TikTok: Wie Video-Content und Influencer die Generation Z bewegen [5 Lesetipps]

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Es ist kein Geheimnis: Nutzer verbringen immer mehr Zeit online und konsumieren zunehmend mehr Video-Content. Das Angebot ist breit genug: von aufwändig produzierten Serien auf Videostreaming-Diensten wie Netflix bis hin zu Alltagsvideos von Privatpersonen. Man findet Clips auf Videoportalen wie YouTube, schaut sich Videos verschiedener Formate auf Facebook und Instagram an und so weiter.

Das Video-Format ist gleichermaßen selbsterklärend, unterhaltsam und sehr informativ. Man weiß doch, dass ein Bild mehr als tausend Worte sagt, dann man mit wenig eine große Wirkung erzielen kann. Kein Wunder also, dass Videos das A und O im Social Media- und Content-Marketing sind und dass Video-Plattformen dafür ständig mehr Features entwickeln.

Neue Plattformen wie TikTok entstehen ebenfalls, um den Anforderungen einer gewissen Nutzergruppe besser zu entsprechen. Die Teenies sind begeistert. Aber wisst ihr, worum es geht und wie man diese videobasierte App für sich nutzen kann? Heute geben wir die Antworten.

Video-Content rules

Neben YouTube, Netflix, Facebook und Instagram sind auch TikTok und Twitch dabei, das Mediennutzungsverhalten grundlegend zu verändern. Das traditionelle Fernsehen verliert an Bedeutung für die jüngeren Zuschauer, denn das Ansehen von Bewegtbildern im Internet gehört bereits zum Alltag für diese Generation. 96 Prozent der Deutschen zwischen 14 und 29 Jahren sehen regelmäßig Online-Video-Inhalte an. Es ist daher entscheidend für Unternehmen, neue Wege zu finden, um die Jugendlichen effektiv zu erreichen.

Facebook und Instagram haben in der letzten Zeit neue Video-Features für Seitenbetreiber bereitgestellt, um noch das Engagement auf ihren eigenen Plattformen voranzutreiben. Auf Facebook können Video-Produzenten zum Beispiel mit dem Premiere-Feature bereits hergestellte Videos als Live-Moment veröffentlichen, während man auf Instagram nun die Umfragen-Sticker in Story Ads verwenden kann.

Das Social-Media-Universum ist größer und breiter geworden und immer mehr Player mischen vor allem im Bereich Video mit. Die App TikTok hat hauptsächlich die jüngere Zielgruppe angezogen. Um wirklich abzuwägen, ob sich Kampagnen über diese App für die Unternehmensziele und für die eigene Zielgruppe lohnen, sollten Unternehmen zuerst verstehen, wie diese neue Social-App funktioniert und wissen, welche Use Cases bereits als Vorbild gelten.

TikTok rules

TikTok ist eine chinesische App, die ursprünglich als Musical.ly bekannt war. 2017 erwarb der Internetkonzern ByteDance das Unternehmen und fügte es mit einer eigenen Video-App (Douyin) zusammen. Das Resultat ist eine Mischform von Snapchat, Vine und Carpool-Karaoke, in der kurze Videos per Downscrolling angeschaut werden können.

So funktioniert es

Nutzer erstellen kurze Video-Momentaufnahmen und peppen sie mit verrückten Soundtracks, bunten Filtern und visuellen Effekten auf. Follower, Hashtags, Likes und Kommentare – wie in jeder Social App – sind auch dabei. Es gibt aber hier eine Live-Streaming-Funktion, mit der Benutzer virtuelle »Geschenke« bezahlen und an ihre favorisierten Content-Creator senden können.

Keyfacts

Laut des Marktforschungsunternehmens Sensortower hat bis Ende Februar 2019 bereits eine Milliarde Menschen weltweit die Video-App heruntergeladen. Im vergangenen Monat war TikTok auf Platz 6, der meistheruntergeladenen Apps im Google Play Store weltweit kurz hinter Facebook.

