Release: Google Wave ab Ende September

google-wave-01Die Reaktionen auf Googles Ankündigung im Mai waren gewaltig: Google Wave – ein unglaublich ambitionierter Email-IM-Hybrid.

Letzte Woche wurde der Service rund 6000 Entwicklern geöffnet. Weitere 20000 Einladungen, plant Google nachträglich noch im nächsten Monat zu verschicken.

Wann kommt Google Wave? Bisher wurden noch keine genaueren Angaben hierzu, seitens des Konzerns, an die Öffentlichkeit getragen. Im Moment sieht es so aus, dass ein erstes Release für 100000 Nutzer ab 30. September zur Verfügung stehen wird, so das US-Branchenblog TechCrunch.

Erwartet wird in dieser Phase bereits eine breite Palette an Wave-Widgets (die Entwicklerversion sieht offenbar noch ziemlich abgespeckt aus), die man jedoch ohne Entwickler-Sandbox-Account nicht ausprobieren kann. Einige spannende Widgets sind hier aufgelistet.

Google Wave ist ein neuartiges Misch-Tool für die Kommunkiation und Zusammenarbeit im Netz.

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Windows 7-Vorverkauf nimmt auf Amazon groteske Züge an, über 100 Kundenmeinungen gelöscht

amazonPünktlich um neun Uhr heute morgen, brach zur Vorbestellaktion von Windows 7 auf Amazon, ein bemerkenswerter Ansturm los, der nur fünf Minuten später in einer kleinen Kundenmeinungs-Katastrophe endete, in deren späteren Verlauf bis zu 100 negative Kundenmeinungen einfach entfernt bzw. gelöscht wurden. In einer Sonderaktion konnte man heute (für den Bruchteil einer Sekunde) das neue Windows-Betriebssystem Windows 7, welches offizielle ab Oktober erhältlich ist, für knapp 50 Euro, statt der geplanten 120 Euro kaufen.

Das Ergebnis für fast alle Neubesucher und Bestandskunden, welche das Betriebssystem in der Version Home Premium erwerben wollten, ist ernüchternd. In der Regel konnte das Produkt in den Warenkorb gelegt werden. Wollte man dann den Bestellprozess starten, gab es für die meisten nur noch die Meldung „Http/1.1 Service Unavailable„. Nach 5-10 Minuten wiederholter Anzeige der Fehlermeldung war das Produkt letztlich ausverkauft.

Logische Konsequenz – die gewillten Käufer bringen ihre Enttäuschung und Frust über das Angebot über verschiedene Shop-Funktionen, welche Amazon zur Verfügung stellt, auf der Webseite zum Ausdruck. Diese waren jedoch nicht lange zu sehen…

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Gab es Um 9.35 Uhr noch 134 Kritiken (ein Stern), waren es eine halbe Stunde später nur noch 85 negative Kritiken. Irgendwann waren es nur noch 42. Mittlerweile ist es lediglich eine, die verblieben ist und 4 Sterne hat (Stand: 13.20 Uhr).

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Der Ansturm war abzusehen, Komplikationen ebenfalls und auch mit massiver Kritik seitens frustrierter Kunden war zu rechnen. Aber das Amazon Kundenmeinungen löscht und teilweise gar nicht erst veröffentlicht, ist schon ziemlich bemerkenswert. Amazon hat sich bereits dafür entschuldigt. Die Kundenmeinungen sind weiterhin verschollen.

Hat ein Onlineshop oder ein Versandhaus das Recht auch massive Kritik zu löschen? Teilweise ja, teilweise nein. In diesem Fall war es jedenfalls sehr ungünstig. Irgendwann kippt der Frust nämlich, wenn man Kritiken an Systemmängeln löscht. Dann ziehen sich nämlich viele daran hoch, dass gelöscht wird. Ein sonderlich gutes Bild liefert man als Shop natürlich nicht ab.

