Der Online-Werbemarkt wird es schon richten

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft übt sich auf der Computermesse CeBIT in Hannover in weiser Voraussagekraft. Letztes Jahr hat der Online-Werbemarkt kräftig zugelegt (um 25 Prozent auf 3,65 Milliarden Euro) und dieses Jahr soll es laut BVDG noch einmal nach oben gehen (weitere 10 Prozent auf 4 Milliarden Euro).

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[Grafik via Netzökonom]

Bevor ich es vergesse: auch das Suchmaschinenmarketing wird laut BVDG-Schätzung um 10 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro wachsen.

Zeit um sich die Hände zu reiben. Zeit die Fehler des 2000.com-Desasters zu ignorieren, um sie entsprechend neu zu machen und in diesem Zusammenhang vorzubereiten. Wir täten gut damit, den Hype nicht mit großen aufgerissenen Augen an uns zu drücken und lieb zu haben. Denn nein, die Werbung, egal wie schief die Kurve nach oben zeigt, wird nicht alles bezahlen können.

Mit 14,8 Prozent am Gesamtmarkt 2008, ist die Online-Werbung alles andere als unwichtig, aber mehr als Zahntropfen ist einfach nicht drin. Videowerbung: Wachstum 2008 betrug 236 Prozent. Volumen: 30 Millionen Euro. So sieht das nämlich aus.

Und bevor ich es vergesse, die Web-2.0 Expo findet hierzulande nun auch nicht mehr statt: „

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Shoptest: Denglisch mal anders

Der amerikanische Kleidungshersteller Stussy betreibt einen internationalen Onlineshop, in dem die eigenen T-Shirts, Sweatshirts und andere Bekleidung verkauft wird.

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Produkt der Woche: Das Bush-Shirt

Ich würde dieses Produkt der Woche ja am liebsten einfach unkommentiert im Raum stehen lassen, aber ich kann einfach nicht. Wer mir dieses Shirt für 16 Dollar hier kauft, dem werde ich auf ewig in Dankbarkeit verpflichtet sein. Und zu dem Aufdruck auf diesem Shirt würde prima meine Run -DMC-Sonnenbrille passen. Und eine Propellermütze. Die perfekte Kombination.

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Via Printliberation.com

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OTTO und Bunte.de bringen die Talkshow ins Netz

Talkshows bald im Netz? Ich muss zugeben, dass dieser Gedanke schon irgendwie ziemlich gruslig ist. Ich möchte sagen, dass das erfolgreiche Format der Talkshow viel zu unserem kulturellen Verständnis beigetragen hat. Es hat uns klare Vorstellungen davon vermittelt, was Traurigkeit und Fremdscham bedeutet. Vielleicht hat man ja deswegen so gerne zugesehen. Ich kenne niemanden, der zugeben würde, jemals Talkshows gesehen zu haben.

Aber jetzt schleicht sich das Format ins Netz. Beziehungsweise die Akteure von damals, die nachmittags im Fernsehen aufgelaufen sind. Das Versandhaus OTTO und Bunte.de kooperieren und stellen mit „Bunte Life“ eine Sendung auf die Beine, die uns ja schon bekannt ist. Produziert wird diese Mode- und Lifestylesendung von dem ehemaligen Daily Talker Andreas Türk. Dreimal die Woche soll das Magazin oder Web-Show live gestreamt werden (16.30 Uhr – montags, mittwochs und freitags).

Das Besondere an dieser Sendung ist wohl das Mitmach-Konzept. Man lädt ein paar Prominente als Studiogäste ein und lässt diese mit dem Moderator über Mode- und Lifestylethemen reden. Die Zuschauer können sich während der Sendung via Telefon, Skype oder Chatbox auf der Homepage in das Geschehen einklinken, mit den Moderatoren und den Studiogästen interagieren, Kommentare abgeben, Dateien hochladen, die unter Umständen in die Sendung sogar mit einfließen.