TikTok wurde besonders bekannt durch zahlreiche Challenges, denen sich die Nutzer so kreativ wie möglich stellen: #LipChallenge, #ShoeChangeChallenge etc.
Zielgruppe

Das offizielle Mindestalter liegt bei 13 Jahren, der Großteil der Nutzer ist unter 25. Diese Tatsache hat viele Probleme (und Strafen) hervorgebracht, da TikTok persönliche Daten von Kindern sammelte, ohne vorher die Erlaubnis der Eltern einzuholen.

Die Mehrheit der Stammnutzer befindet sich in Asien, aber auch in den USA und Europa wird die App sie immer beliebter. In Deutschland klickten sich zuletzt 4,1 Millionen Nutzer im Monat durch TikTok-Videos oder produzierten selbst Clips. 39 Minuten sollen aktive Nutzer durchschnittlich pro Tag in der App verbringen.

Geschäftsmodell

In Vergleich zu den anderen großen sozialen Netzwerken steht noch kein Anzeigenmanager zur Verfügung und die Werbe-Möglichkeiten sind noch begrenzt, obwohl die Datenschutzerklärung des Unternehmens in Zukunft Raum dafür lässt.

TikTok verdient sein Geld größtenteils durch die genannten virtuellen Geschenkeverkäufe und sporadische Markenkooperationen.

Marketing-Strategie

TikTok bietet für Marketers zahlreiche Möglichkeiten, mit Influencern zu kooperieren und besonders die jüngere Generation durch kreative Ideen zu erreichen. Für diejenigen, die junge Zielgruppen im Visier haben (wollen), bietet diese App daher ein großes Potential.

In diesem Zusammenhang gibt es bereits einige interessante Informationen zu den verfügbaren und geplanten Anzeigenformaten auf TikTok. Unter anderem gibt es die Möglichkeit, native Videoanzeigen im Feed ohne Konto sowie gesponserte Lenses á la Snapchat anzuschalten.

Das spannendste und bislang einzigartige Format ist jedoch ohne Zweifel die bezahlte Hashtag Challenge, durch welche ein hohes Engagement erreicht wird.

Das Modelabel GUESS hat im Rahmen seines TikTok-Kooperationsprogramms mit solchen gesponserten Challenges experimentiert und eine virale Kampagne in den USA unter dem Hashtag #InMyDenim eingeführt. Auch Huawei Mobile hat in Deutschland mit dem Hashtag #gönndirsmart exzellente Ergebnisse erzielt.

Klingt spannend, oder? Zittert Facebook deswegen? Es sieht so aus – hat das Unternehmen doch Ende 2018 als Reaktion fast unbemerkt die konkurrierende App Lasso auf den Markt gebracht.

Video-Content kreativ und mobil optimiert

In dieser multimedialen Welt ist nicht nur die Kreativität ein Erfolgsfaktor. Experimentierfreude und eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit sind auch Voraussetzungen für gelungene Social-Media-Kampagnen, die sich an die jüngeren Generationen richten. Auch mobil optimierter Content ist Pflicht, da alle Interaktionen mit diesen potenziellen Kunden via Smartphone stattfinden.

Doch Achtung! Bevor ihr jetzt eine TikTok-Strategie entwickelt, ist es vorab nötig herauszufinden, ob die Plattform für eure Zielgruppe relevant ist oder nicht und ob das Unternehmen in der Lage ist, kontinuierlich die Zielgruppe anzusprechen sowie vielfältigen Content zu liefern. Und auch wenn ihr euch aktuell nicht dafür interessiert, sollte man diese App wegen ihrer speziellen Eigenschaften definitv im Auge behalten.

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2 Reaktionen zu “TikTok: Wie Video-Content und Influencer die Generation Z bewegen [5 Lesetipps]”

  1. Interessanter Beitrag – genau ins schwarze getroffen. Die Tik Tok Genration ist schon lngst da. Im Alltag immer mehr zu sehen. Krass. Video Content ist im Vormarsch.