Dass Amazon mit diesem Protest nicht gerechnet hat, verwundert mich enorm. Dennoch scheint der Versand-Riese Fehler noch vor einer „offiziellen“ Entschuldigung einzugestehen. Nach mehreren Berichten, die das Löschen anprangerten, stellte man eben jenes auch ein. Wirklich seltsam.

Enttäuscht bin ich einerseits, dass Amazon keine Angaben über die vorhandenen Stückzahlen veräußert, andererseits ärgere ich mich über Microsoft, die wesentlich mehr zur Verfügung hätten stellen können.

Und was das Löschen angeht:
Amazon hat gezeigt, wie sensibel auf dieses Thema reagiert wird. Das ist vielleicht auch den Ereignissen der letzten Monate geschuldet, dass die Alarmglocken schrillen. Dem Umsatz wird es nicht schaden. Dem Image schon.

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Studie zu Zahlungssystemen und Bedürfnissen aus Sicht von Onlinehändlern

Beauftragt von PayPal, Online-Bezahlsystem und Tochter des Auktionshauses eBay, hat EuPD Research eine E-Commerce-Studie durchgeführt und 500 deutsche Onlinehändler befragt, welche Zahlungssysteme bei Händlern am beliebtesten sind.

Nicht nur für Online-Kunden ist Sicherheit das Hauptkriterium für ein zu wählendes Bezahlsystem. Fast zwei Drittel der Händler sehen das ganz ähnlich, wie die IWB gestern schrieb.

Am beliebtesten sind die Vorauskasse per Überweisung (73,9 Prozent), PayPal (46,4 Prozent) und die Kreditkarte (45 Prozent).

Für Letzteres (Kreditkarte) gibt es für Shopbetreiber, die auf Magento bauen, das Wirecard-Plugin (Magento-Modul), das mittlerweile auch auf dem Liveshopping-Anbieter Preisbock zum Einsatz kommt und zuverlässig funktioniert. Dieses Modul minimiert Risiken für Shopbetreiber:

Das Plugin überprüft bei Wirecard ob die eingegebenen Karteninformationen überhaupt zu einer existierenden Kreditkarte passen. Der Kaufbetrag wird dann im Bestellvorgang auf der Kreditkarte reserviert und erst bei Kaufabschluss gebucht. Optional erhält der Shopbetreiber mittels des separat zuschaltbaren bewährten CEG-Bonitäts-Systems ein Höchstmaß an Sicherheit. Der Kunde wird über die Dienste des CEG analysiert und erhält einen „Score“-Wert. Dieser Wert entscheidet dann ob ein Vertragsabschluss empfehlenswert ist oder nicht. Wird eine Kreditkarte abgewiesen, so werden dem Kunden im Optimalfall Zahlungsalternativen angezeigt. Das bietet auch für Kunden Sicherheit.

Am sichersten empfinden Händler übrigens die Bezahlung per Vorauskasse (Überweisung) mit 75,7 Prozent. Dahinter folgt die Bezahlung per Nachnahme mit 72,3 Prozent und PayPal mit 70,6 Prozent. Laut IWB „schätzen die Händler die Sicherheitslage im E-Commerce positiv ein.“

Was ebenso wichtig für Händler ist:

  1. Ein niedriger Zahlungsausfall (50,7 Prozent).
  2. Schnelligkeit bei der Zahlungsabwicklung (45,7 Prozent).
  3. Zu Punkt 1: Aus diesem Grund ist die Vorauskasse für 60,6 Prozent der Onlinehändler so beliebt (Platz 2: Nachnahme (58,5 Prozent), Platz 3: PayPal (51 Prozent)).

