Adobe kauft Magento für 1,68 Milliarden Dollar

Adobe mit Magento Shoppingbeutel
Adobe kauft Magento – Bild: pexels – Bearbeitung: dotSource

Und wieder eine Allianz mehr! Gestern Abend verkündete Adobe in einer Pressemitteilung den Kauf von Magento für 1,68 Milliarden Dollar. Adobe erhält mit Magento das fehlende E-Commerce-Puzzleteil für seine Experience Cloud und will im B2B und im B2C erfolgreich werden, indem jeder Moment erleb- und kaufbar wird.

Kaum zwei Jahre nach dem Salesforce den E-Commerce-Software-Anbieter Demandware für spektakuläre 2,8 Milliarden Dollar übernahm, gibt es so den nächsten Megadeal. Adobe geht damit auf Konfrontationkurs mit Salesforce und SAP, die sich 2013 mit Hybris E-Commerce-Kompetenz für eine nicht genannte Summe – man munkelt zwischen 1 bis 1,5 Milliarden Dollar – kauften.

Was bedeutet der Deal für die Community Edition, die Marktbegleiter und Partner? Müssen die verbleibenden unabhängigen E-Commerce-Lösungsanbieter nun dichtmachen?

Unabhängig vs. abhängig: Magento, ebay, Permira, Adobe

Es ist nicht das erste Mal, dass Magento gekauft wird. Das 2008 gegründete Unternehmen wurde 2011 von ebay für 180 Millionen Dollar gekauft. 2015 wurde Magento mit Hilfe von Permira Fonds für circe 200 Millionen Dollar wieder unabhängig.

Nimmt man den Kaufpreis, den Adobe zahlt, hat Magento seinen Wert damit in drei Jahren mehr als verachtfacht.

Muss der Markt zittern?

Aus Adobes Pressemitteilung lässt sich leider wenig Substantielles ableiten. Man beruft sich auf eigene Stärken in Marketing und Content und verknüpft geschickt große Magento-Brands. Aber so läuft das Pressespiel. Deutlich ist nur der Angriff auf die Digital-Experience-Plattformen der Platzhirsche SAP und Salesforce. Letztere erreichten 2017 Platz 1 auf der Forbes Liste der innovativsten Unternehmen.

Wie sich Magento unter Adobe entwickelt werden die nächsten Monate zeigen. Sowohl, was die Brand Magento angeht, als auch Adobes bisherige Commerce-Partner.

Noch im Januar verkündete commercetools erster und einziger Cloud-Anbieter in der Adobe Experience Cloud zu sein. Das ist zwar weiterhin richtig und technologisch sind commercetools und Magento nicht vergleichbar. Dennoch sollte man prüfen, wie wichtig Adobe die Partnerschaft zukünftig noch sein wird.

Ebenfalls beeinflussen könnte der Kauf die Partnerschaft zwischen Microsoft und Intershop. Ebenfalls im Januar verkündeten Microsoft und Adobe die intensive Zusammenarbeit zwischen Experience Cloud und Dynamics 365. Microsoft muss fehlende in-House-E-Commerce-Expertise bisher über Partner kompensieren. Die enge Zusammenarbeit mit Intershop und das gemeinsame CaaS-Offering sind das Ergebnis. Auch hier wird sich zeigen, wo Intershops Sweet-Spot zukünftig zwischen Experience-Plattformen von Microsoft und Adobe – powered by Magento – liegt.

Ebenfalls unklar ist die Zukunft der Magento Community Edition. Zwar soll der Magento CEO Mark Lavelle weiterhin das Magento-Team als Teil von Adobes Digital Experience Business leiten, jedoch wird man hier wohl auf die Enterprise-Edition fokussieren. Vom Wegbruch der Community-Edition könnten Anbieter, wie beispielsweise OroCommerce profitieren.

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