Was das Selbstmix-Portal Saftfabrik.de richtig macht

saftfabrikSelbstmix-Portale schießen derzeit aus dem Boden wie Pilze. Einige sind viel versprechend, und damit sei nicht nur der ökonomische Aspekt gemeint, beispielsweise MyMuesli. Andere wiederum sehen nicht sehr viel versprechend aus, was im Falle von MeMarmelade – wie Handelskraft vor kurzem berichtete – vor allem auch an der nicht vorhandenen Produktpräsentation liegt. Auf der Website von MeMarmelade gab es nicht einmal das Glas mit dem Produkt zu sehen. Von daher würde ich doch lieber auf das Rezept meiner Großmutter zurückgreifen.

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Preissuche On- und Offline

Wenn mir etwas Spaß macht, dann ist es ja Technik und dabei vor allem die Suche nach neuen Produkten, innovativen Technologien und natürlich auch dem ein oder anderen Schnäppchen. Inwieweit das Internet bei der Suche nach passenden Investitionsgütern unterstützt, hatte ich bereits vor einiger Zeit mal etwas ausführlicher im Selbstversuch getestet und ganz so rosig war es ja noch nicht. Nach fast 2 Jahren sieht die Situation leider immer noch nicht viel besser aus, nur wenige Seiten im Netz können wirklich bei der Recherche unterstützen. Wenn es nicht Nutzer geben würde, die ihre Erfahrungen in Foren, Produktbewertungen oder Shoppingportalen teilen würden, wäre man als Laie sicherlich öfters ratlos. Suche in natürlich Sprache oder eine vernünftige Produktberatung sind mittlerweile technisch möglich, werden aber leider viel zu selten in der Praxis angetroffen.

Egal, das eigentliche Thema soll ja Preisrecherche im Internet sein. Und wenn man ehrlich ist, funktioniert das Ganze ja ganz gut. Außer das es vielleicht nicht immer bequem ist, sich in mittlerweile über 40 Preissuchmachinen und -portalen zu orientieren. Und leider haben alle Portale einen kleinen Makel, der durchaus den ein oder anderen Euro kosten kann. Wie das? Es gibt ja neben dem Onlinehandel noch den klassischen Einzelhandel, so mit ins Geschäft gehen und ab und an doch ein Schnäppchen finden. Ich hatte neulich Glück und habe in einem Fachmarkt meinen Wunschfernseher gefunden. Ja, vielleicht hätte ich das Gerät Online 10 oder 20 Euro billiger bekommen, aber da wären nochmal Versandkosten dazugekommen. Ich hätte dann mit irgendeiner Spedition einen Termin vereinbaren müssen und im schlimmsten Fall noch einen halben Tag frei nehmen müssen, aber vor allem hätte ich warten müssen.

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Der Fotodienst Picabee vor dem Aus?

picabee1Picabee ist ein Anbieter aus München, der kostenlose Foto-Abzüge im Internet anbietet. Mir hat dieser Dienst persönlich bisher sehr gut gefallen, drei- bis viermal habe ich dort bestellt und war stets mit Qualität und Lieferzeit zufrieden. Die GmbH und deren Angebot wird durch Werbung auf den Fotos, einer zusätzlichen Werbefläche auf der rechten Seite der Fotos und einem kleinen Logo des Werbers in der linken unteren Ecke des Fotos (einige Bilder tragen kein zusätzliches Werbelogo), finanziert, womit man die Entwicklung der Fotos und den Versand für den Kunden völlig kostenfrei anbieten kann. Genau 30 Fotos können im Monat kostenlos bei Picabee bestellt werden, die einzige Begrenzung des Dienstes, wie es scheint. Die Toren wurden jedoch auch nur für Vorregistrierte oder Eingeladene geöffnet.