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InsideTwitter: 10 nützliche Statistiken zu Twitter

Sysomos, ein kanadischer Anbieter für Social Media-Analyse, hat einen umfassenden Bericht zur Twitter-Nutzung veröffentlicht (Insidetwitter) veröffentlicht. In diesem Bericht tauchen sehr interessante Beobachtungen und Statistiken auf. Die bemerkenswertesten hat ogilvyPR zusammengefasst:

  1. 21 Prozent der Twitter-Accounts sind offensichtliche Karteileichen, die nie einen Ton von sich gegeben haben. Es ist anzunehmen, dass viele dieser Accounts lediglich dazu dienen, einen Nutzernamen zu blockieren bzw. zu reservieren.
  2. Knapp 94 Prozent aller Twitter-Accounts weltweit haben weniger als 100 Follower.
  3. Die Monate März und April 2009 haben Twitter extrem populär gemacht. So hat in diesen Monaten der Wettlauf zwischen Ashton Kutcher und CNN stattgefunden, wer als Erster eine Million Follower für sich beanspruchen kann. Unzählige Prominente sind ebenfalls in den Microblogging-Dienst eingetreten. Auch Business-News, Übernahmegerüchte und einige politische und dramatische Ereignisse haben den Dienst gepusht.
  4. Die magische Follower-Grenze liegt bei 150. Aus dem Bericht geht hervor, dass Twitter-Nutzer dazu tendieren, ihren Followern erst dann zu folgen, wenn diese selbst mehr als 150 Follower besitzen. (Mich würde persönlich übrigens interessieren inwiefern sich ein Ungleichgewicht auf die Entscheidung jemandem zu folgen auswirkt, sprich: Wenn jemand knapp 10000 anderen Accounts folgt, aber selbst lediglich 400 Follower hat.)
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  6. 5 Prozent der User-Accounts generieren 75 Prozent aller Aktivitäten. 10 Prozent der User-Accounts bereits 86 Prozent, d.h. eine kleine Minderheit kreiert den Löwenanteil der Aktivitäten auf Twitter, was wahrlich keine Überraschung ist (eher ein Phänomen des Mitmach-Webs).
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  8. Knapp 50 Prozent aller Twitter-Nutzer sind kaum aktiv, d.h. laut Bericht, dass sie in einer Woche durchschnittlichen einen einzigen Tweet posten. Wenn man die 21 Prozent der Karteileichen aus Punkt 1 da herauslöst, dann bleiben noch ganze 30 Prozent, die einen Account haben, getwittert haben, jetzt aber inaktiv zu sein scheinen.
  9. Dienstag ist der populärste und aktivste Twitter-Tag, an dem die meisten Tweets und Retweets getätigt werden, dicht gefolgt von Mittwoch und Freitag.
  10. Der Schlüssel für das Wachstum und den Nutzwert hat Twitter den APIs zu verdanken. Mehr als 55 Prozent der Twitter-User nutzen andere Dienste als den direkten über twitter.com.
  11. Englisch dominiert Twitter. Die Top 4 der Twitter-Nationen sind englischsprachig. 62 Prozent der Twitter-Nutzer sind US-Bürger, 8 Prozent aus UK, aus Kanada 5,7 Prozent und aus Australien 2,8 Prozent. Größtes nicht-englischsprachiges Land ist Brasilien (2 Prozent). Twitter ist mit 140 Zeichen extrem englischfreundlich. Russische Wörter sind schwierig in 140 Zeichen zu bekommen.
  12. 15 Prozent der Nutzer, die mehr als 2000 anderen Nutzern folgen, kommen aus der Sparte Marketing für Social Media. Welche Überraschung. Die meisten dieser Nutzer posten täglich mehrere Tweets und nutzen Twitter eher für direkte Kommunikation.
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  14. Wen es interessiert: Die größten Twitter-Populationen haben die Städte New York, Los Angeles, Toronto, San Fransisco und Boston. Los Angeles wächst am schnellsten.
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Vodafone: Die Scheinheiligkeit der „Generation Überfordert“

Was es bedeutet, präventiv Paranoia zu betreiben, kann man derzeit an Vodafone beobachten: Der Versuch einer Neufindung/Neudefinition.

