KI-Design: Künstliche Intelligenz kreiert mittlerweile Bierlogos [Netzfund]

KI Design Bierlogo
Quelle: artlebedev

Sein Name war Nikolay Ironov. Er entwarf ein Jahr lang Logos für Influencer, Restaurants, Apps und neue Produkte. Er war Mitglied der russischen Designfirma Art. Lebedev Studio. Seine Kunden waren stets mit ihm zufrieden. Sein Design-Portfolio ist voller kühner, kreativer und skurriler Ideen.

Doch dann kam der große Plot-Twist.

KI-Design aus Russland

Ironov war keine echte Person – er war ein KI-System, welches auf handgezeichnete Vektorbilder trainiert wurde. Die KI lernte, Markendesigns mit menschlicher Note zu generieren, ähnlich wie die NVIDIA KI, die so viele Bilder untersuchte, dass sie realistische Gesichter von Menschen, Katzen oder Bilder von Autos erzeugen konnte.

Als die Kunden von Ironov zuletzt die Wahrheit hinter den Kreativdesigns erfuhren, reagierten sie eher amüsiert als wütend.

Logo für eine Gebäudedesignfirma

KI Design = Fake Design?

Die Arbeitsweise von Ironov darf im Nachhinein eher als halbautomatisch betrachtet werden. Ausgangspunkt für seine Entwürfe war jeweils ein kurzer Text, den ein Mitarbeiter des Studios in die KI einspeisen musste. Der Text sollte den zu designenden Kunden in knappen Worten charakterisieren. Ironov griff sich dann Schlüsselbegriffe heraus, um sie zu visualisieren. Dabei kann die KI scheinbar den Sinn der Begriffe verstehen und dadurch zusätzliche grafische Visualisierungen vorschlagen.

Logo des Karaoke-Clubs „Look and Sing“ rechts im Bild

Ironov ist so ausgelegt, dass sich die generierten Vorschläge möglichst deutlich voneinander unterscheiden. Auf diese Weise will Art. Lebedev eine Breite an Variation anbieten können, die ein menschlicher Designer so nicht auf dem Schirm hat. Am Ende übergibt Ironov die Design-Entwürfe wieder an einen menschlichen Designer, der sich die besten Entwürfe herauspickt und anschließend verfeinert. Damit wird die KI dann weiter trainiert.

Man kann also nur indirekt von Fake-Designs sprechen. Noch lässt der Mensch also für sich arbeiten. Doch der kreative Output von Maschinen ist beachtlich hoch.

Logo für eine YouTube-Show

Generative Logo-Designs sind nichts Neues. Einige Marken sind tatsächlich mit KI im Kern entworfen, so dass sie sich ständig weiterentwickeln können, wenn auch innerhalb bestimmter Designparameter, damit ein Verbraucher die Marke selbst noch erkennen kann. Unternehmen wie Adobe und Autodesk bieten bereits KI-Vorschläge im Rahmen des Designprozesses an und bauen automatisierte Optionen in ihre Produkte ein.

Nichtsdestotrotz hat Ironov bewiesen, dass es nicht nur eine pfiffige KI ist, sondern mit der erfolgreichen Schaffung echter Commercial Brands (wie das Logo der russischen Biermarke Trifon Pils) gezeigt hat, dass KI keine Zukunftsmusik mehr im Design ist.

The Future Is Now!

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