Aber was ist mit Picabee passiert? Am 29. März 2009 müsste jeder registrierte Nutzer diesen Email-Newsletter erhalten haben:

» […]in den kommenden Wochen wird der Picabee-Service weiterentwickelt, die Serverstrukturen erweitert und neue Features implementiert. Die Entwicklung von Fotos ist in diesem Zeitraum leider nicht möglich. Wir werden Sie informieren, sobald Ihnen der neue und verbesserte Service zur Verfügung steht und danken für Ihr Verständnis und Ihr Vertrauen […]. «

Was aus dem Newsletter nicht eindeutig hervorgeht, ist, dass auch bereits drei Wochen vor diesem Newsletter Bestellungen aufgegeben wurden, die bis jetzt nicht angekommen sind. Ich könnte also nachvollziehen, dass sämtliche Bestellungen ab dem 29. März 2009 nicht mehr entwickelt werden können, aber nicht Bestellungen, die bereits drei Wochen zuvor getätigt worden sind.

Und die Frage ist, was passiert mit den Bestellungen, die zeitlich noch vor dem Newsletter bei Picabee eingegangen sind? So richtig Auskunft erhält man nicht.

picabee

Wenn der Useransturm so groß ist, was ich auch glaube, wieso entschließt man sich dann drei Wochen später dazu, den Service weiterzuentwickeln? Sollte man sich nicht erstmal um seine Kunden kümmern und die Bestellungen nach und nach entwickeln und verschicken, während man einen Termin für einen Bestellstop nach außen kommuniziert?

Ich habe heute versucht via Impressum der Picabee-Webpräsenz den Geschäftsführer ans Telefon zu bekommen.

Merkwürdigerweise nahm eine Angestellte der PACT Holding AG ab, die dem Foto-Dienst wohl die Räumlichkeiten vermietet hatte. Ganz Recht: Hatte. Die Anschrift der PACT Holding AG ist immer noch dieselbe, wie die der Picabee GmbH.

Die freundliche Angestellte interessierte sich weder dafür, wer ich bin, noch warum ich Fragen zu Picabee stelle. So konnte ich leicht in Erfahrung bringen, dass Picabee etwa zeitgleich mit dem kuriosen Newsletter die Räumlichkeiten in der Erika-Mann-Straße 62 aufgegeben hat und keinerlei neue Adresse hinterließ. Die Kontaktdaten im Impressum von Picabee sind derzeit also nicht korrekt und seit über einem Monat nicht mehr aktualisiert worden. Ich frage mich, warum dieser Umzug nicht im Newsletter erwähnt wurde?

Darüber hinaus, bin ich via alleszweinull.de über eine „Meldung zu Insolvenzverfahren“ (man beachte bitte den Kommentar unter dem Beitrag) gestoßen, auf infobroker.de, die Picabee betrifft und sich auf den April bezieht.

Das ist alles irgendwie sehr merkwürdig und auch sehr schade, weil ich diesen Dienst wirklich sehr mochte und stets zufrieden war. Ich habe mir zwar schon gedacht, dass die reine Werbefinanzierung kein effizientes Geschäftsmodell sein kann, aber ein bisschen mehr Transparenz hätte ich mir schon gewünscht. Auch vom Geschäftsführer, den ich schlussendlich doch noch an ein Telefon bekommen habe und der mich mit „Wir sind bald wieder da […], wir optimieren gerade […]“ vertröstete.

Schade, denn wenn ich ehrlich bin, rechne ich damit nicht mehr. Aber ich würde mich in diesem Fall allzu gerne irren.

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Tagesschau meint: Soziale Netzwerke führen zu Alkoholismus und Drogensucht, oder andersrum!?

Ich blogge ja zugegebenermaßen in letzter Zeit sehr selten, aber gerade ist mir wirklich sehr danach. Als Rubrik würde ich „In was für einer Welt leben wir eigentlich !?“ vergeben.