Auf meedia.de heißt es:

» Durch die Bunte-Zusammenarbeit mit Otto soll es demnächst möglich sein redaktionelle Inhalte mit Angeboten der E-Commerce-Plattform des Versandhändlers zu verbinden. In der Show und auf der Plattform soll es darüber hinaus noch spezielle Shopping-Tipps geben. «

Die Idee ist an sich wirklich sehr interessant. Wie genau dieses Format im Web bestehen kann, ist überhaupt nicht einschätzbar. Und obwohl es um Mode und Lifestyle geht, fragt man sich welches Zielpublikum damit genau aktiviert werden soll. Aber an sich eine wirklich tolle Idee. Die Umsetzung lassen wir jetzt mal außen vor. Produzent Türk jedenfalls glaubt fest daran, dass

» durch die optimale Abstimmung von Bewegtbild, Interaktivität und redaktioneller Führung der Nutzer an ‚Bunte life‘ gebunden [wird] […]. Die journalistischen Inhalte und die Präsenz von Charlotte Karlinder sind die perfekte Kombination, möglichst viele User zu aktivieren. «

Wollen wir seine Ambitionen mal nicht erschüttern. Nur eins noch am Rande, das mit dem Thema hier nicht direkt was zu tun hat:

Ich warte nur darauf, dass Formate wie dieses nackige Herumgehüpfe auf komischen Sendern, wo man teuer anrufen darf um unlösbare Rätsel zu entknobeln ins Web geht. Eine Ein-Mann-Show mit völlig nervigen „Moderatoren“. Wenn das irgendwann mal ins Netz kommt, dann ziehe ich den Stecker.

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BuyVIP: Kundensupport mit Livechat

Der Shoppingclub BuyVIP ist dem Gedankenexperiment von BuyVIP-Gründer Gerald Heydenreich anscheinend gefolgt. Noch im Januar philosophierte Heydenreich öffentlich über neue Modelle im Online-Handel und scherzte eher unfreiwillig über den Rollentausch von Online- und Reallife-Geschäften, wobei man (auch unfreiwillig) an eine Vermischung dieser denken musste:

» Warum gibt es zum Beispiel nicht einen Laden, in dem man sich all das ansehen kann, was man online kaufen kann. Das wäre doch der nächste logische Schritt, wenn doch sowieso ein Großteil der Käufer nur noch in den Laden geht, um sich eine kostenlose Beratung zu holen, nur um dann online das günstigste Angebot auszuwählen. «

BuyVIP

Und nun? Nun wird der Support liver (was anderes als der Komparativ ist mir nicht eingefallen). Mittels Livechat können Mitglieder der Community ihre Fragen sofort klären lassen. Eine Sache, die man schon von paul-direkt kennt und dem Anbieter Myby nur ans Herz legen könnte. So mancher Ruf könnte damit wieder korrigiert werden. BuyVIP mischt mit diesem Schritt ein neues Gefühl der Beratung und des Supports in das eigene Kerngeschäft und nimmt damit vertraute Züge des Real-Life-Einkaufens an. Praxis und Theorie (Heydenreichs Gedankenexperiment) sind vielleicht doch nicht unfreiwillig.

Auch INTERNET WORLD berichtete von diesem Schritt und schreibt:

» Nach der Angabe von Namen und E-Mail-Adresse steht den Kunden des geschlossenen Shoppingportals ein Servicemitarbeiter zur Verfügung, der sofort per Chat Anfragen zu Produkten oder Auftragsstatus beantwortet. Von dem neuen Service verspricht sich der Betreiber von BuyVIP einen schnelleren Service und damit indirekt eine höhere Kundenbindung. «

Ein wahrhaft weiser Schritt. Und ein logischer dazu.

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Todesstrafe, Freunde und Lokalisten.de

Nachdem Xing erst vor wenigen Tagen für ihr savethesacked.com-Spiel verbal gesteinigt wurde (und im Zuge dieser verbalen Steinigung sich dazu bewegen ließ, das Spiel aus dem Netz zu nehmen), darf sich nun auch die Werbeagentur DDB Berlin die Pfeife der „Werbepannen“ anstecken. Oder sagen wir lieber: Anstecken lassen.

Die Werbeagentur kam ohne beauftragt worden zu sein auf die Idee, man könne ja für die ProSieben.Sat1-Community Lokalisten.de drei Werbe-Comic-Strips zum Thema „It’s good to have friends“ entwerfen. Einer dieser Entwürfe wird jetzt natürlich wieder im Netz zerpflückt. Es fallen die gängigen Termini: „geschmacklos“, „peinlich“, „schockierend“, „krank“, etc.

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Alper Iseri versteht die Welt nicht mehr, weil er findet, dass Todesstrafe, Lokalisten.de und „It’s good to have friends“ nicht in ein Werbe-Konzept passen.

