datenriese angekommen. Und das ganze mutet an wie eine Pause auf dem Schulhof, in der das dicke Kind von seinen Mitschülern rumgeschubst, geschlagen und beklaut wird.

Google ist zu stark. Und alle jammern, während sie googlen wie stark und gefährlich Google ist. Es ist vielleicht nicht die Angst vor Google, die sich nun in die Realwirtschaft verschiebt, es ist möglicherweise das Nicht-daran-teilhaben-wollen an Googles Schritt zum totalen Datenbesitz. Und auch wenn das keine Auswirkung auf diese Tatsache ausüben wird, schmerzlich wird diese Erfahrung mit Doubleklick allemal für Google sein bzw. werden. Der Unterschied zwischen dem gemobbten dicken Kind und dem gemobbten Google ist der, dass man Mitleid mit dem Kind hat. Mit Google aber nicht. Schadenfreude? Das lassen wir mal lieber unkommentiert.

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SinnerSchrader realisiert BIOM herausragend

Ich bin nicht allzu oft angetan von interaktiven Kampagnen, weil in vielen zwar wirklich Ideen stecken, aber wenig Leidenschaft, wenig Passion und oftmals viel zu wenig Know-How. Da ist es kein Wunder, dass ich hoch kontroverse Werbung lieber mag als solche Gehversuche.

Aber was die Interaktiv-Agentur SinnerSchrader mit dem BIOM-Project auf die Beine gestellt hat, ist bemerkenswert und beeindruckend (der agentureigene Blog Fischmarkt berichtete bereits darüber).

ecco_biom
Bildquelle: SinnerSchrader/Fischmarkt

„Creating Radical Relationships“ – das bringt es auf den Punkt und findet in der Inszenierung der Laufschuhreihe (Firma: ECCO) seine Antwort. BIOM Natural Motion ist der Name des Projektes und zeigt nicht nur emotionale und toll gestaltete großformatige Web-Videos (Link oben) in denen Läufer zu Wort kommen (Statements und Erfahrungsberichte mit dem Laufschuh), sondern auch das Produkt in einer 360-Grad-Funktion mit einer großartig gemachten Zoomfunktion. Radikal. Maria Annecke realisierte als Creative Director dieses Projekt.

Die Videos sind wie gesagt ansprechend realisiert worden und wäre nicht diese gefühlte überflüssige Schleichwerbung in den Statements der Läufer lokalisierbar, wäre das ein 100%-Projekt geworden. Dennoch: Chapeau.

Das Menü unterhalb der Videos ist optisch und inhaltlich vielversprechend und enttäuscht an keiner Stelle. Die Agentur selbst äußerte sich folgendermaßen:

» Die Kampagne zur Markteinführung von BIOM setzt auf integrierte Kommunikation und das Medium Internet. Kernstück ist die internationale Markenwebsite, die zum Produktlaunch an den Start geht. Sie wird mit einer Onlinebannerkampagne sowie mit Printwerbung und PR begleitet. «

Während ich bei vielen Kampagnen das große Gähnen bekomme, weil hinter großen und bedeutungsschwangeren Worten meist nicht viel steht, sitze ich hier mit großen Augen hinter dem Rechner und bin froh, dass es auch anders geht. Eine Idee ist ohne ein Kreativteam wenig wert und man merkt an dieser Kampagne, dass Gedankenexperimente über Lobeslieder hinausgehen müssen um Mehrwert zu schaffen, sei es nur auf emotionaler Ebene.

Den Background eines Social-Commerce-Projektes stelle ich mir so vor wie hier. Jetzt noch Funktionen und Features und diese richtig an den Nutzer bringen, dann wäre ich dabei.

Ich bin angetan: viel Idee, viel Leidenschaft und viel Know-How.

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Empfehlungsdienst Plista.de geht online

Der Personalisierungs- und Empfehlungsdienst Plista beendet seine mehrmonatige geschlossene Betaphase und startet nun vollends durch. Zusätzlich zur Firefox-Erweiterung und einer IE-Version bietet das Berliner Startup ein WordPress-Plugin und Facebook Connect. Wie auch auf deutsche-startups.de nachzulesen, teilt das Unternehmen mit, dass „die Integration den Import von Freunden [ermöglicht], um so Aktivitäten der Freunde über alle Domains hinweg folgen zu können.

plista

So werden neben dem Start der plista-Website in den nächsten Wochen, einige Social Features wie ein Live-Feed oder Freundeslisten die Entwicklung des Unternehmens festigen und voranbringen. Dass man sich bereits während der Betaphase innerhalb der noch beinah praxis-jungfräulichen Grenzen des Social Commerce bewegt hat, äußert auch plista-Chief Information Officer Andreas Richter und beweist damit, dass man einen guten Weg gegangen und seiner Dienstleistung gerecht geworden ist:

» Wir konnten im geschlossenen Test umfangreiches Feedback und Wünsche unser Nutzer sammeln und so für den Start noch wichtige Verbesserungen an unserem Service realisieren. Wir freuen uns, dass wir unser Baby nun endlich der Öffentlichkeit vorstellen können. «

Was magst du im Web? Unter diesem Slogan fällt der Arbeitsbereich von plista und erinnert in erster Linie an das individuelle Buchempfehlungssystem von Amazon, so auch der Kommentar von deutsche-startups. Man möchte dieses Prinzip, laut plista-Gründer Dominik Matyka, auf das gesamte Netz ausdehnen und mithilfe des anonymen Informationssammelns die Vorlieben der Webnutzer erschließen. Relevant sind hier vor allem Surf- und Kaufverhalten, außerdem die Bewertung von Artikeln. Verweise auf ähnliche Artikel sind ebenfalls integriert. Das Funktionsprinzip ist so simpel wie auf Amazon, in der Tat. Dieses Prinzip hat allerdings auch Schwachstellen und Denkfehler, auf welche die heutige Ausgabe des Elektrischen Reporters sehr interessant eingeht.