Es wirkt wie eine Midlife-Crisis, diese 200 Millionen teure Web-2.0-Kampagne. Und irgendwie ist diese Midlife-Crisis für jeden spürbar. Ich bin äußerst irritiert und teilweise auch sehr unsicher, wie ich mit diesem gewaltigen Aufbäumen der „Generation Überfordert“ umzugehen habe. Es liegt zurzeit sehr nahe, mich dem Spott, der sich in den letzten Tagen über diese Kampagne ausgekippt hat, anzuschließen.

Gehöre ich zur „Generation Upload“?

Mein Unmut fängt bereits bei dieser Bezeichnung an. Darin spiegelt sich der Versuch wieder, etwas Großes und Gewaltiges auf den Punkt zu bringen, kompakt, so wie es der Marketing-Stratege gerne sieht. Ich bin Content-Lieferant. Die Frage ist jetzt, ob diese Kampagne darauf abzielt, mir als Lieferant die Hand zu geben.

Wenn das so sein soll, dann hat es nicht funktioniert. Dass diese Kampagne an die „Generation Upload“ gerichtet sein soll, kann ich wirklich kaum glauben. Wieso läuft sie im Fernsehen? Und wieso taucht Sascha Lobo darin auf? Ist dem Unternehmen Vodafone oder der Werbeagentur Scholz & Friends (ausführende Agentur) nicht bekannt, dass Fancy-Lobo sehr unterschiedlich im Netz unter Bloggern diskutiert wird? Ihn an die Spitze der Blogger zu setzen („Bekanntester Blogger Deutschlands“) bedeutet den anderen Menschen, die diese Kampagne konsumieren (müssen) – denn darum dreht es sich letztendlich doch – die Blogger mit einem Typen zu präsentieren, der viel verspricht, aber einigen dieser Versprechen wenig Taten folgen lässt.

Das ist verstörend.

Des Weiteren: Vodafone ist vor der Familienministerin van der Leyen und ihrem Vorschlag zum Aufbau einer „Struktur“ gegen Kinderpornographie im Netz auf die Knie gefallen. Unter Bloggern keimt so langsam wieder das Interesse auf, sich aktiv gegen Dinge zu stellen, die zwei Seiten haben. Insbesondere das sensible Thema der Netzsperre hat sich viele Feinde gemacht. In der Generation Upload. So ist es nicht verwunderlich, dass vor allem Blogger (der sprechende Teil eurer Generation Upload, liebes Vodafone) dieser Kampagne extrem negativ begegnen. Diese Kampagne richtet sich doch an diese, oder?

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Ich finde, dass diese Kampagne schlecht zu verstehen ist. Ich weiß nicht, an wen sie sich wirklich richten soll. Und ich glaube, dass trotz guter Ideen, die Motivation falsch war, die Umsetzung auf einer falschen Basis steht und ob es sich hierbei nicht um Scheinheiligkeit handelt. Oder schlichtweg: das Unvermögen seine Zielgruppe zu verstehen bzw. ihr gar nicht wirklich zuzuhören. Das hat man bereits auf der Pressekonferenz mitbekommen.

Im Prinzip hat man sich allen neuen Kommunikationskanälen angenommen (Twitter, Facebook, studiVZ, Myspace, etc.). Eine Überpräsenz, ohne wirklich zu verstehen, dass die meisten solche Kanäle für Werbung kaum geeignet sind, weil sie von den Nutzern dafür kaum genutzt werden (wollen). Soll ich mich mit Vodafone auf Facebook anfreunden? Markenidentifizierung? Oder ist man da, um zuzuhören? Das ganze mutet seltsam an und ich kann Mark Pohlmann nur zustimmen, wenn er schreibt:

» Während im Prinzip die digitalen Kanäle richtig integriert und eingesetzt wurden und der reibungslose Ablauf Standards setzt, wurden Fehler gemacht, die sich in einem Kernvorwurf zusammenfassen lassen: Vodafone skandiert den offenen Dialog, simuliert ihn dann aber als werbliche Fassade. «