Marcus Prosch, Unternehmenssprecher vom Hauptgesellschafter SevenOne Intermedia (ProSieben.Sat.1-Gruppe) ist zutiefst schockiert, distanziert sich sofort von dieser „Werbung“ und mahnt die Agentur auch gleich mal ab.

Und ich frage allen Ernstes: Haben wir Angst vor der Werbung oder haben wir Angst vor den Menschen, die diese Werbung beurteilen und in ihrem „moralischen“ Weltbild einzuordnen versuchen?
Diese Werbung finde ich sehr witzig, Geschmäcker gehen eben auseinander. Diese Werbung ist selbstverständlich auch sehr makaber, das war ja der Sinn an der Sache.

Da baumeln im Hintergrund zwei Strichmännchen am Galgen. Und? Einer wurde vom Henker gerettet, weil man sich kennt: „It’s good to have friends“. Wo ist das Problem? Warum schlagen manche, die das unmöglich finden und unbedingt Konsequenzen sehen wollen, nicht auch eine Anzeige gegen Monty Python vor? „Das Leben des Brian“ oder so. Ganz schlimm. Weil da Leute am Kreuz singen und Pfeifen.

Lasst die Kirche ruhig mal im Dorf, da gehört sie nämlich hin. Was uns täglich an fiktivem Mord und Totschlag im Fernsehen präsentiert wird, ist wesentlich schlimmer. Im Übrigen handelt es sich hier um einen Comic. Er ist makaber, ja, aber als Werbemittel ist das sehr gut geeignet. Ich denke da jetzt mal lediglich an die Zielgruppe. Das Xing-Spiel war genauso fiktiv. Es gab keinerlei identifizierbaren Kontakt zur „echten“ Welt. Die Burger-King-Kampagne hingegen war sehr geschmacklos, weil da „echte“ Menschen gedemütigt wurden.

Sprechen wir lieber nicht von Dingen, die Grenzen überschreiten oder von Pietät. Man ist hier niemanden auf die Füße getreten. Falsche Moral ist auch eine Moral?

Sehe ich anders. Die Werbung ist lustig, die Agentur hat das gut gemacht. Ich bin übrigens entschieden gegen die Todesstrafe und schaue gerne Monty Python. „It’s good to have friends“. Stimmt schon. Ist wirklich gut.

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Produkt der Woche: Bullshit Button

bullshit-buttonDer Bullshit Button ist nun schon eine ganze Weile auf meiner „potentielles Produkt der Woche“-Liste. Das Gerät kann zwar nicht viel und ist auch nicht gerade eine Zierde, aber die Idee hat schon was.

Man kennt das ja: Kollegen, Bekannte und Freunde reden halt manchmal einfach eine ganze Menge Stuss daher wenn der Tag lang wird, oder werfen derart wild mit Buzz-Wörtern um sich, dass einem ganz schlecht davon wird. Diesem landläufig auch als Bullshit-Bingo bezeichneten Phänomen kann man nun adäquat etwas entgegensetzen.

Wie sich das Hightechgerät im Praxistest schlägt verrät das folgende Video, dass im Rahmen des Flametoys Videowettbewerbs entstanden ist: ;)

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Xing in der Kritik

Auf der Seite savethesacked.com (zu Deutsch: „Rette die/den Gefeuerten“) konnte man sich bis vor kurzem noch die Zeit mit einem Spiel vertreiben. Aus den Fenstern von Wolkenkratzern schrien Chefs „You’re fired“ („Du/Sie bist/sind gefeuert“), woraufhin sich deprimierte arbeitslose Angestellte aus den Fenstern und damit in die Tiefe stürzten. Aber als Spieler konnte man die verlorenen Seelen retten, indem man diese per Klick und gesteuertem Xing-Fallschirm auffängt.

finanzkrise-spiel
Bild: www.finanz-journal.at/finanzkrise-spiel/

Xing wurde nun dazu gedrängt, dieses Spiel zu entfernen. Nach vier Wochen. Solange hat es nämlich gedauert bis man bei Twitter und netzintern zu meckern anfing. Die ganze Palette: Das sei „am Rande des guten Geschmacks“ bis hin zu „völlig geschmacklos“. Manch einer will sogar Assoziationen zum 11. September 2001 sehen. Ich habe nach einer Minute Nachdenken festgestellt, dass man damit sogar richtig liegt, weil man da ja auch aus dem Fenster gesprungen ist, weil man seinem Job verloren hat, oder?