Die Einnahmequelle halte ich bisweilen (ich lasse mich gern eines besseren belehren) für nicht tragfähig: Für Nutzer ist dieses System kostenlos, für teilnehmende Websitebetreiber nicht. Für die Steigerung der Abrufzahlen soll eine Provision an plista gehen. In diesem Zusammenhang können auch teilnehmende Websites ihren Umsatz durch weitere Empfehlungen erhöhen. Abwarten. Ob ein Konzept funktioniert, ist in einer Betaphase leider noch nicht testbar.

Plista befindet sich also in der Betaphase 2. Viel Erfolg.

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Twitter als Suchmaschine

Twitter hat die kritische Masse bereits erreicht und wo auch immer etwas Wichtiges und Großes auf der Welt passiert, es wird getwittert. Punkt.

Twitter hat sich aber bisher noch keinen einzigen Weg erschließen können, um Geld zu verdienen.

Man weiß um das eigene Potential Bescheid, kam dann mit eigentümlichen Ideen, wie Unternehmen für den Dienst bezahlen zu lassen, wenn sie diesen gewerblich nutzen. Also eben eine Form des aufgezwungenen Premium-Accounts, wobei sich die Frage stellt, welche Extras man Twitter-Usern vorgelegt hätte um dieses Modell auch tragfähig zu machen. Einfach nur auf die Knie zu fallen und zu beten, dass hoffentlich allen klar ist, wie wichtig der Kommunikationskanal Twitter in Zukunft noch sein wird, ist aus unternehmerischer Sicht in etwa so vernünftig wie die Typen, die auf privaten Sendern ihr Leben in Deutschland aufgeben um dann anschließend im Ausland zu versagen und wieder zurückzukehren. Mit Mut kann, muss man aber nicht zwangsläufig das große Geld machen.

Die Zukunft von Twitter als Suchmaschine?

twitter - Suchmaschine

Neben dem ganzen Geschwätz sammelt Twitter ebenfalls die Erfahrungen von Twitter-Usern mit Produkten und Services. Und anders als bei Amazon beispielsweise, weil live. Das eröffnet Usern die Möglichkeit über Marken und Produkte zu twittern, während sie diese benutzen. Nicht: Ich twittere; sondern: ich twittere mit Menschen. Es wird nicht nur sinnlos ins Netz geschrien. Und genau da könnte der Microblogging-Dienst Twitter ansetzen: ein Live-Suchmaschinen-Dienst.

Den hat Twitter letzten Sommer übrigens auch erworben: search.twitter.com („See what’s happening – right now“). Das Prinzip hat Wert: Menschen suchen über Twitter News, Marken und Produkte suchen nach Feedback, verwandt mit dem Prinzip des Liveshopping-Feedbacks (oder generell Online-Shops, die ihre User einbinden).

twitter - results

Das Modell für Extradienste wie Premium-Accounts ist für Twitter Unsinn und sollte begraben werden. Man täte gut damit, Twitter als Plattform auszubauen, mehr User und damit mehr Tweets zu sammeln. Mit der Suche nach Informationen ist definitiv leichter Geld zu verdienen, siehe Google.

Twitter also bald als Google-Konkurrent? Solche Vorstellungen sind zu diesem Zeitpunkt erstmal absurd und wenn doch, und man in diesem Kontext über Geld verdienen nachdenkt, dann landet man bei Ads. Reichen diese und würden die Sinn auf Twitter machen?

Diese Frage kann man leicht überspringen, da es für Twitter auch weitere Wege geben könnte, Ads sind bei weitem nicht der einzige Weg um Geld machen zu können.

Marken, Artikel oder Produkte benötigen Werkzeuge bzw. Tools, um die Daten und Informationen, die Twitter bereitstellt, in einen Sinn machenden Kontext zu setzen. Angebote wie Scout Labs könnten dies ebenfalls übernehmen.
scout labs

Sollte Twitter seine Möglichkeiten voll ausschöpfen und das eigene Gebrauchspotential an Markenprodukten herantragen können, um jenes dann monetär zu gestalten, hätte Twitter in Zukunft eine ausgezeichnete Perspektive ein profitables und unabhängiges Unternehmen zu werden.

Und wenn man sich beeilt, dann könnte man ja Facebook kaufen. Für 5 Dollar oder so.

[weitere Infos: hier]

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Produkt der Woche: Timeless Garden

Zuerst hab ich einen digitalen Bilderrahmen gefunden, der wirklich ziemlich toll aussah. Aber dann fiel mir wieder ein, dass digitale Bilderrahmen wirklich der totale Schrott sind. Ich kann mich ja durchaus mit dem digitalen Zeitalter anfreunden, mehr noch, ich mag es. Aber digitale Bilderrahmen bringen all das auf den Punkt, was teilweise so schief läuft in der Welt. Ich möchte sie nicht mit Kriegen auf eine Stufe stellen, aber nah dran ist das schon.

Deswegen habe ich mich für den grünen Daumen entschieden. Oder um es präzise zu sagen: für den Timeless Garden (Designers: Francesco Castiglione Morelli & Tommaso Ceschi). Das ist ein Wecker, der ohne Stromquelle und Batterien läuft. Man pflanzt einfach Gras an (aber bitte nicht das Falsche). Gras, Erde und eine dadurch entstehende chemische Reaktion erzeugen so etwas wie Strom.

Tolle Idee. Und ungefähr eine Million Mal besser als digitale Bilderrahmen.

[via]

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