LAPD: Eine App, viel Sicherheit [Netzfund]

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Quelle: Bernard Hermant | unsplash

Digitalisierung hat auch seine Schattenseiten. So erblicken in unserer High-Tech-Welt täglich neue Technologien das Tageslicht. Immer kleiner, unauffälliger, preiswerter. So werden weltweit stetig Fälle gemeldet, bei denen beispielsweise Mitarbeiter in den Umkleiden, Hotelgäste in Zimmern, aber auch Stalkingopfer in ihren Wohnungen und viele mehr, versteckte Kameras finden. Doch mit heimlicher Überwachung ist jetzt Schluss!

LAPD: Privatsphäre was?

Auch in Deutschland kommt es immer wieder zu Beschwerden. Erst vor kurzem entdeckte eine 28-jährige Frau in Friedrichshafen Kameras in ihrer Wohnung und verständigte die Polizei.

Es ist nicht einfach solche Kameras ausfindig zu machen, heutzutage könnte eine Kamera überall versteckt sein: Im Rauchmelder, in der Toilette, im Müll – alles ist möglich. Wer sich privat beobachtet fühlt und auch auf Arbeit oder im Urlaub auf Nummer sicher gehen will, der sollte

  •  die Augen offen halten nach kleinen Löchern, ungewöhnlichen Gegenständen oder Kabeln
  • auf blickende Lichter achten
  • bestimmte Geräte zum Aufspüren verwenden wie Apps oder Kamera-Detektoren
  • bei Auffinden einer Kamera, umgehend die Polizei kontaktieren

LAPD sagt der Spionage den Kampf an

Eine App sticht nun besonders hervor. Forscher und Forscherinnen der Nationaluniversität Singapur und der Yonsei Universität in Südkorea haben »LAPD« (Laser-Assisted Photography Detection) entwickelt. Als Basis für die App, dienen der Forschergruppe Smartphone-Sensoren, die ebenso für Augmented Reality und in Lidar-Systemen, wie beispielsweise Saugrobotern verwendet werden. Jedoch lassen sich damit auch verdeckt angebrachte Überwachungskameras aufspüren.

Und wie funktioniert das ganze? Die in Smartphones verbaute Time-of-Flight-Sensoren reflektieren Licht und können daraus die Entfernung zu Objekten in der Nähe bestimmen. Die Technik kann damit also auch Kameralinsen in einem abgescannten Bereich erkennen. Bedienen lässt sich alles ganz einfach in der App, deren Code bald auch als Open Source veröffentlicht werden soll.

So überzeugt LAPD mit einer Erkennungsrate von 88,9 Prozent bei versteckten Kameras. Mit bloßem Auge ließen sich nur 46 Prozent der Kameras finden, laut Forschungspapier. Andere Geräte zum Aufspüren solcher Spionagekameras erreichen bloß 62,3 Prozent.

Doch die schlechte Nachricht ist: Nur Nutzer und Nutzerinnen von Smartphones wie dem Apple iPhone 12 oder Galaxy S20+ von Samsung profitieren von der App. Denn die sogenannten ToF-Sensoren sind erst in neuen High-End Geräten und folgenden Generationen verbaut. Jedoch lässt sich daher auch mit Sicherheit sagen, dass im Laufe der Zeit wirklich jeder in den Genuss der App kommen wird 😉

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