Ich empfand die Burger-King-Kampagne als überaus geschmacklos, weil es dabei um Luxus- und Wohlstandselend ging, um niederträchtige Doppelmoral usw. Aber in diesem Fall sehe ich keine Geschmacklosigkeit. Ich möchte nicht wissen, wie viele sich schon im Zuge der Finanzkrise das Leben genommen oder vor einen Zug geworfen haben (auch assoziativ, allerdings nicht zu 9/11). Diese Entwicklung zu karikieren und in Werbung zu bündeln ist mitnichten guter Ton, aber da stelle ich doch wohl auch die berechtigte Frage, wo die Blogger, Xinger und Twitterer Ballerspiele sehen. Ich meine GTA weckt bei mir Assoziationen zu abscheulichen ethnischen Säuberungen. Wo waren da die Protestschreie?

Es scheint als würde das Meckern nur mal wieder eine Eigendynamik entwickelt haben. Es ist völlig in Ordnung in kleinen Netz-Games mit Schuhen nach Präsidenten und anderen „Persönlichkeiten“ zu werfen, aber es ist nicht in Ordnung so ein Spiel zu spielen. Das mit der Moral ist ja nicht so ganz einfach, ich weiß.

Was sagt dieses Spiel denn aus? Muss man das wirklich erklären? Xing-Sprecher Thorsten Verspermann:

» Wir nehmen natürlich wahr, was um uns herum und in der Wirtschaft passiert. «

Und damit würde ich das einfach mal so stehen lassen. Ich persönlich kann den Rummel um dieses Spiel nicht begreifen. Aber vielleicht sollte ich beim nächsten Kabarett-Besuch auch einen Karton mit Eiern mitnehmen, falls der Kabarettist unkorrekte Sachen sagt.

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Facebook: 175 Millionen User

Facebook hat nach Aussagen von Dave Morin mittlerweile 175 Millionen angemeldete Nutzer. Das sind 25 Millionen mehr, als noch zu Jahresbeginn. Wir gratulieren zu dieser Zahl und ignorieren die Millionen Profilleichen erstmal. Ich finde die Vergleiche mit Staaten übrigens sehr witzig. Wenn man schon kein Geld mit 175 Millionen Nutzern verdient, dann ist das Übertrumpfen mit Einwohnerzahlen schon gerechtfertigt, finde ich.

An dieser Stelle möchte einen wirklich großartigen Kommentar zitieren:

» Hehe … fast die Größe von Brasilien, aber das Bruttoinlandsprodukt von Kiribati «

Wir wünschen Facebook weiterhin viel „Erfolg“.

Nachtrag: Offensichtlich hat man mit der Datengier ein gutes Geschäftsmodell in Aussicht…

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Preisbock.de schließt dritte Finanzierungsrunde ab

PreisbockDas beliebte Liveshopping-Portal Preisbock.de hat seine dritte Finanzierungsrunde abgeschlossen, konnte somit neue Investoren gewinnen. So investieren unter anderem beteiligungsmanagement thüringen GmbH (bm-t), der Business Angel Oliver Flaskämper (Geizkragen.de-Gründer) sowie die Sparkasse Jena insgesamt eine Million Euro in das Portal. Im März letzten Jahres hatte Preisbock.de bereits die Business Angels Lukasz Gadowski und Oliver Jung als Investoren für sich gewinnen können.

Der Geschäftsführer der bm-t, Dr. Guido Bohnenkamp:

» Wir haben bei Preisbock.de ein hoch motiviertes Gründerteam mit einem soliden Unternehmenskonzept vorgefunden. Preisbock hat in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass Liveshopping ein tragfähiges Geschäftsmodell darstellt und in Deutschland eine steigende Anhängerschar findet. «

Preisbock.de ist 2008 im Oktober die erste deutsche Liveshopping-Plattform gewesen, die profitabel geworden ist. Preisbock-Geschäftsführer Christian Grötsch äußerte sich zu dem Einsatz der Finanzspritze:

» Wir wollen das frische Kapital vor allem zur Neukundengewinnung einsetzen, aber auch noch weitere Social Commerce-Elemente auf Preisbock.de integrieren, um den Usern ein besonders interaktives und lebendiges Shopping-Erlebnis zu bieten. «

Bereits im Februar entschied man sich zu einem Video Livecast, das nun wöchentlich ausgestrahlt wird. In diesem Video Livecast wird ein ausgewähltes Tagesprodukt vorgestellt. Voraussichtlich wird Ende März eine neue Version von Preisbock.de mit erweiterten Live-Features starten.

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