Tagesschau.de
Tagesschau.de

Meine Lieblingsnachrichtensendung, die Tagesschau, zeigte gerade einen Bericht in dem unter Zuhilfenahme von Xing und StudiVZ Screenshots ernsthaft die Aussage gebracht wurde, dass die „sozial isolierten“ Internetanwender wegen des im Internet auf sozialen Netzwerken surfens genauso süchtig werden wie Leute die unter Alkohol- oder Drogensucht leiden. Also kurzum: Soziale Netzwerke sind genauso schlimm wie Alkohol und Drogensucht. :) Also nachdem die bösen Killerspiele (und nicht etwa die Knarren in den elterlichen Küchenschränken und die Schützenvereine) und irgendwie ja auch immer auch das BÖSE Internet an Amokläufen schuld sind, wird nun eine neue Sau durchs Dorf getrieben. Die BÖSEN sozialen Netzwerke. Also irgendwie hatte ich mir das mit den öffentlich rechtlichen Fernsehen und dem unabhängigen modernen Jounalismus anders vorgestellt… ts ts

Den Bericht kann man sich sicher in einigen Minuten unter Tageschau.de (04.Mai 20:15 – Abschnitt Drogen und Suchtbericht) anschauen.

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Die Evolution des Social Web und des E-Commerce

Vor wenigen Tagen gab es einen wirklich sehr erhellenden Artikel über die Evolution der sozialen Netz-Affekte, der Verbraucher, der Marken und der sozialen Netzwerke im CRM-Magazin.

Dabei wurden fünf verschiedene Phasen beschrieben, die nicht folgegebunden sind, sich jedoch zeitlich überschneiden:

forrester1

  1. Die Phase der sozialen Beziehungen, die Mitte der Neunziger begann und zwischen 2003 und 2007 ihre Reife, ihren Höhenpunkt erreichte. In dieser Phase meldeten sich Menschen bei Netzwerken an, erstellten Online-Profile von sich, organisierten sich in Gruppen um Information zu teilen oder auszutauschen. Marken verbanden sich mit diesen Gruppen und Nutzern um dialogorientiertes Marketing nutzen zu können oder Sponsoring zu betreiben. Für die ersten sozialen Netzwerke war dieser Zeitraum der Startschuss für den Kampf nach Monetarisierung. Die Welt beginnt sich mehr und mehr miteinander zu verbinden.
  2. Die Phase der sozialen Funktionsweise, so wie wir sie gegenwärtig erleben, die 2007 begann und voraussichtlich zwischen 2009 und 2012 ihren Höhepunkt finden wird. Diese Phase umfasst die Entwicklung der sozialen Netzwerke hin zu Betriebssystemen. Dem Verbraucher wird es nun ermöglicht Widgets und Netz-Applikationen auf dem eigenen Profil einzugliedern um der Erfahrung einen nutzvollen und unterhaltsamen Hintergrund zu ermöglichen. In dieser Phase bewegen sich Marken aktiv vom Annoncieren, hin zum Kreieren von Applikationen um dem Verbraucher Nutzwert anbieten zu können. Entwickler beginnen zu teilen, Netzwerke beginnen sich diesen zu öffnen, um Applikationen zu monetarisieren. In anderen Medien beginnen soziale Entwicklungen ebenfalls Fuß zu fassen.
  3. Die Phase der sozialen Besiedlung, die, laut Forrester Analyst Jeremiah Owyang, Ende 2009 beginnt und ähnlich mit der aktuellen Phase den Höhepunkt 2011 erreichen soll. Neue Technologien wie die OpenID oder Facebook werden die Barrieren sozialer Netzwerke überholen, womit wesentliche Unterschiede zwischen klassischen Webseiten des Web-2.0s und den Ntzwerken verschwimmen. Konkret heißt das, dass so ziemlich jede Webseite sozial und kommunikativ ausgerichtet sein wird, zwangsläufig: Verbraucher werden sich an gleichrangige Meinungen anlehnen um Entscheidungen bezüglich eines Produktes zu fällen, Marken werden sich auf Beeinflusser konzentrieren und Empfehlungen anderer mit einbinden und soziale Netzwerke werden implizite und explizite Daten sammeln, womit eine neue Art des sozialen Eingang geschaffen wird.
  4. Die Phase des sozialen Kontextes, die 2010 beginnt und 2012 ihren Höhepunkt findet, soll vor allem eine Phase sein, in der Webseiten personalisierten Inhalt (und Erfahrungen anderer) ihren Besuchern aushändigt. Verbraucher treten wahlweise ins Netz zur Identitätsteilung, um als Gegenleistung mehr Netz-Erlebnisse zu bekommen. Marken werden Besuchern spezifischen Inhalt anbieten und sich von Anmeldeseiten befreien. Soziale Netzwerke werden die Identitätssysteme des Internets werden. Andere Medien werden ihren Besuchern und Zuschauern personalisierte und interaktive Sender zur Verfügung stellen.
  5. Die Phase des Social Commerce, die 2011 endgültig beginnen und 2013 ausgereift sein wird, wird in vielerlei Hinsicht große Veränderungen mit sich bringen, wie auch bereits Jochen Krisch von Exciting Commerce festgestellt hat: Online-Gruppen werden Marken mehr und mehr verdrängen. Verbraucher werden mit Gleichgestellten (anderen Verbrauchern) zusammenarbeiten um eine neue Generation von Produkten zu bestimmen und diese, ebenfalls in Gruppen, kaufen. Marken müssen sich somit an Gruppen anlehnen, eine gefühlte Negation der Shopping-Architektur hat innerhalb von weniger als 20 Jahren stattgefunden. Soziale Netzwerke werden Features anbieten um beim Produktdesign und beim Anbietermanagement zu helfen. Neuartige PR-Agenturen werden entstehen, die Online-Gruppierungen und nicht mehr Marken repräsentieren werden.

