Tanz meets Tech: 3 kreative Wege, um KI zu eurem Tanzpartner zu machen [Netzfund]

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Quelle: ShareGrid | Unsplash

Wer tanzt, bewegt sich, drückt Emotionen aus, wird eins mit der Musik. Und nutzt KI?! Damit sind nicht diese schrägen KI-generierten Tanzclips gemeint wie dieses hier:

@bboyking09 AI dancing 🤔#foryou #dance #breaking #AI #tiktok #advance #fyp ♬ Hai phút hơn – ❤️💚🐰🦁❤️💚

Quelle: bboyking09 | TikTok

Gemeint sind echte Mehrwerte durch den Einsatz von KI. Ob bei der Arbeit oder in der Freizeit: Wir alle stehen vor spannenden Möglichkeiten, KI als Unterstützung für unsere vielfältigen Aufgaben und Aktivitäten einzusetzen. Selbst in einem Bereich, der vermeintlich auf analoge Weise am besten funktioniert. 

Ihr fragt euch, wie ihr KI beim Tanzen einsetzen könnt? Schnappt euch eure Tanzschuhe und kommt mit uns aufs KI-Parkett! 

KI als Choreograf

Wer regelmäßig (und professionell) tanzt, kennt es: Es gibt auch mal Momente, in denen der Wurm drin ist und ihr eine kreative Blockade habt. Und gerade dann steht vielleicht schon die nächste Show an oder ihr müsst einen neuen Promoclip für Social Media drehen. Aber es fehlen die Ideen also was tun?  

Quelle: AIST++

Abhilfe schafft beispielsweise die 3D-Tanz-Datenbank AIST++, ein umfangreiches Archiv mit über 1.400 Choreografie-Sequenzen aus 10 Tanzgenres, von Anfängerlevel bis Fortgeschritten. Grundlage waren über fünf Stunden Videomaterial von menschlichen Tänzerinnen und Tänzern. Insgesamt umfasst AIST++ beeindruckende 18.000 Sekunden an KI-generierten Bewegungsdaten und mehr als 10 Millionen Animationen. Wenn ihr also nach Anregungen sucht oder euch in Tanzstilen wie Krump oder Waacking ausprobieren möchtet, dann könnte diese Plattform euer Place-to-be werden.
 

Quelle:  Jascha Viehstädt | Vimeo

Ein weiteres Projekt mit pädagogischem Mehrwert bietet Deep.Dance vom Hamburger Choreografen Jascha Viehstädt. In Zusammenarbeit mit einem Team aus KI-Entwicklern und 3D-Designern brachte er ein neuronales Netzwerk zum Tanzen. Dieses clevere System kann eine Strichfigur im dreidimensionalen Raum bewegen, indem es blitzschnell Prognosen für die nächsten Bewegungsschritte trifft. Wie? Indem es die Moves von 15 verschiedenen Tänzerinnen und Tänzern analysiert und Muster erkennt.  

Das Ergebnis ist eine choreografierte Performance, die aus der Symbiose zwischen Kunst und KI hervorgeht. Die Idee ist dabei so einfach wie genial: Wir Menschen greifen so wenig wie möglich in den KI-Generierungsprozess ein, um einen Einblick in die internen Abläufe der Software zu erhalten. Das ist in etwa so, als würden wir die Noten eines Musikstücks direkt aus dem Kopf des Komponisten betrachten.  

Dabei lautet die Message: Vielleicht sollten wir uns also weniger von Erzählungen über KI beeindrucken lassen und stattdessen den Fokus auf die realen Auswirkungen der technologischen Entwicklung setzen. Und vielleicht den einen oder anderen coolen Tanzschritt daraus mitnehmen.

KI als Orga-Assistent 

Stellt euch vor, der nächste Tanz-Wettbewerb rückt näher: Die Showtermine stehen fest, die Proben beginnen, den Choreos wird der letzte Feinschliff verpasst. 

Das Tanzen allein wird euch aber nicht den Erfolg bringen. Ordnung ist das halbe Leben, ihr wisst. Es gilt daher auch zu organisieren und die W-Fragen zu klären: Was braucht ihr alles bei einer Competition (Kostüm, Transport, Verpflegung)? Wann wird (zusätzlich) geprobt? Wo steht welches Teammitglied genau in der Formation? In solchen Situationen können euch ChatGPT oder andere Chatbots eine nützliche Gedankenstütze bieten. Bereits eine allgemeine Anfrage genügt und die KI kann euch eine sorgfältig durchdachte Checkliste zur Verfügung stellen: 

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Quelle: dotSource 

Außerdem könnt ihr die KI nach Ideen für Aufstellungen oder Showeffekte fragen. Lasst euch also von der Technologie organisatorisch entlasten. Verschafft euch nicht nur mehr Zeit fürs Training, sondern gibt euch auch mehr Raum und Impulse für kreative Tanzeinlagen.

KI als Thema benutzen 

Die ersten beiden Tipps drehten sich ums Tanzen mit KI. Jetzt geht es ums Tanzen über KI. 

Flechtet diese technologische Revolution in eure Darbietung mit ein – gern auch kritisch. Denn die Nutzung von KI in der Tanzcommunity bringt auch Unklarheiten mit sich. Es entstehen neue Herausforderungen in Bezug auf Urheberrecht, Quellenangabe, Vergütung und Einwilligung. Die Frage, wer letztendlich die Rechte an von KI generierten Choreografien oder Bewegungsmustern besitzt, muss noch geklärt werden. 

Kunstschaffende haben zudem Sorge, dass sie in puncto Choreografie früher oder später in Konkurrenz mit der schnellen KI-Generierung stehen. Auch wenn gleich klar wird: Wir Menschen sind immer noch diejenigen, die authentisch und endlos kreativ sind. Unsere Menschlichkeit ist die Quintessenz fürs Tanzen. Wir schaffen Emotionen in unseren Choreografien und begeistern damit das Publikum. Und unsere Kreativität hängt nicht von einem Datenpool ab. KI kann zwar, teilweise fortgeschrittene, Bewegungsabläufe replizieren. Doch sie ersetzt niemals das Gefühl, welches bei der Ausführung von uns Menschen vermittelt wird – diese Kategorie liegt bei uns. Oder wie Johnny zu Babe gesagt hat: »Mein Tanzbereich, dein Tanzbereich.« 

Quelle: DigitalEU | YouTube

Doch wer weiß, in Anbetracht der ständigen Entwicklungen in diesem Bereich können wir uns vielleicht nicht abschließend sicher sein. Obwohl sich Kunst und KI ergänzen, ist die Kombination auch nicht frei von Risiken. Warum also diese Bedenken nicht in eine Tanzperformance verwandeln? Ob Robotic Dance, Contemporary oder ein witziger AI-Filter auf TikTok: Seid kreativ und drückt euch tänzerisch aus, was ihr von KI haltet. 

@justmaikoI let AI control my dancing… this is the final result😳🔥 (full video on yt: Justmaiko or link in bio)♬ original sound – Michael Le

Quelle: justmaiko | TikTok

Mit KI performen: Ladet euch jetzt das Whitepaper herunter! 

KI_Whitepaper_ThumbnailDie Integration von KI im Tanzbereich eröffnet vielfältige Möglichkeiten und Chancen: von innovativen Vorstellungen bis hin zur organisatorischen Unterstützung. Wir können gespannt bleiben, was sich durch die Verschmelzung aus Kunst und Technik noch so alles bewegt. In welchen Bereichen ihr noch von KI profitieren könnt, erfahrt ihr im Whitepaper »Künstliche Intelligenz – Wie KI das Digital Business voranbringt«.

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