Zahlungsarten im Onlinehandel – Trends und Herausforderungen [5 Lesetipps]

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Die Digitalisierung verändert selbst die gängigsten Gewohnheiten wie das Bezahlen. Bargeld ist fast ein Relikt, während sich digitale Payments mit PayPal an der Spitze vermehren und verbreiten. Spätestens seit dem Start von Google Pay und Apple Pay in Deutschland nimmt die Begeisterung für Mobile Payments der Smart Consumer immer weiter zu und das Smartphone wird zum Portemonnaie der Zukunft.

Es besteht kein Zweifel, dass sich die Art und Weise zu bezahlen, einem Wandel unterliegt. Der Handel muss daher darauf agieren, vor allem wenn die Komplexität steigt und die Anforderungen immer höher werden. Was sollten Händler, Hersteller und Marken im DACH-Raum rund um Payments beachten, um Kundenanforderungen bestmöglich zu erfüllen und wie sieht die Zukunft aus?

Mobile Payments im Aufschwung

Laut der Ergebnisse der Payment-Studie Vol.23 des ECC-Köln festigen sich die Zahlungspräferenzen. Zahlen auf Rechnung bleibt weiterhin unangefochten die meistgenutzte Methode bei Onlinebestellungen, gefolgt von PayPal und Lastschrift. Sofortüberweisung ist die Methode, die am stärksten an Beliebtheit (9 Prozent) gewonnen hat.

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Quelle: ECC-Studie

Die erwähnte Studie zeigt auch, dass Heavy-Onlineshopper und Smart Consumer neuen Paymentanbietern immer offener gegenüberstehen. Eine Tatsache, die den Markteintritt neuer, innovativer Akteure fördert. So ist beispielsweise die Bekanntheit und Nutzung von Amazon Pay, Apple Pay, Google Pay und Giropay insbesondere bei diesem zukunftsweisenden Segment höher als beim durchschnittlichen Verbraucher.

Auffällig ist, dass Heavy-Amazon-Shopper bereits 9,6 Prozent der Onlinekäufer ausmachen. Händler sollten sich daher zukünftig auf diese Konsumentengruppe einstellen. Diejenigen, die kontaktlose Terminals einrichten und das Personal entsprechend schulen, werden einen Wettbewerbsvorteil erzielen und die Smart-Shopper für sich gewinnen.

Der Payment-Mix – Weniger ist Mehr

Ein kundenzentriertes Mindset ist Pflicht, um Trends zu erkennen und entsprechende Optimierungsmaßnahmen in die Tat umzusetzen.

Erstmals seit fünf Jahren sinkt die durchschnittliche Anzahl angebotener Zahlungsverfahren im Onlineshop. PayPal ist auch dieses Jahr im Ranking ganz vorne. Bemerkenswert ist, dass Google Pay/Android Pay und Apple Pay kurz nach dem Start bereits von jedem siebten Onlinehändler angeboten werden.

Zudem sind immer mehr Händler einverstanden, Änderungen an ihrem Payment-Portfolio vorzunehmen. Hierbei geht es sowohl um die Einführung neuer als auch um die Aussortierung unpopulärer Zahlungsarten. Nachnahme und nicht abgesicherte Verfahren wurden am meisten zurückgezogen.

Diese Überprüfung bringt viele Vorteile für das eigene Business mit sich, denn sie bietet die Chance, das Umsatzwachstum zu steigern, mehr Kunden zu gewinnen und Conversion-Rates zu erhöhen. Doch damit gehen auch neue Herausforderungen einher.

Die größten Herausforderungen bei der Einführung neuer Payments

Aufgrund der DSGVO stehen Händler vor der großen Herausforderung, die Kundendaten im Zahlprozess abzusichern. Tatsächlich hat knapp zwei Drittel der befragten Händler bereits diesbezüglich Anpassungen am Zahlungsprozess durchgeführt. Dennoch ist der Mehrwert noch nicht erkennbar. Im Gegenteil. Mehr als ein Drittel der Händler gibt an, dass Onlinebestellungen sowohl für das Unternehmen als auch für den Kunden infolgedessen komplizierter geworden sind. Jeder sechste Konsument bestätigt das. Die Einführung der DSGVO hat bisher kaum Auswirkungen auf das Einkaufsverhalten.

Die DSGVO rückt das Datenmanagement noch stärker in den Fokus und bietet Händlern daher eine Chance, verschiedene Daten zu vereinen, wichtige KPIs zu stärken und Prozesse zu optimieren.

Mit der Komplexität im Onlinehandel steigen auch die Herausforderungen rund um Prozesse wie Integration und Transparenz von Zahlungsverfahren. Payment-Dienstleister wie Wirecard, Computop oder Sofort, die mit ihrem breiten Know-how dazu punkten, spielen in der Paymentbranche daher ganz oben mit. Laut Studie arbeitet etwa die Hälfte der Händler bereits mit einem Dienstleister zusammen. Ein Fünftel plant eine solche Zusammenarbeit.

Payment-Dienstleister hoch im Kurs:
ECC-Studie

Neben der Anbindung und Absicherung verschiedener Zahlungsarten sorgen die Anbieter mit zusätzlichen Tools und Services für eine Vereinfachung der internen Prozesse und der Buchhaltung. Außerdem übernehmen die Anbieter andere Aufgaben wie die Kosten für Retouren. Aber Achtung – Das gilt nicht für jeden. Händler sollten individuell prüfen, ob und inwieweit sie wirklich von einer engen Zusammenarbeit mit einem Payment-Dienstleister profitieren können.

Welche Payment-Trends sollten Händler im Visier haben?

Händler sollten in puncto Payment folgende Trends im Augen behalten:

  1. Internationalisierung: Konsumenten kaufen immer mehr online und werden zunehmend von ausländischen Marken und Händlern angezogen, vor allem innerhalb Europas. Landespezifische Vorlieben müssen unbedingt bedacht werden, um die einheimischen Besucher zu gewinnen. Dabei gibt es noch einiges zu tun, da die Mehrheit der befragten Händler in allen Ländern IMMER NOCH den gleichen Payment-Mix anbietet, auch wenn die Präferenzen komplett unterschiedlich sein können.
  2. P2P-Zahlungen stoßen schon heute bei den Konsumenten auf Interesse und könnten sich zukünftig verbreiten, da sie unkomplizierter, bequemer und schneller als traditionelle Überweisung wahrgenommen werden. In diesem Bereich sind Fintech-Start-Ups Spitzenreiter.
  3. Zusätzliche Services am Check-out werden zum Differenzierungsmerkmal. Services wie die Monatsabrechnung, die Zahlpause oder die Geldzurückgarantie machen den Online-Kauf noch komfortabler und den Kunden glücklicher. Dies steigert Kundenzufriedenheit und damit langfristig die Kundebindung.

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