forrester

In gewisser Hinsicht, ist nicht nur mit einer Weiterentwicklung des Social Web und des E-Commerce in Richtung Social Commerce abzusehen, es ist die Neustrukturierung eines sozialen Zusammenhangs, auf die man nur gespannt warten kann.

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Finnwaa und FinnwaaMedia stellen das Projekt Onlinemarketingwebinare.de auf die Beine

logo_komplett__190pxVor wenigen Tagen ist das gemeinsame Projekt der Agenturen Finnwaa und FinnwaaMedia „Onlinemarketingwebinare“ online gegangen.

Die Webinare, die auf Onlinemarketingwebinare.de angeboten werden, sind fachmännisch aufgearbeitete Weiterbildungsmöglichkeiten für Einsteiger und Fortgeschrittene, die sich speziell wesentlichen Themen des Bereiches Online-Marketing widmen.

finnwaa

Das Webinar-Angebot umfasst zurzeit vier wesentliche Bereiche:

  1. Suchmaschinenoptimierung
  2. Behandelt insbesondere die Anpassung der eigenen Website an die Anforderungen von Suchmaschinen, um in den Suchergebnissen unter relevanten Suchbegriffen auffindbar zu sein. In diesem Webinar wird vor allem praktisches Know-How und Grundlagen vermittelt.

  3. Suchmaschinenmarketing
  4. Vermittlung von gezieltem Wissen zur Plattform Google AdWords, um finanziell kalkulierbar und zielgerichtet Neukunden schnell und unter relevanten Suchbegriffen zu akquirieren.

  5. Web-Controlling
  6. Dies ist ein analytisches Webinar, in dem überwiegend der Funktionsumfang und die Funktionsweise des Web-Controlling-Tools „Google Analytics“ vermittelt werden. Das kostenlose Analyse-Tool ist vor allem darauf ausgerichtet, das Verhalten und die Eigenschaften der Webseitenbesucher zu analysieren, um folgerichtig korrekte Optimierungsmaßnahmen vornehmen zu können. In diesem Bereich: Ein Muss.