Diese Kampagne wird funktionieren, ganz sicher. Allerdings wird sie in die Annalen, der am meisten Verspotteten eingehen, woran Vodafone selbst nicht ganz unschuldig ist. „Es ist deine Zeit“ ist ein Paket voller Verständnisfehler, die – wie Themenblog richtig feststellt – an einem verheerenden Knotenpunkt ihren Höhepunkt findet:

» Eine Kampagne zur Nachricht aufzubauschen, ohne dem Volke das zu geben, nach dem es verlangt: Produkte, die dem Gesagten Taten folgen lassen. Lieber beließ man das Medium selbst als Botschaft. Das „Ankommen im Web 2.0″ wird nicht als Aufbruch verstanden, sondern schon als Ergebnis zelebriert. «

War diese Kampagne nutzlos, waren die 200 Millionen umsonst investiert im Bezug auf die eigentlich gewünschte Zielgruppe? Nein. Dieser Schritt Vodafones zeigt, wie schwer es große Unternehmen haben werden, wenn sie sich als „Versteher“ präsentieren. Anstatt kluge Köpfe aus der „Generation Upload“ im Unternehmen zu beschäftigen, simuliert man eine Fassade, die vorgibt so etwas zu tun. Ich sehe dahinter nichts, was fresh ist. Ich sehe eine taube und anscheinend auch stumme Marketingabteilung. Hat man auf die Kritik reagiert? Kaum. Der übliche Toleranzanschein wird kommuniziert, man freue sich über das viele Feedback.

Ja, liebes Vodafone, es ist tatsächlich unsere Zeit. Blanke Ironie, dass ihr euren Slogan jetzt so schmerzlich zu spüren bekommt, von denen, denen ihr euch vor der Presse als Partner angeboten habt.

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Social Commerce: Zuhören kostet Geld

» Social Commerce ist kein Megatrend. Die Mechanismen basieren auf natürlichem menschlichen Verhalten. «

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Diese Aussage, heute bei Twitter gefunden, ist mir den gesamten Tag im Gedächtnis geblieben. Zwei Dinge dazu:

1. Nein, Social Commerce ist kein Megatrend. Betrachtet man das aus der Sicht der Umstrukturierung (auch im Denkprozess des Marketings), dann allerdings schon. Aber im Grunde steht Social Commerce am Ende einer Entwicklung, in der wir uns soeben befinden und die in wenigen Jahren Realität im neuen E-Commerce sein wird. Menschen sind von Natur aus sozial und der Handel ist eine Aktivität, die alltäglich für uns ist. Inwiefern das natürlich-menschliches Verhalten ist, bleibt erstmal ausgespart.

Das spärlich definierte Bild von Social Commerce ist keine Neuerfindung, nein. Handel und soziale Interaktion haben sich seit eh und je miteinander vermischt. Sämtliche Formen des Teilens, Austauschens und Mitmachens im Shopping- oder Handelsprozess sind Teil unseres Verhaltens. Präzise gesagt: unseres Konsumverhaltens. Verschiedene Online-Tools (das gilt insbesondere für die auf Onlineshops) haben eine Ausdehnung dieser Konsumimpulse- und Vorlieben auf den Bereich des E-Commerce ausgedehnt. Denn was das Einkaufen betrifft: In diesem Punkt schwingt die Komponente „sozial“ stets mit. Schon immer.

Problematisch ist das allerdings für Unternehmen und Marken, die sich nur sehr schwer in dieser Ausdehnung zurecht finden. In einem sehr lesenswerten Artikel auf dem Themenblog („Die Entmythisierung von Social Media„), wird dieser Problematik auf den Zahn gefühlt.

Social Commerce: Zuhören kostet Geld
[gefunden bei Themenblog, via Tom Fishburne]

2. Marken, Unternehmen und auch Onlineshops versäumen nicht unbedingt Trends. Die meisten wissen ganz genau, wo sie fündig werden können. Aber sie verstehen es nicht, dass es ein gewaltiger Unterschied ist, sich sozial zu organisieren (C2C) oder eben kommerzielle Interessen zu modernisieren/vertreten (B2C). Möglicherweise dämmert es den meisten Marken, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis sie in Schwierigkeiten stecken und möglicherweise damit kämpfen müssen, nicht vom Markt verdrängt zu werden.

