Re-Commerce – weil alles eine zweite Chance verdient [Netzfund] Posted on 24.03.202304.09.2024 | by Birthe Struffmann Quelle: cottonbro studio | pexels Das Konsumbewusstsein unserer Gesellschaft nimmt mehr und mehr zu. Und es geht dabei nicht mehr nur um Bio-Lebensmittel! Auch in puncto Kleidung und Technik wird darauf geachtet, wo ein Produkt herkommt und vor allem, was nach dem Gebrauch damit passiert. Schließlich ist das für einen allumfassenden, nachhaltigen Einsatz von Ressourcen mit das Wichtigste. Daher wird für viele secondhand zu shoppen die erste Wahl. 2022 lag das Marktvolumen bereits bei etwa 75 Milliarden Euro. Und genau dadurch öffnet sich ein Markt, der seit den letzten Jahren durch die Decke geht – hier beginnt Re-Commerce. Re-Commerce: Die zweite Chance boomt Was mit Flohmärkten und kleinen Secondhandshops begonnen hat, wurde beispielsweise durch die Plattformen eBay Kleinanzeigen ins Internet gebracht. Durch die Möglichkeit gebrauchte Produkte einfach und unkompliziert sowohl zu kaufen als auch zu verkaufen, nahm Re-Commerce an Fahrt auf. Mittlerweile nutzen viele Unternehmen dieses Geschäftsmodell und bieten eigene Secondhandware an. Verständlich, denn einer Visa Studie folgend soll das Geschäftspotenzial bis 2030 auf 900 Milliarden Euro wachsen. Doch unabhängig von einem großen Einsparungspotenzial und damit steigenden Gewinnen, bietet euch Re-Commerce darüber hinaus noch viele Vorteile. Aufgrund des gesteigerten Konsumbewusstseins könnt ihr neue Kunden gewinnen, die Zufriedenheit von bereits bestehenden Kunden steigern und euer Image verbessern. Re-Commerce: Beispiele aus drei Branchen Re-Commerce ist nicht nur auf einzelne Unternehmensbranchen begrenzt. Ganz egal ob Technik, Kleidung oder Inneneinrichtung: Secondhand ist für euch alle eine Option. Die folgenden Beispiele liefern die besten Beweise. Technik Ein Player in der Re-Commerce Bubble ist das Wiener Green-Tech Scale-up refurbed. Sie bieten online wiederaufbereite Technik an. Von Smartphones, über Haushaltsgeräte und bis hin zu E-Bikes ist alles dabei. Sie ermöglichen es Händlern, Secondhandware über ihre Plattform zu verkaufen. Dafür müssen sowohl die Händler als auch die Produkte verschiedene Prüfungen durchlaufen, damit es bezüglich Herkunft, Qualität und Funktionalität keine offenen Fragen gibt. Bei der Berliner Firma rebuy dahingegen können neben Händlern, auch Privatpersonen Produkte aus dem Technikbereich verkaufen. Die Ware muss dafür online mithilfe eines Fragebogens angemeldet werden. Anhand der individuellen Angaben zu dem Artikel wird ein Verkaufspreis vorgeschlagen. Ist das Angebot zufriedenstellend, geht’s mit den Artikeln ab zu Post und schon können ausrangierte Handys oder Videospiele eine zweite Chance bekommen. Inneneinrichtung Auch der schwedische Möbelgigant Ikea geht mit dem Trend. Seit 2020 gibt es den ersten Ikea-Secondhandshop in der Nähe von Stockholm. Hier werden ausschließlich gute erhaltene Möbelstücke, die von Kunden zurückgegeben wurden, verkauft. Auch mit der »Fundgrube« und der Initiative »Zweite Chance« unterstützt Ikea den Secondhandmarkt schon lange, indem beispielsweise Ausstellungsstücken oder zurückgegebene Produkte reduziert gekauft werden können. In einem kleineren Maßstab setzt das junge Kölner Unternehmen revive den Secondhandgedanken bei Möbeln um. Nachdem ein Formular mit Informationen rund um Hersteller, Alter und Neupreis des Möbelstücks ausgefüllt wurde, wird ein Angebot mit Kaufpreis erstellt. Mit Annahme des Angebots, wird ein verbindlicher Termin zum Abholen der Möbelstücke vereinbart. Kleidung Momox ist eins der ersten Unternehmen, das den Markt für Re-Commerce erkannt hat. Mit Medimops gestartet, zeigt Momox das Re-Commerce nicht nur Teil des Geschäftsmodells sein kann, sondern auch für sich genommen ein vollständiges Modell sein kann. Die neuste Sparte ist Momox fashion. Dort wird eine riesige Bandbreite von Kleidung unterschiedlichster Marken angeboten. Der Verkauf für den einzelnen Kunden wird dabei so einfach wie möglich gemacht. Wer hier verkaufen möchte, muss die Artikel verschiedenen Kategorien und einer Marke zuordnen. Im Anschluss wird bereits ein Preis vorgeschlagen, den die Kunden erhalten, falls sie verkaufen. Allerdings muss in einem Auftrag Ware im Wert von mindestens 20 Euro verkauft werden, damit ein Abschluss möglich ist. Neben großen Fashionfirmen wie H&M, Zalando oder Tommy Hilfiger hat auch das Slow-Fashion Unternehmen hessnatur jetzt einen eigenen Secondhandshop. Das Kerngeschäft dieses Unternehmens ist nachhaltig produzierte Mode. Nun wird ermöglicht, dass die Kleidung noch langlebiger wird. Hessnatur übernimmt hier eine Art Vermittlerposition. User können ein aktuelles Bild des Kleidungsstücks hochladen und in die Kategorien »perfekt« bis »gut« zuordnen. Im Anschluss erhalten sie ein Preisvorschlag. Dieser kann jedoch nach Ankunft der Ware noch verändert werden und wird erst ausgezahlt, wenn die Ware weiterverkauft wurde. Re-Commerce: hessnatur zeigt, wie digital nachhaltig sein geht Doch Nachhaltigkeit bezieht sich bei hessnatur nicht allein auf ihre Firmenphilosophie und Mode. Sie stellen sich auch digital nachhaltig und damit zukunftsfähig auf, um noch mehr Menschen mit ihren Produkten zu erreichen. Durch das erhebliche Wachstum im E-Commerce Bereich musste ein neuer Onlineshop her, der den gesteigerten Anforderungen gerecht wird. Daher migrierte hessnatur auf ein cloudbasiertes System auf Basis von SAP Commerce. Darüber hinaus wurden verschiedene Tools wie Produktinformations-Management-System (PIM) und Enterprise-Resource-Planning (ERP) über Schnittstellen an den neuen Shop angebunden. Wie hessnatur dieses Digitalprojekt gemeinsam mit dotSource erfolgreich umsetzen konnte, erfahrt ihr in der Success Story. Füllt jetzt das Formular aus und erhaltet euer kostenfreies Exemplar! Jetzt teilen (14 Bewertung(en), Schnitt: 4,43 von 5)Loading... Categories News
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