  7. Social Media Optimierung
  8. Dieses Webinar dürfte vor allem für Full-Service-Internet-Agenturen, aber auch vom Startup bis größerem Unternehmen sehr nützlich und wichtig sein. Hier werden vor allem zu ergreifende Maßnahmen erklärt und vermittelt, um die eigene Website bei Social Media Diensten optimal aufzustellen und zu optimieren, ebenfalls geht es hier in das Segment der Social Networks.

Weitere thematische Webinar-Wünsche werden gerne angenommen.

Die Finnwaa GmbH wurde vor kurzem vom Bundesverband für Digitale Wirtschaft (BVDW) auch für das Jahr 2009 mit dem SEM-Zertifikat ausgezeichnet, das nur elf weitere Agenturen in Deutschland aufgrund strenger Qualitätskriterien erhalten haben.

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Die Illusion Twitter

Gestern ging ein Raunen durch die Blogosphäre und schuld war das Marktforschungsunternehmen Nielsen, das „herausgefunden“ hat, dass das Wachstum von Twitter zwar weltrekordverdächtig ist (im letzten Jahr ca. 1382 Prozent Wachstum), allerdings 60 Prozent der Nutzer im Folgemonat (nach Anmeldung) nicht mehr zurückkehren. Das ist in der Tat ziemlich lustig. Holger Schmidt, der Netzökonom der F.A.Z.-Online, schob diese Zahlen auch gleich auf die Tatsache zurück, Nielsen hätte sämtliche Applikationen für den Microblogging-Dienst außen vor gelassen.

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In diesem Zusammenhang konnte ich mir das Lachen nicht verkneifen, als Holger Schmidt schrieb:

» David Martin vom Marktforschungsunternehmen Nielsen versetzt der Twitter-Gemeinde einen Dämpfer […] Es fällt vor allem Neueinsteigern immer schwerer, wahrhaft interessante Twitterer zu finden. Viele Neulinge sind mit dem Filtern überfordert und bekommen das Gefühl, mit Twitter ihre Zeit zu verschwenden – obwohl Twitter als Instrument für den schnellen Informationsfluss und die schnelle Kommunikation genial ist. «

Schmidt erläutert nachfolgend sehr richtig, dass es für Neueinsteiger sehr schwierig ist, an relevante Informationen beziehungsweise an Tweets zu kommen. Aber ich habe eine Frage, die eigentlich auch jedem erfahrenen Web-Nutzer schon auf der Zunge liegen müsste: Was erwarten wir von Twitter, und wenn wir was erwarten, ist es vielleicht ein bisschen viel?

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Zu twittern ist ja mehr als schick, so rein gefühlt, und die Diskussionen über den Nutzwert von Twitter müssen wir uns nicht (schon wieder) streiten. Ich glaube, viele Twitter-Nutzer machen aus der Nummer eine zu große Sache und da kann man sich Holger Schmidt nur anschließen, wenn er schreibt, Neulinge haben das Gefühl, ihre Zeit dort zu verschwenden. Ja, er hat auch recht, dass anfangs einige Verständnis-Barrieren zu erklimmen sind, aber selbst danach, bleibt nicht allzuviel. Womit Schmidt meiner Meinung nach falsch liegt, ist, dass Twitter für den schnellen Informationsfluss und schnelle Kommunikation genial ist.

Denn genau hier ist die Sollbruchstelle des Nutzwertes: Wirkliche Informationen fließen nicht auf Twitter. Dafür gibt es viele Gründe, der wichtigste ist die Einschränkung auf 140 Zeichen. Der Nutzwert liegt in den Adjektiven, die Schmidt benutzt, sprich: schnell. Mehr ist Twitter nicht.