So was kann zu einer präventiven Paranoia führen, wie wir es gerade im Fall Vodafone erleben: der (mutige) Versuch einer Neufindung/Neudefinierung. Trotz des vielen Spotts bezüglich der Avancen Vodafones, kann die Suche nach Kommunikation im Verbund mit dem Willen seinen Kunden zuzuhören, nicht verkehrt sein.

Das simple Platzieren seiner Produkte oder seines Marken/Unternehmensprofil führt zu nichts richtigem, wenn man nicht investiert und stattdessen die Klicks zählt. Dell: Drei Millionen via Twitter umgesetzt ist nur die halbe Wahrheit. Vollständig gesehen ist das alles andere als spektakulär. United Airlines bieten spezielle Twitter-Angebote an. Starbucks fährt diese Schiene ebenfalls.

Es ist damit zu rechnen, dass sich Gruppen von Menschen in Zukunft nicht nur sozial organisieren und finden, sie werden dies ebenfalls beim Einkaufen machen. Shops und Unternehmen sollten dafür den Rahmen prägen, ein Umfeld schaffen und diese Form des Findens und Suchens unterstützen.

Zuhören kostet Geld. Das wollen viele noch nicht verstehen, die jetzt unsicher das „Social Media“ für Unternehmen kontrollieren müssen und glauben, es sei damit gemacht, Onlinetools und soziale Netzwerke abzugrasen. Social Commerce hat gar keine andere Wahl, als vor dem Verständnis für Social Media aufzubauen. Es wird dadurch definiert.

Sonst steht man am Ende da, mit seinem Social Commerce, hat sich auf ein menschlich-natürliches Verhalten verlassen und guckt in die Röhre.

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Die virtuelle Einkaufsmeile von MyLane (2)

Auf MyLane.de, eine virtuelle Einkaufsmeile, hat sich seit unserem letzten Besuch (und unserer Kritik) eine Menge getan. Es scheint, als hätten die Betreiber auf einige Kritikpunkte reagiert. Vor knapp vier Monaten sah MyLane noch so aus (wobei der Name MYLAME besser gepasst hätte):

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Mittlerweile, sieht die Shoppingmeile so aus:

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Ich erinnere mich, dass damals in den Kommentaren (im Zusammenhang mit Design) das Wort „Pixeltown“ gefallen ist. Und so kommt MyLane nun auch daher: Wesentlich frischer und ansehnlicher. Dem Hauptkritikpunkt der mangelnden grafischen Ausgestaltung, ist man dank des Feedbacks (Ideen, Vorschläge und Wünsche von Bloggern, Kunden und Interessierten) beherzt nachgegangen.

Ebenfalls wurde ein gravierender Fehler ausradiert: Das Feld der Passwort-Eingabe wird nun verschlüsselt angezeigt.

Hinzu kommt, dass nun auch verschiedene Produktbereiche optisch klar voneinander getrennt wurden (z.B. „Lifstyle, Party und Genuss“, „IT und Elektronik“, etc.).

Was durchaus vorstellbar wäre, seine Kunden (also die Shopbetreiber) dazu zu animieren, kurze und knackige Produktvideos von ihren Produkten zu drehen, die man dann einbauen kann. Oder Aktionen der jeweiligen Shops. Denn obwohl wesentlich mehr Shops auf MyLane zu finden sind, als noch vor vier Monaten, so ist es doch noch sehr „übersichtlich“. Und ich glaube, dass die Shops auch nicht wirklich Geld einfahren über MyLane.

Das ambitionierte Projekt, das ohne Fremdkapital arbeitet, kann nach diesem Schritt anfangen, Erlebnisshopping visuell umzusetzen: Videos, Tools, verschiedene Features für Kunden, sodass man neben der Fassade auch praktisch in den Visualshopping-Bereich vordringen kann. Das könnte ich mir spannend vorstellen, zumal die angebotenen Produkte, die ich mir angesehen habe, wirklich nicht schlecht sind und geradezu danach schreien, visuell unterhaltsam umgestaltet und erweitert zu werden.