Nützliche Dinge, Informationen, können nur von externen Quellen eingebunden werden, durch Links und so weiter. So kommt man natürlich schneller an Informationen, wenn man denn erfahren mit Twitter umgeht, aber Twitter ist kein Ort der Informationen, dafür wurde dieser Dienst auch nicht erschaffen. So ist es auch lustig, dass David Martin vom Marktforschungsunternehmen Nielsen seine Untersuchung mit folgenden Worten beendet:

» Twitter has enjoyed a nice ride over the last few months, but it will not be able to sustain its meteoric rise without establishing a higher level of user loyalty. Frankly, if Oprah can’t accomplish that, I’m not sure who can. «

Damit wird eigentlich alles auf den Punkt gebracht und irgendwie höre ich auch Spott aus Martins Statement heraus. Was soll Twitter in den Augen der Nutzer eigentlich sein? Hat über diese Frage schon mal wer nachgedacht? Wir hatten den Amoklauf mit einer anschließenden hitzigen Diskussion über die Do’s und Don’t’s der Medien, wir haben gerade eine herbeigeredete Panikmache wegen der Schweinegrippe. Kommunizieren des Kommunizierens wegen. Das ist Twitter zum größten Teil.

Tweet zur Schweinegrippe

Als ich 2007 mit Twittern angefangen habe, hab ich erst nicht gewusst wie und wozu. Nach einer Woche war dann alles klar. Und seit der Wachstumsmotor angesprungen ist, ist Twitter einfach nur noch Gequatsche ohne Mehrwert, zwar sehr schnell, aber who cares about that? „Um Twitter aber richtig beurteilen zu können, muss man aktiv mitmachen“, schreibt Holger Schmidt. Da hat er sogar recht. Aber wenn man nicht weiß, wer Twitter nützlich verwendet, dann bringt das Mitmachen nichts. Ich kicke regelmäßig Twitter-Spammer aus meiner Followerliste, die nach zwei Tweets bereits 100.000 anderen Nutzern gefollowed sind.

Das machen wirklich sehr viele Nutzer so, weil es gibt ja Charts und so was. Oben mitspielen heißt Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Das ist so, als würde man andere Menschen mit Versprechungen in ein Stadion locken. Das Stadion ist irgendwann voll und die Show fängt an, aber es gibt kein Programm, nichts sinnvolles und selten was unterhaltsames. Genauso nutzen viele Twitter. Und deswegen könnte der Dienst einfach auch diese hohen Absprungraten haben.

Das ist nicht die Schuld von Twitter, das sind die Nutzer. Und jeder twittert weiter vor sich hin, darüber, dass der Hype von Twitter „gefährdet“ ist. Wirklich unterhaltsam. Und die Schweinegrippe gibt es ja auch noch. Und zukünftige Skandale wollen auch noch breit getreten werden. Und wieso hält sich Oprah eigentlich aus allem raus?

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Und was für Nutzer-Loyalität überhaupt?

Nachtrag: Gerade bei Freshzweinull gefunden, ein Blog, das ich wirklich sehr gerne lese:

Real Life Twitter – Absolut großartig.

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Amazons Experimentierfreude geht weiter: Das Modegeschäft

amazon_craveDie Experimentierfreude des Internethändlers Amazon findet kein Ende. Vor allem deswegen, so kann man ruhigen Gewissens annehmen, hat sich das Unternehmen über viele Jahre hinweg an die Spitze gesteuert. Erst jüngst ist man im ersten Quartal 2009 an Ebay vorbei gezogen, was vor allem auch am unerwarteten Erfolg des Kindle, ein Lesegerät für elektronische Bücher, lag.

Jeffrey Bezos, Gründer und Präsident von Amazon, hat seit der Gründung auf Experimentierfreude und vor allem auf Geduld gesetzt. Wofür er anfangs noch belächelt wurde, ist seit einigen Jahren ein Imperium gewachsen, das mit der Idee eines Online-Buchhändlers gestartet ist.

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