Ich könnte mir da einige Sachen wirklich gut vorstellen.

Den Schritt, den man mit der Neuaufsetzung von MyLane gegangen ist, war einer in die richtige Richtung. Ehrlich gesagt, hatte ich vermutet, dass MyLane bald untergeht. Ich kann mir vorstellen, wie schwer die Arbeit war (vor allem aus finanzieller Sicht). Dafür meinen Respekt.

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Abmahnschutz für Online-Händler

Nachzulesen auf der IWB-Seite: Jeder dritte Online-Händler abgemahnt.

AGB und Widerrufsbelehrung sind ein Dauerbrenner – nicht nur für eBay-Verkäufer. Zuletzt hat die 40-Euro-Klausel in der Widerrufsbelehrung den Online-Handel beschäftigt. Nun sorgt ein neues Urteil für Aufregung.

Es geht um die gesetzlich vorgeschriebenen Kundeninformationen: Das LG Oldenburg hat mit Beschluss vom 20. Mai 2009 (Az.: 12 O 1340/09) entschieden, dass eine fehlende Information der Kunden darüber, ob ein Händler die Angaben zum Artikel wie z.B. Zustand oder Garantie speichert, abgemahnt werden kann. Diesem Problem können Händler z.B. dadurch entgehen, dass sie diese Kundeninformationen als rechtliche Hinweise in ihre AGB aufnehmen.

Darüber hinaus soll demnächst ein bereits beschlossenes Gesetz in Kraft treten, das insbesondere den Widerruf von Dienstleistungsverträgen betreffen wird. Im Herbst will der Gesetzgeber die einschlägigen Gesetze so anpassen, dass auf eBay die gleichen Widerrufsbelehrungen wie in „normalen“ Online-Shops eingesetzt werden können.

Auch bei den Kundeninformationen ist weiter Bewegung im Gesetzgebungsprozess. So möchte die Europäische Gemeinschaft mit dem am 8. Oktober 2008 beschlossenen Verbraucherrechterichtlinienvorschlag (VRRL-E) einen einheitlichen Rechtsstandard im Online-Handel erreichen. In allen Mitgliedstaaten sollen Shop-Betreiber ihre Kunden künftig in gleicher Weise über das Widerrufsrecht belehren.

Des Weiteren sollen die Informationen und Rechte rund um den Kaufvertrag im Interesse eines reibungslosen europaweiten Handels harmonisiert, d.h. vereinheitlicht werden. Unterschiedlich lange Widerrufsfristen, Wertersatz – und Transportkostenübernahmeregelungen könnten also bald der Vergangenheit angehören.

Mit diesen Änderungen soll auch den zum Teil rechtsmissbräuchlich ausgesprochenen Abmahnungen die Grundlage entzogen werden. Die deutsche Bundesregierung befürchtet jedoch, dass diese Maßnahme zu einer Absenkung des deutschen Verbraucherrechtsschutzes führen könnte und setzt sich für einige ergänzende Regelungen ein. Es ist daher abzuwarten, ob es zu einem deutschen Sonderweg kommen wird.

Online-Händlern bleibt unterdessen nichts anderes übrig, als mit dieser Rechtsentwicklung Schritt zu halten. Für Nicht-Juristen ist es aber kaum möglich, den Überblick zu behalten und alle notwendigen Änderungen rechtzeitig und richtig umzusetzen. Hier ist ein Update-Service hilfreich, wie ihn z.B. das Rechtsportal janolaw anbietet. Dieser informiert nicht nur über alle Änderungen, die eine Abmahnung nach sich ziehen könnten, sondern liefert auch gleich die angepassten Dokumente wie z.B. AGB mit Kundeninformationen und Widerrufsbelehrung dazu.

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